Lauschig und rauschig
Ein Häuschen links, ein Häuschen rechts, in der Mitte rauschendes Wasser und noch ausreichend grün herum! Lauschig. Insbesondere auch, da das Schild auf der rechten Seite darauf hindeutet, dass man dort einkehren konnte. Rauschig statt lauschig. Obwohl wir ausnahmsweise einmal nicht getrickst haben, ist aber auf dem Schild dennoch nicht wirklich ein Name oder ein Symbol zu erkennen, oder? Die ExpertInnen wissen aber wahrscheinlich nicht nur, wo wir uns hier befinden, sondern auch, um welches Gasthaus es sich handelt und wann es verschwand. Ob es ein zum Namen des Gasthauses passendes Schild gab, wäre eigentlich auch interessant. Fix ist, und das kann schon einmal vorweggenommen werden, hier rauscht heute weder Wasser noch Baumlaub, sondern vor allem der Verkehr…
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KRPLK-1029)
Wenn ich mich nicht täusche, befinden wir uns an der Kreuzung der Neurauthgasse mit der Karmelitergasse und das Bachl ist der Sillkanal. Im Hintergrund sieht man einen Fahrleitungsmasten der Brennerbahn.
Hätte doch besser Brückele heißen sollen. Zuviel verraten?
Gasthaus Stiegele am Frauenanger – wahrscheinlich jetzt Konzertkurve
Die Lage des Stiegele war nach dem Bau der Konzertkurve eine – hm – etwas schwierige:
https://i.postimg.cc/VvjXPngV/Konzertkurve-mit-Stiegele.jpg
Wobei das am Foto eingeringelte Gebäude nicht das Gasthaus Stiegele ist sondern das am Titelbild links abgebildete Haus.
Stammt das Bild aus der Festschrift zur Eröffnung der Konzertkurve?
Das eingekreiste Haus war das Haus der Fam. Suppan, Ennser,undWulkan
Um 1900 war am Haus der Schriftzug „Gasthaus zum Stiegele“ aufgemalt.
Die Stange an der Fassade des Hauses trug nie ein Schild, sondern gehörte zu einer Laterne, wie alte Bilder belegen.
Im Stadtblatt 09/2017 findet sich dazu ein sehr schönes Vergleichsbild des Gasthauses:
http://amtsblatt.stadtarchiv-innsbruck.at/bild.php?id=23898&suchtext=stiegele
In einem Inserat von 1894 wird das rauschende Wasser in der Beschreibung des „fröhlichen, schattigen und äußerst luftigen Schankgartens“ sogar extra erwähnt.
Damalige Inhaber war die Witwe Josefine Fetz geb. Neurauter.
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18940707&query=%22stiegele%22&ref=anno-search&seite=41
Das Original Stiegele ist zwar leider verschwunden, wenig bekannt ist aber, daß es wenigstens dem Namen nach eine gastronomische Fortsetzung in Form einer Gaststätte „Stiegele“ in der Graßmayrstraße 16 gegeben hat, also ungefähr gegenüber dem alten Standort, nur diesseits der Bahn. Pächterin war 1980 Frau Anii Kirchner.
Das Gelände rund um das Gasthaus Stiegele ist ein uralter römischer Siedlungsbereich.
Hier wurden 1955 bei Notgrabungen die Mauerreste des Kastells Veldidena ausgegraben.
Auf diesem Bild müsste im Hintergrund das Gasthaus zu erkennen sein:
http://www.sagen.at/fotos/showphoto.php/photo/58203
das von Hr. Hirsch eingestellte Bild mit dem eingekreisten Haus hat mich sehr gefreut, denn mein Onkel Karl Enser (wie Hr. Heis geschrieben hat) war mein Onkel und ich war dort hie und da zu Besuch mit meinem Vater.