Ländliche Idylle mit Fragen
„Zwei Fotos auf einem Stück Karton geklebt“. So lautet ein Satz im Titelfeld zu diesem Foto in unserer Datenbank. Das zweite Foto enthalte ich Ihnen absichtlich vor, da es ganz eindeutig in Innsbruck angesiedelt ist und wohl einen eigenen Beitrag Wert wäre. Das zweite Foto ist auch der Grund, warum ich mich nicht ganz traue, dieses Bild als „Hinaus ins Land“ einzustellen. Befinden wir uns vielleicht auch hier im heutigen Stadtgebiet?
Zu sehen ist auf jeden Fall ein Haus mit dörflichen Charakter, das einen Neubau, oder eine Renovierung, zumindest aber einen gewissen Wohlstand vermuten lässt. Davor zwei Frauen, wohl die Hausherrin samt (Schwieger)Mutter und ihren vier Kindern.
Interessantestes Detail für mich sind die rechteckigen hellen Teile in der Wiese. Jahrzehnte später und in anderem Umfeld hätte ich auf nasse Plastikplanen zum Rutschen für die Kinder getippt. Aber hier? Sind es zum Trocknen in der Wiese ausgelegte Teppiche? Oder Tücher zum (Fall)Obst-Sammeln? Abdeckungen für Beete wohl eher nicht, in dieser Hanglage und Anordnung. Was meinen Sie?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-31234-1)
zum Wäsche bleichen?
Raten würde ich auf die Schnelle auf Galgenbühelweg/Lahntalweg.
Ich habe zwar keinen Vorschlag zur Lösung, aber die Gegend Lahntalweg/Galgenbühelweg ist es ziemlich sicher nicht. Dort hat kein so großes landwirtschaftliches Gebäude (Stall/Scheune?) wie im Bildhintergrund bestanden, und der Baustil der alten Häuschen unterhalb des Galgenbühelweges war auch anders.
Herr Ziegler hat sicher recht: Die Wäsche ist zum bleichen aufgelegt!
Und wer hat früher die Wäsche der Innsbrucker Bürger gewaschen? Die Sellrainer!
Bitte, was ist das für eine Wäsche? Vorhänge für einen Ballsaal? Einwickeltücher für Mumien? Für einen – ernst jetzt – Läufer scheint mir der Stoff zu dünn zu sein, als Unterlage zum Zwetschgenschütteln haben die Bahnen das falsche Format, oder zumindest ein sehr ungünstiges, Oder sind das am Ende Halbfertigprodukte? Schneidert oder näht da jemand was? Nass und frisch gereinigt dürften die Stoffbahnen sein, sonst würden die Kinder draufsitzen.
Jedenfalls eines der selteneren Fotos auf dem die Personen fröhlich zu sein scheinen. Nur der Kleinste (neben dem ältesten, mit Hut) scheint einwenig zu granteln.
Ich glaub auch, das Haus hat – inklusive des distanzierten Hintergrundbauern -mit dem hinten zu sehenden Wirtschaftsgebäude nichts zu tun. Ein typischer blow-up Effekt zaubert sogar die Bäuerin herbei https://postimg.cc/K1nSpH5F
Vielleicht Arzl. Jedenfalls Sonne von Süden -> Hang gegen Norden.
Und wenn hier ein W e b e r beheimatet gewesen wäre, der die gesamte Webe waschen und bleichen mußte, bevor er sie verkaufen konnte?
(Ich habe noch immer den heimatkundlichen Unterricht in der Volksschule Fritzens im Hinterkopf, wonach der Bauernhof „Beim Weber“, von der Schule westlich durch die Dorfstraße und ein Wirtschaftsgebäude getrennt. In der „Halle“ im Erdgeschoß sei früher ein „Riesen-Webstuhl“ gestanden, auf welchem „Leinwand“ gewoben worden sei. Wie lange das bereits zurücklag, wurde – glaube ich – nicht erwähnt.