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Kopf Hoch!

Kopf hoch!

Sommerzeit ist Reisezeit – und damit auch die perfekte Gelegenheit, Postkarten zu schreiben und hoffentlich auch zu versenden. Waren es einst Postboten, die sich die Zeit mit dem Lesen von Postkarten verkürzten, freuen sich nun die Praktikantinnen und Praktikanten im Stadtarchiv über unterhaltsame Texte. Definitiv zur unterhaltsameren Sorte gehört für mich auch der nachfolgende Kartentext.

Manche Rätsel lassen sich bekanntlich nur schwer oder gar nicht lösen. So wird sich auch nicht mehr feststellen lassen, ob der im Kartentext erwähnte Herr Betriebsrat bereits eingetroffen war und warum dies Anlass zur Sorge bot. Feststellen lässt sich jedoch, dass die Karte am 23. Mai 1928 gelaufen ist und in den Bregenzerwald versendet wurde. Wenn mich meine geografischen Kenntnisse nicht trügen, dürfte es sich bei der Kartenansicht um eine Aufnahme Innsbrucks handeln – insbesondere der damals noch recht unverbauten Stadtteile Pradl und Reichenau, mit Blickrichtung Nordwest. Für mich besonders interessant ist die Werbetafel des Gasthofs Schönruh am unteren rechten Bildrand. Erst ein Jahr später wurde das dazugehörige Freibad Schönruh eröffnet.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-39675)

Agnes Muigg

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Beim Betrachten dieser herrlichen Ansichtskarte ist klar, warum wir bei unseren Sonntagsausflügen von Altpradl aus nach Amras, Ampass, Schönruh, Aldrans, Rinn (alles zu Fuß) immer die Egerdachstraße benützten.

    Beeindruckend auch die Felder und Äcker der damals noch zahlreichen Amraser und Pradler Bauern. Sie waren, westlich der Egerdachtraße, in sieben „Gestöße“ eingeteilt, abgegrenzt durch von Westen nach Osten verlaufende Wege, welche heute die Gaswerk / Amthorstraße, Hörmannstraße / Gumppstraße, Anzengruberstraße / Kranewitterstraße, Pacherstraße / Lönstraße, Burgenlandstraße / Amraser-See-Straße (Südring), Kaufmannstraße / Gerhart-Hauptmann-Straße und Wiesengasse / Philippine-Welser -Straße darstellen.
    Dazu kam noch ein quer verlaufender Weg (heute Amraserstraße) und Nord-Südwege (heute Pradlerstraße, Grenzstraße)

    Besonders gut ist das im Franziszeischen Kataster https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&scale=18055.954822&centerx=1270801.2772773507&centery=5985342.5884184735&centerspatial=102100&category=Detailkarten_georef&map=236
    zu sehen.
    All diese Felder mussten noch händisch bewirtschaftet werden!

  2. Lieber Herr Roilo, danke für die dringend notwendige Nachhilfe zu dieser für mich auswärtigen Wiltener riesigen Pradler Freifläche. Mich begeistert diese alte Ansichtskarte ebenso.
    Auffallend sind die drei villenartigen Häuser mitten im Grünen. Ich halte sie für die Adressen Grenzstraße 1,3 und 5, wobei aber die Nr. 3 mit ihrem schon am Luftbild 1940 anderen Firstverlauf ärgerlich störend die Theorie ins Wanken zu bringen droht, während man die Nr. 5 heute noch so erkennen kann wie auf der Postkarte abgebildet. Aber – Kopf hoch, nicht verzweifeln – am unteren Rand des zweimal vorkommenden Luftbildes https://innsbruck-erinnert.at/anflug-von-innsbruck-ost/ bzw. https://innsbruck-erinnert.at/wieder-einmal-in-die-luft-gegangen/ sieht man gerade noch dieses Haus Nr. 3 mit der AK entsprechender Orientierung.

    Die ebenso auffällige Barackenreihe zähle ich zur Amthorstraße, richtig? Hier https://innsbruck-erinnert.at/die-magie-der-federkugel/ sieht man sie in Farbe.

    Bei meiner Sucherei gab es ein Wiedersehen mit dem längst verschwunden geglaubten GEM Computerclub, Grenzstraße 5, den ich noch in der Peter Mayr Straße, nahe der Fischerstraße, in Erinnerung habe. Wenn es der selbe ist, dann gibt es ihn schon lang. Angefangen hat man dort mit den damals vielversprechenden pfiffigen Atari Computern.

      1. Danke Herr Roilo für die Mühe, die Sie Sich mit dem Zusammensuchen aller Links gemacht haben. Die „Amthorbaracken“ sind tatsächlich schon oft ein Thema gewesen, In den Kommentaren des Beitrags innsbruck-erinnert.at/ein-gartenidyll/ lassen Herr Walter Dobler und Herr Bernhard Anich das Innenleben – sowohl architektonisch als auch human – noch einmal erstehen.

        Der Bombentreffer auf Nr. 3 erklärt alle Inkompatibilitäten auf krasse Weise.

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