Josef Arnold_Teil 2
Der Tiroler Künstler Josef Arnold (1891 – 1967) hat nicht nur urbane Szenen festgehalten, sondern auch ländliche Idyllen.
Dieses Aquarell zeigt eine solche. Eine Straße führt leicht geschwungen zwischen gepflegten Bauernhöfen zur Kirche hinauf, die im Hintergrund mit dem Turm herausschaut. Weiters zu sehen sind eine Bäuerin und ein Bauer, die gemeinsam den Weg heruntergehen.
Wo könnte das gewesen sein?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-1852)
Der Kirchturm samt der Hechenberg Silhouette paßt nach Unterperfuß. Aber die Häuser ?
Ein Foto von Unterperfuß, welches dieselbe Ansicht zeigt, findet sich im Buch „Das alte Tirol“ von Martin Reiter auf Seite 99
Der Straßenverlauf war, wie ich nachträglich gesehen habe, früher ein ganz anderer. Was man da mit der „Zentralumfahrung“ in den 60ern angerichtet hat, ist nur mit dem damaligen Zeitgeist erklärbar. Und vielleicht mit der leichten Auffindbarkeit der Branger Alm, juhui. Die Luftbilder aus früherer Zeit passen genau zum Aquarell.
Man sieht eine Strasse auf die Kirche Unterperfuss zulaufen. Sie führte von Oberperfuss hierher. Es gibt sie immer noch, doch verläuft sie hinterm Dorf nur mehr als Feldweg. Auch das Haus rechts mit den roten Blumen an den Fenstern steht noch, genauso wie jenes vis-à-vis. Das nächste Haus war eine Mühle, und links das zugehörige Mühlhaus. Über der Strasse Richtung Zirl führte zwischen diesen Häusern ein Verbindungsgang, der auch am Bild erkennbar ist. Rechts ging’s nach Kematen. Heute ist diese Straße durch den Wegfall der Mühlhäuser breiter.
Der Birkelbach, der die Mühle antreiben musste, darf heute in einem Rohr untendurch. Obs ihm wohl lieber ist? Nur mehr der Name die Haltestelle ‚Unterperfuss Mühlbrücke‘ erinnert noch an dieses Ensemble.
S g. Hr. Pechlaner, ist der Name Birkelbach historisch verbrieft? Mir ist der Name erstmals die letzten Monate in aktuellen Karten untergekommen?