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Internationales Aufgebot Am Utopia 87

Internationales Aufgebot am Utopia 87

Vom 5. bis zum 7. Juni 1987 fand im Bergisel-Stadion Innsbruck das Utopia Festival statt. Geboten wurde ein vielfältiges Programm mit internationalen Acts wie, Vasco Rossi, Steve Cole, John McLaughlin, Udo Lindenberg uvm. Aber auch österreichische Künstler:innen fanden sich darunter wie Tintenfisch und Anaconga. Highlight bildete wohl am Freitag der Auftritt von Miles Davis, einer der einflussreichsten Musiker im 20. Jahrhundert. Dieser gehörte zu jenen die den Bebop – ein Jazz-Stil in den 1940er-Jahren, der sich u.a. durch schnelle Tempi, komplexe und schnellwechselnde Akkordfolgen, instrumentale Virtuosität sowie Improvisation auszeichnet – prägte.

Leider war dieses Event nicht so erfolgreich, wie der ankündigende Programmzettel versprach. Im Bergisel-Stadion blieben die meisten Plätze leer. Geschuldet war das u.a. dem schlechten Wetter mit Regen und Hagel. Denn wie auf Plakat und Eintrittskarte verwiesen sollte das Festival bei jeder Witterung stattfinden. Die Schulden, auf denen man sitzen blieb, beliefen sich angeblich auf 5,8 Mio. Schilling und führten schließlich zum Konkurs des Utopias.

(Autorin: Hanna Rusch)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pt-1954)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Sogar in Wiener Neustadt hätte man Karten bekommen.
    Leider war das Festival, wie schon beschrieben, ein fürchterlicher Flop. Ich hab es damals erlebt. Obwohl die die Eintrittskarten verkaufende Kellnerin so tat, als hätten wir gerade die letzten ergattert, herrschte am Sonntag gähnende Leere. Wobei das Bergisel Stadion sehr viel Platz hat. Es war nebenbei ein saukaltes Pfingstwochenende, halb Innsbruck war an den Gardasee geflohen. Uns fror so erbärmlich, daß wir nach Lucio Dalla ins Bierstindl zum Aufwärmen flüchteten und danach nach Hause gingen. An Hagel kann ich mich nicht erinnern, nur an im weiten Rund punktuell verteilte, unter einer Decke verschwundene junge Paare, die es vielleicht unvergesslich fein hatten. Musik, Wärme und Zweisamkeit, ganz brav natürlich, es war kalt und die Musik hörte man auch durch die Decke. Ach jeh.

    Sicher hätte man ein volles Stadion nach dem Muster des Vier-Schanzen-Zirkus nicht erwarten dürfen. Ich hatte aber dann auch den Eindruck, daß halt die talibanokatholischen (copyright Hofinger) Stadtpolitiker ganz gerne zugeschaut haben, wie dieser in ihrer Meinung nicht sehr hoch stehende Sündenpfuhl abstürzte. Wenns um die Rettung des 1x jährlichen Schispringens gegangen wäre…ja, dann. (Bei den echten Talibans hätte ich jetzt noch ein paar Stunden zu leben, ich weiß, ich weiß.)

    Hie und da findet man Bilder vom damaligen Inneren des Utopia. So bin ich für die Abbildung der Rückseite der Eintrittskarte hoch erfreut und geradezu gerührt.

  2. Mir war das Programm damls einfach viel zu sehr zusammengewürfelt. Miles Davis – gerne, habe ich mir aber in Wiesen angeschaut. Udo LIndenberg finde ich heute lustig, damals ein Nogo. Vielleicht wäre ein klarer Linie besser gewesen, zu viele Bands die heute keine*r mehr kennt und damals schon nicht kannte, zuviele Stilrichtungen.
    Ich war gerne im Utopia und habe dort super Konzerte erlebt. Weltstars und trotzdem selten viel Publikum. Da hat einfach ein Händchen für gute Vermarktung a’la Pleifer gefehlt, weil das Angebot war schon geil, ist aber irgenwie unter gegangen.

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