skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Innsbruck Meets America – Fairyland Tyrol (VI.)

Innsbruck meets America – Fairyland Tyrol (VI.)

Where in all Europe is to be found a spot that so charms the eye, ravishes the ear, enthrals the heart or delights the imagination as does that most romantic country which we call the Tyrol? (…) Innsbruck is the capital of this fairyland and it is verily a city of enchantment.

C. F. Markell, The Birmingham Herald, 21st of December, 1913.

Für den Gentleman aus Birmingham, Alabama, wirkten die hohen Berge, die Innsbruck umgeben, wie ein Käfig, wenn auch ein goldener. Das Gefühl ist verständlich, wenn man die Skyline von Birmingham betrachtet. Der Inn war der reißendste Fluss, den der Autor je gesehen hatte; der Cahaba River fließt auch deutlich gemächlicher durch die Heimatstadt Markells.

(Skyline von Birmingham, Alabama –https://de.wikipedia.org/wiki/Birmingham_%28Alabama%29#/media/Datei:Birmingham,_Alabama_Skyline.jpg)

Der Autor des Artikels berichtet davon, dass in der Stadt im Winter bis zu sieben Fuß hoher Schnee liege (etwas über 2 Meter), wobei manche seiner Berichte mit Vorsicht genossen werden sollten. So berichtet er etwa auch, dass da Goldene Dachl von Friedrich IV. gebaut worden sei, um seinen Beinamen „mit der leeren Tasche“ loszuwerden. Ebenso schreibt er von der Hofkirche, dass die schwarzen Mander ein Werk des Künstlers Vischer seien, obwohl er nur einen kleinen Teil der Figuren schuf. Die einzigen, die von dem Nürnberger Meister stammen sind allerdings die, auf die der Markell näher eingeht: König Artus und Theoderich.

Den Ausblick vom Berg Isel beschreibt Markell als den schönsten, den die Stadt zu bieten hat, ja er vergleicht ihn mit seiner Vorstellung einer Stadt in den mythischen Bergen von Qāf, dem Ringgebirge, dass in der iranischen Mythologie die Welt umgibt.

(Ausblick vom Bergisel, Signatur GoNe-024473)

Link zum Artikel: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn85038485/1913-12-21/ed-1/seq-50/

(Titelbild: Maria-Theresien-Straße mit Annasäule Richtung Nordkette, Signatur Ph-7720)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Man sieht keine Gleise der Lokalbahn Hall Innsbruck. Demnach wären wir hier vor 1891. Das Czichnahauses steht seit 1870 und seit 1878 heißt die Anichstraße so. Die Aufnahme müsste dann wohl zwischen 1878 und 1891 entstanden sein.
    Interessanterweise sieht man links einen weiteren Fotoapparat.

  2. Das markant ‚runde‘ Moden Schirmer Eckhaus Maria Theresienstraße 24/Anichstraße 2 wurde in den Jahren 1889–1893 erbaut und ist hier auch noch nicht zu sehen, also ist die Aufnahme sogar noch vor 1889 entstanden.

  3. Zusätzliche Datierungshilfen (Annasäule von 1864 – 1905 ohne Putti, Czichnahaus seit 1869 ohne Oreillon, Litfaßsäule ca. auf Höhe der Gaslaterne ab Herbst 1889) grenzen den von Herrn Pechlaner vermuteten Zeitraum leider nicht enger ein.

    Dann dachte ich schon, ich hätte eine weitere Datierunghilfe gefunden mit dem Abriss des Melzerhauses (1877 – zwecks Öffnung Theresienstraße:Anichstraße) und wähnte zunächst das hier links im VG sichtbare Haus als das Melzerhaus. Aber wie kommt auf ein abgerissenes Haus das Straßenschild einer neu eröffneten Straße? Geht sich nicht aus.

    Wenn ich es mir richtig zusammenreime, ist das hier links sichtbare Haus mit den Werbeaufschriften das später vom Schloss- und Brauereibesitzer Robert Nißl um- (oder neu?) gebaute Haus Ecke Theresienstraße-Anichstraße 2 / 2a. Dann muss südlich anschließend das ersatzlos abgerissene Melzerhaus gestanden sein , an dieses anschließend das Haus des Weißwarenfabrikanten Joerg Heinrich (Anichstraße 1) und irgendwo dazwischen hat es den Durchgang zu einem Feldweg (spätere Anichstraße) gegeben.

    Fragen an das Stadtarchiv: 1) Ist meine Vermutung richtig und 2) gibt es eine Aufnahme, auf der dieses Melzerhaus zu sehen ist? Die Ausführungen hier haben mich eher irritiert als in meiner Überlegung bestätigt, aber vielleicht ist es auch einfach nur schon zu spät … https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18800624&seite=4&zoom=53&query=%22Melzerhaus%22&ref=anno-search

    1. Wenigstens die Fischnalerchronik hat eine Abbildung nach einem Aquarell von Gröber. So hat es vor dem Durchbruch zur M. Theresienstraße ausgesehen.
      https://postimg.cc/7Jzc0RQp
      Auf dem Titelbild scheint die Sonne an dieser freien Stelle durch wo das Melzerhaus gestanden ist. Südlich sieht man noch eine kleine Ecke des Hauses wo der Fotograf Gratl sein Atelier aufgemacht hat. Wenn mich nicht alles täuscht, kann man in ihm den Besitzer der Holzkastenkamera vermuten, der grade einen original Tiroler Pfeifenseppl ablichtet. Vielleicht gibts dieses Porträt noch und es taucht einmal mit Jahreszahl in ebay auf. Man muß nur Glück haben.

  4. An ein Pfeifenseppl Bild dachte ich auch schon, doch sollte der nicht besser in der Sonne stehen und würde man nicht einen Photograph hinterm Kasten erwarten?
    Aber wer oder was huschte da ganz links durch’s Bild? Ein weiterer Hund oder doch ein Photograph? Vielleicht auch nur ein Fehler beim Entwickeln?

  5. Vielleicht kann ich – oder besser gesagt dieses Forum – Ihre 2.Frage beantworten: Ja es gibt eine Aufnahme auf der dieses Melzerhaus zu sehen ist.
    https://innsbruck-erinnert.at/anichstrasse/

    Herr Hirsch machte uns auf die Sonne, die durch die Anichstraße scheint aufmerksam. Heute ist’s dort doch breiter wie mir scheint.
    In den Innsbrucker Nachrichten vom 24.12.1927 auf Seite 6 gibt’s eine Artikel über „die Maria Theresienstraße vor 50 Jahren“ also von 1877. Darin wird von 2 Häusern berichtet, die der Anichstraße weichen mussten. Übrigens zählt der interessante Artikel alle Häuser und Geschäfte dieser Zeit auf.
    https://ulb-digital.uibk.ac.at/obvuibz/periodical/pageview/3918356

  6. Vorerst ein Dankeschön an Herrn Hirsch für das Einstellen der Melzergasse-Abbildung nach Gröber und an Herrn Pechlaner für den Link zur Beschreibung der Theresienstraße im Jahre 1877!

    Ob es von dem Gröber Aquarell auch den Blick in die Gegenrichtung gibt? Vom Stadtmagistrat wurden ja an diesen Maler immer wieder Aufträge vergeben, vor allem, um dem Stadtarchiv / der Nachwelt ein Abbild zu erhalten von jenen Objekten, denen eine baldige Veränderung bevorstand.

    Klar ist mir diese Gebäude-Situation immer noch nicht und die etlichen inzwischen gefundenen Berichte machen die Sache auch nicht einfacher. Wird vermutlich wieder mal eine zeitaufwändigere G’schicht. Aber, was tät‘ man denn auch sonst 😉

  7. Diese Beschreibung
    ( https://ulb-digital.uibk.ac.at/obvuibz/periodical/pageview/3918356)
    der Theresienstraße vom Jahre 1877 und 1927 könnte man doch z. B. in ¼ Jahrhundertschritten fortsetzen.
    1927 ist im erwähnten Zeitungsartikel zumindest teilweise angeführt.
    Fehlt noch 1952, 1977 und 2002.
    Vielleicht könnten wir hier eine vollständige Aufzählung incl.
    Erinnerungen sammeln.
    Welche Geschäfte, Kinos, Lokale, Haltestellen, Anekdoten, usw.
    Womöglich animieren wir das Stadtarchiv zu einem entsprechenden Folgeartikel in der New York Times, oder sogar in der TT?
    Irgendwann wird man dann vielleicht auf 2027 zurückblicken.
    Ich fang schon mal an.

  8. Ich glaube, die Situation um das Melzer-Haus nun verstanden zu haben. Mithilfe des ersten Adressbuches 1896 und des Beitrages „Vom Hotel zum Rathaus“ lassen sich die Besitzverhältnisse nachvollziehen. Anhand des Bildes von https://innsbruck-erinnert.at/vom-hotel-zum-rathaus/ kann man sich vom „Österreichischen Hof“ vorarbeiten bis zum späteren Eingang in die Anichstraße, beginnend bei

    Maria-Theresien-Straße 18 = Neustadt 192 und 193 (Besitzer = Lang Leonhard, später Stadt Innsbruck [Rathaus] als Geschenk).
    Maria-Theresien-Straße 20 = Neustadt 194 (Besitzer Klammer Antonia und Maria)
    Maria-Theresien-Straße 22 = Neustadt 195 (Besitzer Zanetta Angelo = Haus mit ausgefahrener Markise)
    Maria-Theresien-Straße 24 = Neustadt 196, sogenanntes Fasserl(wirts)haus (Besitzer Nissl Robert, vorher Johann Tschurtschenthaler, vorher Stainer?)
    Maria-Theresien-Straße 26 = Neustadt 197 (Besitzer Stemberger, ab 1888 lt. Ma.-Theres.-Karte Nissl Robert)
    Maria-Theresien-Straße 28 = Neustadt 198 (Besitzer Melzer Josef bis 1873?)

    Dieses Haus Nr. 28 hat die Stadt zwecks Abbruch erworben (vermutl. zw. 1873 und 1876), um den Durchbruch zur späteren Anichstraße schaffen zu können.

    Im Vorfeld galt es allerdings, einiges Hin und Her wegen der Bedenken zweier Anrainer durchzustehen, was schließlich in der GR-Sitzung vom 10 August 1877 gelang, sodass der Abbruch beschlossen werden konnte: „Der Vorsitzende macht hierauf Mittheilungen über den Abbruch des Melzer’schen Hauses. Gegen den Abbruch desselben erhob bei den betr. kommissionellen Verhandlungen ursprünglich der Besitzer des zweitnächst gelegenen s. g. Fasserlhauses, Gem.-R. Franz Tschurtschenthaler, Einsprache, begnügte sich jedoch später damit, von der Stadt einen Revers zu fordern, worin sie die auch ohne Revers selbstverständliche Verpflichtung der Schadloshaltung übernimmt, falls sein Haus durch den Abbruch leiden sollte. Mit Recht wurde in der Gemeinderaths-Sitzung betont, daß es zum Mindesten höchst sonderbar sei, daß der unmittelbare Nachbar des abzubrechenden Hauses keinen, der zweitnächste Nachbar, der zudem noch Gemeinderath ist, aber von der Stadt einen solchen Revers fordere. Es wurde beschlossen, vorsichtshalber einen genauen Befund des Fasserlhauses vor Abbruch des Melzer-Hauses aufzunehmen. Der Abbruch des Letzteren soll mit möglichster Vorsicht in Regie des städtischen Bauamtes unter Leitung des Baumeisters Mayr ausgeführt werden, und so lange „Strebepfeiler“ am Stemberger’schen Hause belassen werden, bis man die Ueberzeugung gewonnen haben wird, daß kein Schaden durch Entfernung derselben zu befürchten ist.“ […] (IN, 14. Aug. 1877, S 7) Mehr darüber im ITBl. vom 14. Aug. 1877, S 3

    Bereits am 13. August wurde mit dem Abbruch begonnen: „(Haus-Demolirung) Gestern wurde mit dem Abbruche des Melzer’schen Hauses in der Neustadt begonnen.“ (NTSt., 14. Aug. 1877, S 4)
    Und am 24. August war zu lesen: „Das Melzer Haus ist beinahe ganz dem Erdboden gleich gemacht und man beeilt sich, den Schoder zu entfernen, um die Straße zum neuen Stadtviertel so schnell als möglich zu eröffnen. Manchem Schmuggler mag — davon hat man sich thatsächlich überzeugen können — das frühere enge Gäßchen viel lieber gewesen sein. Er umband einfach die Räder des Wagens mit einigen Hutten und um 12 oder 1 oder 2 Uhr Nachts wagte er es, zwar accis- und untersuchungsscheu, aber doch mit „kaltem Blute“ in die Stadt zu gelangen. Jetzt wird man sagen können: ‚Durch die hohle Gasse muß er kommen‘ “ (IN, 24. Aug. 1877, S 5f)

    Über die GR-Sitzung vom 30. Dezember 1878 wurde berichtet: „(Straßentaufe.) In der gestrigen Gemeinderaths-Sitzung wurden folgende Namen für die Straßen im neuen Stadtheile geschöpft: 1. Für die Verbindungsstraße von der Maria-Theresienstraße (Melzerstraße) Anichstraße nach dem berühmten Geodäten aus Oberperfuß, dem Verfasser der großen bekannten Karte von Tirol“ […] (IN, 31. Dez. 1878, S 4)

    In der Sitzung vom 4. November 1887 behandelte der GR einen Antrag von Herrn Robert Nißl (Nissl): „Herr Nißl theilt in einer Eingabe mit, daß er das Fasserlhaus in der Maria-Theresienstraße gekauft habe und das Stembergerhaus an der Ecke der Anichstraße kaufen würde, um beide Häuser niederzureißen und einen Neubau aufzuführen, wenn ihm gestattet werde, die Straßenlinie in der Anichstraße nur um 35 cm von der gegenwärtig bestehenden zurückzurücken. Bekanntlich hat die für den Fall eines Umbaues dieser beiden Häuser an dieser Ecke festgesetzte Straßenlinie um 4 m hinter die gegenwärtige zurückzutreten; im Sommer dieses Jahres wurde aber auf Ansuchen des Herrn Nißl demselben gestattet mit seinem dortselbst beabsichtigten Neubau nur einen Meter zurückzuweichen. Der Gemeinderath betrachtet das als das äußerste Maß des Zugeständnisses, da sonst die Straße dortselbst für künftigen regern Verkehr zu enge wird. Wenn es Herrn Nißl mit dem Neubau Ernst ist, so wird er diesen Antrag annehmen. Der Gemeinderath findet, das neuerliche Ansuchen nicht zu gewähren, hält aber sein im Sommer gemachtes Zugeständnis Herrn Nißl gegenüber bis Ende 1888 aufrecht. (IN, 7. Nov. 1887, S 6) Mehr darüber in den IN vom 11. Dez. 1891, S 6f und IN vom 29. Apr. 1893, S 3.

    Unter dem Schlagwort „Ein neues Vergnügungs-Etablissement“ berichteten die IN am 28. Okt. 1893 in einem ausführlichen Artikel über Ausstattung und Architektur (Max Haas) des Nissl-Neubaus Ecke Maria-Theresien-Straße/Anichstraße und kündigten dabei die baldige Eröffnung an: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18931028&query=%22Nissl%22&ref=anno-search&seite=3
    Diese erfolgte dann auch zeitnah am 21. November 1893 (IN, 25. Nov. 1893, S 13)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche