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In Die Meraner Straße …

In die Meraner Straße …

… entführt uns diese Aufnahme aus den späten 1920er-Jahren. Wir sehen einen Bus der im Oktober 1926 eröffneten Linie 1, die zwischen dem Hauptbahnhof und dem Mariahilfer Friedhof verkehrte (das Höttinger Gemeindegebiet war damals aufgrund der noch unbefestigten Straßen für den Automobilverkehr gesperrt). Die Linie wurde von der Firma Menardi mit zwei Kleinbussen vom Typ Austro Fiat 9/36 betrieben.

Uns interessiert natürlich aber nicht nur der öffentliche Nahverkehr, sondern auch die Geschäfte, die wir erkennen können, wecken unsere Neugier. Da ist zum einen die Papierhandlung Karl Redlich, die nicht nur den Ansichtskartensammlern unter Ihnen ein Begriff sein wird. Die zu Anfang der 1880er-Jahre eingerichtete Papierhandlung war schließlich nur ein Geschäftszweig des im Mai 1857 von Karl Friedrich Redlich (1823-1897) gegründeten Familienbetriebes (wer sich für die Familie Redlich, aus der auch der berühmte Historiker Oswald Redlich hervorgegangen ist, und ihren Betrieb näher interessiert, findet hier die entsprechende Lektüre).

Auch das Firmenschild des Zahtechnikers und Hausbesitzers Alois Mersi jun. (Meraner Straße 8) und den Schriftzug der OHG Julius Weiss & Co können wir erkennen. Selbst die großen Lettern am Dach des Hotels Kreid können wir von hier aus zumindest teilweise sehen.

Auch der Gegenschuss ist sehenswert, nicht nur wegen dem Fuhrwerk und dem Firmenkleinlastwagen der Fa. Hubert Großbauer (Vergangenheit und Zukunft des Transportwesen in einem Bild gebannt), sondern auch wegen der zahlreichen Firmenschilder. Zu nennen wäre u.a. ein stadtbekannter Optiker, das Atelier des bekannten Fotografen Max Ketzler, der Versicherungsverband der Industriellen und die CA im Hintergrund … Aber Sie können sicherlich noch mehr entdecken, oder?

(StAI, NL Dr. Josef Gruber)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Im Text steht „die großen Lettern am Dach des Hotels Greif“
    Sie meinen doch bestimmt das Hotel KREID.
    Das Hotel Goldener Greif war in der Leopoldstraße.

  2. Auf dem Bus sieht man eine Reklame für die Firma „Emil Kranewitter, Elektro – Photo – Optik“. Diese Firma war in der Maria-Theresien-Straße 5 ansässig.
    Emil Kranewitter war 1934 Vorsitzender des Radfahrer-Clubs „Innsbrucker Schwalben“.

  3. Oh, an dieses Papierwarengeschäft erinnere ich mich gut, danke für das Foto! Hier wurde für meine älteren Geschwister und mich jedes Jahr zu Schulbeginn eingekauft: 2 Hefte 20 Blatt liniert, 4 Hefte 40 Blatt kariert, 1 Vokabelheft, etc., nicht zu vergessen die Rolle tintenblaues Papier zum Einbinden der Schulbücher und die Klebeschildchen, um sie anschließend schön zu beschriften. Ich war fasziniert von diesem Laden mit seinen hohen dunklen Holzregalen an den Wänden und seiner großen Verkaufstheke mit der Glasplatte obenauf. Durch diese konnte man in die darunter liegenden Schubladen sehen. Sie waren mit Samt ausgelegt und darauf wurden die schönsten Füllfedern, Kugelschreiber, Zirkel einzeln oder in kompletten Reißzeug-Etuis, Lineale in allen möglichen Formen und vieles mehr präsentiert. Auch den freundlichen Chef-Verkäufer sehe ich noch genau vor mir. Er trug immer einen grauen Arbeitsmantel und konnte seine großen und kleinen Kunden sehr gut beraten. Den Namen „Redlich“ hätte ich allerdings nicht mehr gewusst, aber vielleicht hat das Geschäft zu meiner Schulzeit auch anders geheißen. Jedenfalls habe ich – ganz bestimmt auch wegen dieser damaligen Einkaufserlebnisse – heute noch ein Faible für derartige Geschäfte.

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