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Hinabgeblickt

Hinabgeblickt

Ja, wir sind in Innsbruck. Und schnell ahnt man, wo es sein muss. Schauen wir nach Norden oder nach Süden? Eben. Dann ist es Alles klar.

Dann können wir uns das Foto genauer anschauen. Rechts unten dürfte ein Jahrmarkt oder ein Zirkus seine Zelte aufschlagen. War das üblich? Links unten haben wir – vielleicht – wieder einmal eine unserer Tankstellen. Darüber erkennen wir vielleicht einen kleinen Friedhof von Lastwägen? Aber was sind die weißen Flecken auf der Wiese darunter?

Die ampellosen Kreuzungen sind – wahrscheinlich 1967 – schon recht anständig frequentiert. Aber offenbar gibt´s recht wenig Lastenverkehr.

Und die zahlreichen Gebäude? Dazu kann mir hoffentlich die LeserInnenschaft noch viel mehr berichten. Aber auch sonst gibt dieses Foto noch viel mehr her.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-2.132)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
    1. Ja, und direkt daneben das Kentucky Fried Chicken, das erste in Tirol. Und nicht in Wörgl, wo man sich auftrumpft, das erste KFC in Tirol zu sein! Gibts von dem an der Reichenauerstrasse (jetziger Sandwirt) auch noch Fotos?

  1. Erste Pläne, hier eine Brückenverbindung von Amras nach Arzl zu bauen, gab es bereits kurz nach dem 1. Weltkrieg im Jahre 1919. Eine Brücke folgte jedoch erst 1940, welche aber bereits 1945 wieder durch die Kollision mit den Trümmern einer in Zirl gesprengten Brücke versehentlich zerstört wurde.
    Die abgebildete Brücke wurde 1946/47 erbaut und war 102 Meter lang.

    Neben der 6 Meter breiten Fahrbahn gab es zwei Gehsteige mit je 1,50 Meter Breite, welche man auf diesem Foto sehr gut erkennen kann! Das Geländer war aus Lärchenholz.

  2. Für mich sind das quasi die ältesten Erinnerungen an Innsbruck. So viel Platz.
    Schon in der Volksschule wurde ich mit Bevölkerungszahlen konfrontiert. Ich habe damals gelernt: in Innsbruck leben 100.000 Menschen und dazu kommen noch 20.000 Studenten (Genderei gab es noch nicht und das Student*Innen extra gezählt wurden habe ich nicht verstanden aber brav auswendig gelernt). Heute Leben hier 130.000 Mensch*innen ( 🙂 ) aber wir verbrauchen sooooo viel mehr Fläche. Mir geht das momentan einfach nicht in den Kopf.

  3. Und ich kann mich noch gut an das „Kentucky“ erinnern, das im Sandwirt einige Jahre lang die für mich allerbesten Backhendln vertrieben hat.
    Ein Essen dort war für uns Kinder so ungefähr wie Weihnachten und Ostern zusammen. Muß so Ende der 60er gewesen sein, unser jüngster Bruder trug noch Windeln.
    Hat mit dem heutigen „KFC“ genau überhaupt nichts mehr zu tun, habs vor einigen Jahren aus purer Neugier in Wien probiert, war sehr enttäuscht.

  4. Der Jahrmarkt war der alljährliche Vergnügungspark. Ich wußte nur nicht, daß der jemals da draußen war. Man sieht das Autofromzelt mit der Aufschrift Skooter, was natürlich gleich die Frage aufwirft, was denn dann im zweiten Großzelt mit dem abgerundeten Ende gewesen sein mochte. Außerdem gab es zwei Karuselle, das linke noch in traditioneller Bauweise, das rechte (hieß glaub ich einladend „Spinne“) ein erstes Auftreten eines elektrohydraulischen Werkels welches Heben und Senken mit der Drehung verband. Darunter erkenne ich die Schiffschaukeln und die Schießbudenbuden.

    Rechts vom Vergnügungspark düstere Vergangenheit, Reste des Reichenauer Lagers.

    Die weißen Flecken auf der Wiese links waren „künstlerische“ Eponate von „Chomraks Betonfiguren“, das Gebäude sieht man noch zum Teil. HUnderte Engel, Zwerge und Tierfiguren in allen möglichen Verrenkungen und Posen. Wenn man beim Spazierengehen einwenig in alte Gärten schaut, sieht man manchmal noch ein schon leicht bemoostes Exemplar.

    Jenseits des Inns, an der Hallerstraße am oberen rechten Rand die VOWA Klocker. Das auf einer anderen Aufnahme zu sehende Sieben-Fichtenwäldchen steht noch.

    Ein nettes Bild der alten Sandwirtbrücke, die dank der neuen Verkehrsbauten nördlich und südlich garnicht so alt ausschaut. Mit dem Bau der neuen Brücke wechselte der einst namensgebende Sandwirt die Seite. Heute ein Holladriotempel – ‚tschuldigung, Folklore Center – für Touristenbusladungen.

    Zur BP sage ich besser gar nix. Ausnahmsweise vermutlich in Innsbruck.

    1. Das war zumindest in den 60ern der Circusplatz in Innsbruck. Etwas größer noch als auf dem Bild ersichtlich. Rebernigg – der österreichische Natinalcircus – war alljährlich mit Unterbrechungen hier. Busch-Roland habe ich hier mal gesehen, die Reichenauerstraße mit Fahrzeugen voll gestellt, was damals niemanden tangiert hat. Friederike Hagenbeck? Ich weiß es nicht mehr so genau und Unterlagen fehlen zur Zeit.
      Der Vergnügingspark war natürlich die Frau Thurner aus Vösendorf, die alljährlich samt angeschlossener Betriebe nach Innsbruck gekommen ist. Davor war der Standplatz am Rennweg, Die Familie steht bis heute am Eisstadion.
      Das zweite größere Zelt war entweder das zweite Autodrom – das es wenige Jahre gab und das den Strom lediglich durch zwei getrennte Stromkreise aus dem Boden bezog – oder eine Gokartbahn.
      Eine Geisterbahn war sicher auch dabei, aber dem Charakter entsprechend (weil am Bild zu weit links) nicht sichtbar.

      1. Also mehr als einmal ausnahmsweise dort? Für mich neu, danke für die Info.
        Der alte Standort für Zirkus und Vergnügungspark in der Hunoldstraße war mit dem Bau der Anlagen für die Berufsfeuerwehr eben nicht mehr benutzbar, der neue Standort Eisstadion noch nicht. Für Bewohner von Wilten West war es offenbar eine Weltreise dorthin, obwohl die Fahrt mit C und 4er statt mit C und 3er zumutbar erscheint, mit Auto oder Radl sowieso. Aber das Fremdenmißtrauen begann seinerzeit durchaus schon bei der Stadtteilgrenze mit dem Zentrum um die Theresienstraße als entmilitarisierte Zone. Ich höre es völlig tönen „—isch jetzt bei der Bocksiedlung draußen…kannsch dir denken, was da fir Leit sein..!“. Nein, nicht übertrieben.

        Die Geisterbahn ist am Bild aber schon zu sehen. Ist das nicht die Bude mit den stilgerecht dunklen Aufbauten rechts vom Skooter? Ich glaube sogar die Silhouette der Monstergestalten erkennen zu können. Als Kind begriff ich den wahren Gag der Sache nicht.

        Ich habe noch einen zweiten Veranstalter von solchen Vergnügungsparks in Erinnerung, der hieß Prechtl.

        1. Gut geschaut! Das könnte durchaus die Geisterbahn sein.

          Die Beschreibung eines Besuchs in der Reichenau finde ich sehr lustig und treffend. Mal ganz abgesehen davon, dass man in den 60er 70er Jahren durchaus die Dialekte der einzelnen Stadtviertel unterscheiden konnte.

          Für mich als Saggeler war es zusammen mit meinem Onkel aber ein schöner Spaziergang: Am Schlachthofblock vorbei, über die Sillbrücke, links hinunter vorbei an der Stelle, wo der Schnee durch die Räumung in die Sill gekippt wurde. Rechts ums Eck am berühmten Haus samt Vasenmeisterei in der General Eccher Straße vorbei zum Gebäude mit der riesigen Giraffe an der Fassade. Links die Reichenauer Straße zum Campingplatz während die Spannung immer größer wurde …

          Der Prechtl war immer beim Löwenhaus am Rennweg. Sein Fokus war bis Mitte der 70er die Tierschau, aber angeschlossen war immer ein Autodrom – das modernste Automaten-Autodrom Österreichs – Schiffschaukel und Schießbude. Nachdem der Platz zuerst verkleinert wurde – der Rennweg verlief vorher linksseitig um das Löwenhaus – und dann der völligen Verbauung duch den ORF baute Prechtl die nächsten Jahre beim Interspar in Neurum auf.

  5. Erwähnenswert wäre noch der große Gittermast auf der linken Innseite vor dem Rohbau. Er fiel schon in mehreren Beiträgen von „innsbruck-erinnert“ auf. Bis zur Errichtung der neuen Leitung zum UW Innsbruck Ost entlang des rechten Innufers diente er zur Verbindung von der „Achenseeleitung“ zu diesem neu errichteten Umspannwerk. Man kann am Foto gut die Seile über den Inn erkennen. Jetzt steht hier am rechten Ufer ein großer Eckmast. Die ehemalige Fernleitung durch das heutige Olympische Dorf inklusive der Innüberspannung ist Geschichte.

  6. Die Gleise und die Haltestelle der 4er Straßenbahn hab ich noch gut in Erinnerung. Die Baustelle rechts wächst bis Ende 1969 noch 14 Stockwerke in die Höhe und ist Namensgeber der heutigen Straßenbahnhaltestelle „Hochhaus Schützenstraße“.

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