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Heute Backen Wir Kekse

Heute backen wir Kekse

Sollte es noch spätberufene unter den Weihnachtsbäckerinnen und Weihnachtsbäckern geben, dann kann ich Ihnen noch ein paar historische Rezepte zur Unterstützung auf den Weg geben. Im 1915 erschienen Kochbuch „Neuestes Kochbuch für feine und bürgerliche Küche“ von Anna Tagwerker, von dem bereits mehrere Rezepte auf unserem Blog zu finden sind, befinden sich auch zur Jahreszeit passende Einträge.

Starten wir mit einem Klassiker – den Zimtsternen:

„Man gibt auf das Nudelbrett 12 dkg Butter, 15 dkg Mehl, 14 dkg Zucker, den Saft von einer halben Zitrone, 1 Eidotter und 1 Kaffeelöffel Zimt. Man knetet den Teig schnell und gut ab, sticht ihn mit dem Sternausstecher hübsch aus und bestreicht es mit Ei. Man bäckt es langsam im Rohr.“

Vielleicht darf es doch etwas ausgefalleneres sein, wie zum Beispiel „Liebesgrübchen“:

„Man bereitet einen feinen Wiener Butterteig, rollt ihn messerrückendick aus, schneidet gut fingerlange und zwei fingerlange Streifen daraus, bestreicht sie mit Ei und sticht 3 kleine Ringe von Butterteig aus. Die legt man darauf und bäckt sie; gebacken, füllt man in den mittleren rosa Schlagrahm und in die beiden anderen Himbeer-Gelee oder schöne rote Kirschen.“

Was heutzutage nicht mehr oft zu finden, aber durchaus noch bekannt ist – die Süße Leberwurst:

„15 dkg feingeriebene Mandeln sowie 15 dkg Staubzucker gibt man auf ein Nudelbrett, gibt 5 dkg in Würfel geschnittenes Zitronat, 3 dkg in Stiften geschnittene, weiße Mandeln, 1 Ei und 1 Dotter dazu, vermengt es gut, gibt es in eine Schüssel, stellt sie auf den Herd und läßt es unter fleißigem Rühren gut erwärmen. Schüttet es dann wieder auf das sehr gut mit Zucker bestaubte Brett und mischt, wenn es erkaltet ist, 8 dkg klein würfelig geschnittene Schokolade dazu. Formt dann eine Wurst daraus und trocknet sie an einem warmen Ort einige Tage.“

Wer lieber Lebkuchen möchte, für den ist natürlich auch etwas dabei – Feiner Pfefferkuchen:

„5 dkg Butter, 1/8 Liter Milch, 35 dkg Zucker kocht man ab; unterdessen gibt man in einen Weidling 50 dkg Mehl, 10 dkg fien geschnittenes Zitronat, 10 dkg Orangeat, Saft einer Zitrone, 15 dkg geriebene Mandeln, 2 Löffel Rum, 1 dkg Hirschhornsalz, 1 Löffel feines Gewürz, eine Messerspitze weißen Pfeffer, 1 ganzes Ei; das alles vermengt man gut mit der erkalteten Milch, schlägt den Teig in eine bemehltes Tuch und läßt ihn 2 Tage rasten. Dann gibt man ihn in 2 Teile auf das Nudelbrett, mengt unter jeden Teil noch 1 dkg Hirschhornsalz und knetet ihn sehr gut damit ab. Darauf rollt man den Teig ziemlich dünn aus, sticht mit verschiedenen Formen aus und bäckt sie langsam auf dem mit Wachs bestrichenen Blech. Mit Zitronenglasur bestreichen und halbierten Mandeln zieren.“

Gutes Gelingen beim Backen und gerne können Fotos und Backwerk mit den MitarbeiterInnen des Archivs geteilt werden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pt-1159 und B-12111)

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