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Grüße Aus Japan (II.)

Grüße aus Japan (II.)

Die aufstrebenden, aber von politischer Macht ausgeschlossenen Kaufleute entwickelten eine eigene Kultur, die sich vor allem im Yoshiwara-Distrikt, dem Rotlichtviertel Edos, entfaltete. Sie wurde nach einem Wortspiel mit dem buddhistischen Terminus für das vergängliche Diesseits Ukiyo (dt. schwebende Welt) genannt. Es war eine Kultur, die sich den weltlichen Genüssen verschrieb und sich über die höfische Strenge der herrschenden Klasen lustig machte. Sie gab der Kunst aber auch ganz neue Anstöße, da sich eine neue Klientel bot. Die reichen Kaufleute gaben sich als großzügige Förderer der neuen Künstler. Die Schule der japanischen Malerei, die insbesondere populär wurde war der Stil Ukiyo-e (dt. Bilder der schwebenden Welt). Hiroshige war einer der bedeutendsten Vertreter dieser Strömung, in der vor allem Holzstiche prominent waren. Diese konnten beliebig vervielfacht werden und somit ein viel größeres Publikum ansprechen. Von der Hauptstadt Edo, aber auch anderen Urbanen Zentren wie Kyoto, aus, breitete sich diese neue Kunst im ganzen Land aus. Auch verhältnismäßig arme Personen konnten sich die Holzstiche der großen Künstler leisten. Manche brachten Panoramen in mehreren Einzelstichen heraus, die dann von den Käufern gesammelt wurden.

Manche Schauspieler*innen, die ähnlich wie im alten Rom eigentlich auf einer Stufe mit Prosituierten standen, wurden zu regelrechten celebreties und jeder war erpicht auf einen Holzstich seines oder ihres Idols. Abbildungen von Kurtisanen und Schauspieler*innen waren sogar die mit Abstand beliebtesten Bilder des Genres. Es blieb oft den großen Meistern – wie dem erwähnten Hiroshige etwa – vorbehalten, sich auch zu anderen Motiven, wie Landschaftsbildern, vorzuwagen.

(Stich einer Edeldame aus der späten Edo-Zeit, Signatur Bi-k-1776)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Als eingefleischter Otaku und Freund der (guten Aspekte der) japanischen Kultur sage ich danke für diese Serie und bin schon gespannt darauf, welche interessanten Stücke aus Nippon und sonstige Verbindungen dorthin noch im Stadtarchiv auftauchen mögen.
    Ganz davon abgesehen wäre ich ohnehin schon längst dafür, die Universitätsbrücke in Yamanashi-Brücke umzubenennen.

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