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Zurück Auf Die Schulbank

Zurück auf die Schulbank

„Sehr leicht abzulenken“ war nach Auffassung seiner Lehrer nicht nur der 15jährige Gymnasiast Hieronimus Aßmann, der 1852 die 3. Klasse des k. k. akademischen Gymnasiums in Innsbruck besuchte. Auch wir lassen uns gerne ablenken, etwa wenn eine interessante Quelle auf dem Schreibtisch landet. Und so blättern wir heute in einem alten Klassenkatalog, der vor einigen Tagen dem Stadtarchiv geschenkt wurde.

Unter Aßmanns Klassenkameraden finden sich einige mit einem klingenden Namen, so etwa Hugo Graf Enzenberg (1838-1922), der bei seinen Eltern in der Unteren Sillgasse wohnte und als ‚der letzte Gewerke des „Ahrner Handels“‘ in die Geschichte eingehen sollte. Er schloss das Schuljahr 1852 „mit Vorzug“ ab und war – wenn man den Beurteilungen seiner Lehrer folgt – ein Musterschüler. Sein „sittliches Betragen“ wurde als „angenehm u. artig“ charakterisiert, er unterstütze sein „Talent mit entsprechendem Fleiße“ und zeige große Aufmerksamkeit während des Unterrichts (im ersten Semester hieß es freilich noch, dass diese „zuweilen auf andere Gegenstände gerichtet“ gewesen sei).

Auch Peter Walde, der aus der bekannten Seifensiederdynastie stammte, und bei seiner Mutter in der Unteren Innbrückenstraße wohnte, besuchte 1852 die 3. Klasse des Akademischen Gymnasiums.

Peter Waldes Beurteilung für das I. Semester des Schuljahres 1852 fiel durchwegs sehr gut aus.

Wenig überraschend finden sich mitunter aber auch weniger günstige Beurteilungen im Klassenkatalog. So legte etwa ein Schüler „ein Entschuldigungszeugniß wegen nicht Besuches der Schule mit falscher, selbst nachgeahmter Namensfertigung“ vor. Bei einem anderen Schüler befanden die Lehrer, daß seine Aufmerksamkeit „bisweilen matt“ sei. Und natürlich gab es auch damals schon die Minimalisten, deren „Fleiß nicht viel über dem nothwendigen“ lag …

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, was sonst noch so alles in diesem Katalog steht, kommen Sie doch einfach im Rahmen der Langen Nacht der Museen (Samstag, 7.10.2023) bei uns im Stadtarchiv/Stadtmuseum vorbei. Dann können Sie gerne selbst darin blättern.

(Sadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, ohne Sig.)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ein wirklich sehr interessantes Exemplar aus den Anfangsjahren kurz nach der bis heute bedeutsamen Gymnasialreform von 1849 – das Titelschild des Einbandes mit der Bezeichnung „k.k. Gymnasium zu Innsbruck“ ist auch deshalb für die Schulgeschichte aufschlussreich, weil das Gymnasium bereits ab dem Jahr 1855 durch eine Ministerialverordnung in „k.k. Staatsgymnasium zu Innsbruck“ umbenannt wurde.

    Die betreffende Schulklasse war damals wohl noch am Standort in der heutigen Theologischen Fakultät räumlich untergebracht. 1868 erfolgte die Übersiedlung in das Franziskanerkloster bzw. heutige Volkskunstmuseum und 1909-1910 der Neubau in der Angerzellgasse.

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