Für Schlotschauer und Katastergucker
Vor kurzem erhielten wir einen Skizzenblock des lithografisch ausgebildeten und künstlerisch tätigen Landesbeamten Karl Jenewein (einige biografische Details siehe hier), der den Leserinnen und Lesern dieser Seiten unter anderem aus dem Tagebuch von Marie Cornet bekannt ist (siehe z. B. Folge 8). Die allermeisten der 36 Zeichnungen und Aquarelle, so sie bezeichnet sind, halten Motive aus Deutschland, Südtirol und Oberitalien fest. Soweit datiert, entstanden sie in den 1880er-Jahren.
Am 14. April 1886 widmete sich Karl Jenewein hingegen seiner Heimatstadt. Auf den ersten Blick könnte man meinen: Das heutige Haus Innrain 2 am Marktplatz, mit dem Turm der Mariahilfkirche im Hintergrund. Aber halt, da fehlt doch die Häuserzeile jenseits des Inns! Stattdessen die doch markanten Gebäude am rechten Rand… – Nein, nein, das kann also nicht sein. Die Schlotschauer und Katastergucker unter Ihnen werden zu des Rätsels Lösung sicher einiges beizutragen haben, oder?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-k-1969-14)
Das ist natürlich ganz unverkennbar die schöne alte Villa in der Hunoldstraße 10.
Anno dazumal war die Villa ein frischer Neubau. Die Villa wurde 1885 nach Plänen von Johann Nigler für den reichen Seifenfabrikanten Alois Epp erbaut. Links sieht man die Seifenfabrik Epp.
Weiß jemand, wie die Villa Epp heutzutage genutzt wird? Ich interessiere mich sehr für die Geschichte, finde dazu allerdings sehr wenig.
Eine weitere beeindruckende Villa ist jene in der König Laurin Allee 6 beim Sillpark. Gibt es zu dieser eine bestimmte Historie?
Ich freue mich über alle Antworten!
LG Daniel
Sehr geerter Herr Pischl.
ich komme hie und da an dieser Epp Villa vorbei. Dabei fällt mir immer die Klingeltafel für mehrere Wohnungen auf, was auf die Verwendung als Mehrparteienwohnhaus schließen läßt. Interessanterweise hat dieses Haus anscheinend keineAutoabstellplätze auf dem doch recht gr0ßen Grundstück.
Die andere Villa in der Laurin Allee ist die hier schon eingehend besprochene Fabrikantenvilla der Familie Rhomberg. Siehe https://innsbruck-erinnert.at/unterwegs-mit-pfarrer-goehlert-xvi/
Leider ist die Klingeltafel nur mehr zum Teil drauf: https://postimg.cc/WDW3k8Q9
Dieser Beitrag könnte Sie auch interessieren, Herr Pischl. Das Titelbild zeigt eine Lithographie auf der die Villa Epp und die Seifenfabrik zu sehen sind: https://innsbruck-erinnert.at/seife-und-blueten-ii/
Der Beitrag hat auch einen Vorläufer „Seife und Blüten (I.)“ vom 7. März 2023
Wobei mir das Stichwort Karl Jenewein einen Stich versetzt und mich wieder einmal eine Stunde erfolglos suchen hat lassen. https://innsbruck-erinnert.at/ein-zweiter-versuch/ ist gemeint.