FC Hertha Innsbruck
Die Herren auf dem Bild stellen die Kampfmannschaft des FC Hertha Innsbruck in den 1930er Jahren. Ungewöhnlich daran: Sieben der Spieler tragen den Familiennamen Löwy. Es sind dies laut Rückseite Erwin, Arpad, Oskar, Siegfried, Alfred, Seppi und „Goschi“ Löwy. In den Zeitungsberichten der Zwischenkriegszeit ist es schwierig, etwas über die Spielklasse und mögliche Erfolge der großteils aus Cousins bestehenden Equipe zu erfahren. Der Aufnahmeort dürfte der Bolzplatz im Süden Pradls sein.
Wie bei allen Bildern, in denen Alltagsszenen jüdischer Innsbrucker zu sehen sind, kann man nicht auf den Hinweis verzichten, was in der NS-Zeit mit den abgebildeten Personen geschehen ist. Die Familien waren nach Preßburg/Pozsony/Bratislava heimatzuständig und mussten daher 1938 Innsbruck verlassen. Nur von zwei der sieben Fußballer namens Löwy, von Oskar und Julius vulgo Goschi, ist sicher, dass sie den Krieg versteckt überlebt haben. Alfred und Erwin wurden 1942 in Auschwitz ermordet, Josef im KZ Dachau. Von Siegfried verliert sich 1943 jede Spur. Das Schicksal von Arpad ist nicht genau bekannt.
Auf diesem Bild sind nur 10 Spieler zu sehen. Ich glaube, dass auch zu dieser Zeit eine Fußballmannschaft aus
11 Spielern bestand, kann mich aber auch täuschen.
Naja, einer hat ja fotografieren müssen.
LG Gottfried
Ja Herr Opperer, das könnte der Grund sein, dass nur 10 Spieler in die Kamera blicken.
Daran habe ich nicht gedacht.
LG Hermann Pritzi
Hier ungewöhnlich, stell‘ ich dennoch eine Frage: Wieso eigentlich „Hertha“?
Ja das haben wir uns im Archiv auch gefragt. Es gab zu dieser Zeit allerdings bereits eine Reihe populärer Hertha Teams in Wien, Breslau und natürlich Berlin. Die Berliner Mannschaft ist laut Wikipedia ihrerseits nach einem Schiff benannt (aus einer Laune heraus), das wiederum nach der Tochter des Reeders benannt war. Der Name Hertha Innsbruck hat sich jedenfalls in der Familienerinnerung erhalten.