Ein Rätsel, das keines ist
Berta Resele betrieb eine der zahllosen Gemischtwarenhandlungen in Innsbruck. Tabak, Feigenkaffee, Waschmittel. Die Lage an einer Straßenecke war sicherlich gut, weil damit KundInnen von beiden Seiten „angelockt“ werden konnten. Dennoch: Ein einzelner Supermarkt hat wohl Duzende dieser Geschäfte ruiniert.
Ich glaube auch zu wissen, wer der geschätzten LeserInnen eine besondere Freude an diesem Bild hat.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.375-33)
Möglicherweise bin ich es, der große Freude an diesem Bild hat! Das Geschäft war ja in „meiner“ Pradlerstraße, allerdings war das damals für uns Altpradler Buben schon weit weg, weit ‚oben‘! Es ist das nordöstliche Eckhaus zur Defreggerstraße (Pradlerstraße 51). Ich bin mir fast sicher, dass diese Lokalitäten nach Umbauten von der Firma Theodor Frank übernommen wurde, die vorher auf Pradlerstraße 31 war (siehe eines der Junibilder).
Ruiniert hat all die kleinen Läden vermutlich der erste „Supermarkt“ der Pradlerstraße, die Firma Thöni weiter drunten, Ecke Amthorstraße
Auch ich habe einen Bezug zu dieser Ecke, weil ich über 20 Jahre lang vier Häuser weiter gewohnt habe.
Eine kleine Anekdote: Zu Zeiten der Drogerie Frank war in den Bögen des Eingangsbereichs ein Präservativ-Automat angebracht. Eines Abends am Nachhauseweg war ich gerade an dieser Ecke, als neben mir ein Auto quietschend bremste – Frau am Steuer, Mann am Beifahrersitz. Der Mann sprang heraus, drückte ein Objekt der Begierde aus dem Automaten, sprang wieder zurück ins Auto, das mit erneut quietschenden Reifen sofort wieder durchstartete. 🙂