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Ein Imposantes Gemälde

Ein imposantes Gemälde

Dieses Ölgemälde von August Pezzey zeigt den ehemaligen Innsbrucker Bürgermeister Johann Tschurtschenthaler. Er war mit einer kurzen Unterbrechung von 1869 bis 1877 Bürgermeister der Stadt.

Tschurtschenthaler wurde 1828 in Innsbruck geboren, wo er zu Schule ging und studierte- Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften arbeitete er in der k.k. Finanz-Procuratur beschäftigt, ehe er als Notar tätig wurde.

1862 wurde er erstmals in die Stadtverwaltung gewählt, fünf Jahre später wurde er Vizebürgermeister. Aus dieser Position heraus wurde er bald darauf zum Bürgermeister, als sein Vorgänger, Dr. Franz Knapp, von seinem Amt zurücktrat, nachdem die Schulverwaltung in staatliche Hand genommen wurde und somit ihm zugefallen wäre.

Tschurtschentaler war verantwortlich für eine Reorganisation des Finanzwesens der Stadt, den Bau mehrerer Volksschulen und Kindergärten; ebenso veranlasste er die Eingemeindung Wiltens. 1874 brachte er die Innsbrucker Sparkasse dazu, 10.000 Gulden zum Bau einer „Volksküche“ beizusteuern.

Die angesprochene Unterbrechung seiner Amtszeit wurde durch eine politische Kontroverse im März 1871 ausgelöst. Ende Februar war der Vorfrieden zwischen dem neu gegründeten Deutschen Kaiserreich und Frankreich geschlossen worden und Tschurtschenthaler nahm an einem Fackelzug zur Feier dieses Ereignisses teil. Der damalige Statthalter Tirols, der Graf zu Lodron-Laterano, warf den Teilnehmern vor, Österreich gegenüber aufgrund ihrer deutschnationalen Gesinnung illoyal zu sein. Tschurtschenthaler legte daraufhin sein Amt zurück, wurde jedoch im folgenden Jahr wieder zum Bürgermeister gewählt.

Auf dem Gemälde ist der Orden der Eisernen Krone (III. Klasse) zu sehen, der ihm von Kaiser Franz Joseph I. am 4. April 1871 verliehen wurde.

(Signatur BI-0003)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ein bis dato völlig Unbekannter.

    Der Beitrag zeigt aber, wie einerseits die Deutschtümelei (vgl. auch den Beitrag und den zweiten Kommentar zum Deutschen Café) schon damals Urständ feierte und zum Selbstverständnis des Bürgers gehörte, andererseits glaube ich in der Maßregelung des Innsbrucker Bürgermeisters den verzweifelten Versuch weitblickender Politiker zu erkennen, die die Gefahr in eben diesem Nationalismus erkannt haben, der drohende Zerfall des Vielvölkergebildes.
    Man lese zum Beispiel nur die diversen Seitenhiebe Herzmanovsky-Orlandos auf seine ungarischen und slawischen Romanfiguren, die bei jeder Gelegenheit einschließlich ihres Akzents lächerlich gemacht werden. Nur die Tiroler Gelehrten seines fragmentarischen Tiroler Drachenspiels kommen noch schlechter weg. Ich schweife ab. Schluß.

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