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Ein Foto – Drei Geschichten

Ein Foto – drei Geschichten

Dieses Foto hat schon zwei Erinnerungen über Geschäfte am Claudiaplatz wiedergeweckt. Wenn Sie ganz genau hinschauen, können Sie noch ein Werbeschild entdecken. Im Erdgeschoß vom gegenüberliegenden Eckhaus Claudiaplatz/Kaiser-Franz-Josef-Straße ist eine Tafel mit dem Schriftzug Pension Winter zu sehen.

Das Gebäude wurde 1898-1902 nach dem Entwurf von Architekt Ludwig Lutz erbaut. Die ursprüngliche Adresse lautete Klaudiastraße 3 bzw. Klaudiaplatz 3, heute ist es die Kaiser-Franz-Josef-Straße 1.
Im Jahr 1907 sucht Frau Gertrud C. Winter um die Konzession eines Gast- und Schankgewerbes als Fremdenpension im 2. Stock des Hauses an. Fünf Jahre später, 1912, erwirbt Josefine Rabl die Pension und führt sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1953. Ihre Tochter Hertha Silva-Tarouca übernimmt die Konzession, legt sie jedoch 1958 zurück.

Die Pension Winter bot Zimmer für längere Aufenthalte an. Sie konnten mit und ohne Verpflegung gebucht werden.

Josefine Rabl tritt 1922 als Spenderin im Stadtgeschehen auf. Im Juli überreicht sie dem amtierenden Vizebürgermeister die Geldsumme von einer Million Kronen, die ihr von Albert Stieglitz aus New York übergeben worden ist. Damit finanziell unterstützt wurden die Rettungsabteilung der freiwilligen Feuerwehr, der Verein der Kinderfreunde, die Innsbrucker Ferienkolonie, die Ferienkolonie der katholischen Frauen-Organisation und Minderbemittelte.

Der Mangel an Fachkräften im Gastgewerbe war schon damals auffallend. So sucht die Pension Winter in den Jahren ihres Bestehens: Stubenmädchen, Zweites Stubenmädchen, Küchenmädchen, Köchinnen, Wäscherinnen, Extramädchen, Hausmädchen, Bedienerinnen und Putzerinnen.

Beim Durchsichten der Inserate in den Tageszeitungen wird aber nicht nur Personal gesucht, sondern auch nach vermissten Gegenständen. So ist in der Rubrik Verlustanzeigen mit dem Hinweis auf Belohnung bei Abgabe in der Pension Winter zu finden: Perlenbrosche in Gold gefasst, Pelzmanschette, Inhalierapparat, graues Geldtäschen, Madonna-Medaillon, pelzgefütterte Damenlederhandtasche, …


(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-26206, um 1931)

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