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Ein Farbbildwerk

Ein Farbbildwerk

Instagram und Co. fungieren heute als Bilderalbum der jüngsten Generation. Ein Fingerdruck und das perfekte Foto ist bereits geknipst. Richtige Fotobände werden heutzutage kaum mehr gekauft. Vor 80 Jahren sah die Welt allerdings noch anders aus…

Vor mir auf dem Tisch liegt ein altes, leicht lädiertes und etwas muffig riechendes „Farbbildwerk“ aus dem Jahr 1943. Bewaffnet mit einer Contax-Camera der Zeiss Ikon AG zog Adolf Sickert durch die Straßen fotografierte die bekanntesten Motive der Stadt, wie hier das Schloss Amras. 32 Aufnahmen zeigen die Stadt im Spätsommer, Herbst und den ersten Wintermonaten. Begleitet werden sie von fast schon poetischen Bildunterschriften: „Ein Bild von einmaliger Eigenart ist die Maria-Theresien-Straße, hinter der sich steil die Nordkette erhebt.“

Während die meisten Bilder idyllische Stadtszenen zeigen, gibt es allerdings auch ein paar Aufnahmen, die dem Fotoalbum einen propagandistischen Touch verleihen. Auf einer Großaufnahme wird beispielsweise das damalige „Gauhaus“ in Szene gesetzt, ein anderes Foto zeigt die Herzog-Friedrich-Straße im Winter, die Hakenkreuzfahnen flattern im Wind und streifen das alte Gemäuer.

Schon damals war Innsbruck nicht nur ein begehrtes Fotomotiv, sondern auch ein Reiseziel, das die Menschen in seinen Bann zog, so etwa auch Dietmar Kettl, dessen Erinnerungen an die Stadt Innsbruck im Fotoalbum abgedruckt wurden: „INNSBRUCK, ich habe dich in kurzer Zeit liebgewonnen und habe bereits Heimweh nach dir, bevor ich dich verlassen habe. Eines steht für mich fest: Ich komme wieder.“

(Foto: Innsbruck. Ein Farbbildwerk, Privatbesitz)

(Verena Kaiser)

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