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Die Wohnung Der Neuzeit, Teil 1

Die Wohnung der Neuzeit, Teil 1

Das Titelbild zeigt die Vorderseite der ersten Ausgabe der Zeitschrift „Die Wohnung der Neuzeit: Innsbrucker illustrierte Monatshefte für Wohnungskunst, Hausbau und verwandte Gebiete“. In der Sammlung des Stadtarchivs Innsbruck befinden sich einige Exemplare dieser heute nur noch selten aufzufindenden Zeitschrift und zwar die Hefte 1, 2, 3, 4, 5, 9, 10, 11 und 12 des ersten Jahrgangs. Die Innsbrucker Universitäts- und Landesbibliothek gibt den Erscheinungsverlauf mit 1.[1913] – 2.[1914], 2[?] an. Genauere Angaben waren leider nicht herauszufinden.

Verlegt und herausgegeben wurde die Zeitschrift von Michael Brüll, der in der Pradler Straße 69 eine Möbelfabrik besaß. Außerdem verfügte sein Betrieb in der Anichstraße Nummer 7 über ausgedehnte Ausstellungs- und Verkaufsräumlichkeiten.

Die ersten drei Seiten der Zeitschrift sahen bei jeder Ausgabe gleich aus und beinhalteten immer Werbung für die Firma Michael Brülls. Die folgenden zwei Abbildungen zeigen diese Werbung in eigener Sache.

Nach einem weiteren dreiseitigen Inseratenteil – hauptsächlich für Firmen aus dem Baubereich – folgten ausführliche und reich bebilderte Artikel, die sich mit Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Wohnkultur beschäftigten und aus der Feder wechselnder Autoren stammten. Die folgende Abbildung stammt aus Heft 1 und zeigt eine Doppelseite der Zeitschrift.

Die letzten sechs Seiten der Zeitschrift waren wieder Werbeeinschaltungen vorbehalten.

Dieser Beitrag hat 30 Kommentare
  1. Und diesen Kommentar schreibe ich jetzt extra für Herrn Roilo!

    DasHaus Anichstraße 7 wurde nämlich zum Teil – wann? in den 80-er Jahren?- zum Teil an die POST vermietet, und zwar der erste Stock. Dort wurde die „Fernmeldegebührenabteilung“ untergebracht. Das Büro des Leiters dieser Abteilung befand sich im Erker des 1. Stockes.
    Eines Tages wutrden nicht nur die Vorstände aller 5 Abteilungen der Buchhaltung der Post- und Tel.Dion, sondern auch die Vertrauensleute der christlichen und der sozialistischen Fraktion der Gewerkschaft der Post- und Telegraphenbediensteten nach Wien berufen – zum Minister Löschnak – zwecks Aussprache.
    Also Zugfahrt nach Wien – ins Ministerium – Platznehmen im Verhandlungssaal – warten – bis auf einmal die Türe aufgeht, der Minister Löschnak hereinstürmt – und ruft:
    „Meine Herren! – ich setze Sie in Kenntnis, daß die gesamte Buchhsltung der Post- und Telegraphendirektion für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck aufgelöst wird. Ab sofort finden alle Vorgänge zentral in Wien statt“
    …und dreht sich um und stürmt wieder hinaus.
    Ja. Der Erker im „Brüll“-Haus – das war das letzte Büro meines Mannes! Er ist damals sofort in Pension gegangen.
    (Nur, damit das auch einmal erzählt wird!)

    1. Oh – Frau Stepanek, ich sehe das erst jetzt – ganz persönlich für mich! Werde es mir schnell zu Gemüte führen! Danke jedenfalls im Vorhinein!

  2. Ach, Frau Stepanek, da ist es also Ihrem Mann Heinrich beinahe gleich ergangen wie mir: Ein einschneidendes Ereignis in der Firma erleichterte es uns beiden, in den Ruhestand zu treten! Nach 44 Dienstjahren wurde meine Firma von einer Konkurrenzfirma verschluckt!

  3. Sehr interessant auch das Bild daneben „Fabrik: Pradlerstraße 69“ mit der Dreier davor! Teilweise bestehen die Flachbauten im Hof noch heute, ein MPreis ist hier angesiedelt, man kommt vom Hausdurchgang in der Pradlerstraße (an der gleichen Stelle wie hier das Tor) über den Hof, am MPreis vorbei, in die Lindensstraße. Über diese Gegend gab es auch schon Beiträge!

    1. Ja, gell, da kriegt man wieder Heimweh nach der „guten alten Zeit“, wo noch der (später „enteignete“ und abgerissene)
      Bauernhof „Lindenhof“ des Stolz-Bauern stand und der Blick bis Hall hinunter frei war.

      1. Frau Stepanek, wo stand eigentlich dieser Bauernhof „Lindenhof“ des Stolz-Bauern? Ich steh jetzt ein bisserl neben den Schuhen!

        1. ….oder hab ich die Bäume verwechselt (wegen Lindengasse) und er hieß „Eichhof“ ? Beim Pradler Postamt halt.

          Übrigens, weil wir gerade miteinander plaudern:
          An der Sill heute vom Furterzaunweg alles gesperrt, am Ufer hat die Feuerwehr Sperren mit Sandsäcken errichtet zw. „Brücke“ und Schmiedgasse, wobei mir der Wasserstand fast höher vorkommt als damals 85 – wo die alte Brücke ja alles aufgestaut hat… Das Wasser geht bei der neuen Brücke auch ziemlich hoch in die Wölbung hinein, kommt mir vor.
          Baumstämme kommen daher, alw würde die Sill alle Windwürfe gleich abtransportieren. Ungut. Dazu ein Geruch, als wäre manches Aas dabei.
          Bei Euch im Oberland wirds ja noch ärger sein heute. Es hat ja die letzten Tage auch schon immer die Gewitter über den Fernpaß ins Bayrische hinausgezogen. Weltuntergangsstimmung…?!

          1. Wir haben heute schon in der Früh an Sie, die Sill und Ihren Obstgarten gedacht und gehofft, dass man seit 1985 doch Schutzmaßnahmen getroffen hat und es dadurch doch nicht mehr so schlimm wie damals werden kann. Imst ist bisher verschont geblieben, aber meine Schwägerin hat mir aus Sölden ein Video geschickt. Vor ihrem Restaurant ist die Ache schon über das Ufer getreten!

          2. Noch zum Eichhof. Ich habe schon angenommen, dass Sie die Bäume verwechselt haben und stehe somit wieder in meinen Schuhen! Der Name Stolz bereitet mir noch etwas Schwierigkeiten!

          3. Ja, Herr Roilo, mit dem Heini ist, glaube ich, der letzte Mensch gestorben, der Auskunft geben hätte können über die gesamten Verwandtschaftsverhältnisse der Familie Stolz mit sämtlichen Vornamen…
            Aber ich erinnere mich, daß bei einer abendlichen Veranstaltung – alte Fotos – Kreutz – im Jugendheim ebendieser Herr Stolz anwesend war und bei einem „passenden“ Foto erregt die Geschichte der Enteignung erzählte – und mit welchem „Pappenstiel“ er damals… und die Stadt Innsbruck, die „hochwohllöbliche“ (oder so ähnlich“) ihn immer wieder….
            In der Folge war auch ein oder zweimal etwas in der Tageszeitung darüber zu lesen.
            Wenn ich mich jetzt erinnere, war dieser Herr Stolz damals am „Schindlhof“ oberhalb von Fritzens.
            (dem jetzigen „Reiterhof“?)
            „Schindlhof“ war mir durch meine Volksschulzeit in Fritzens ein Begriff. Wie sich die „Schindl Martina“
            „schrieb“, weiß ich allerdings nicht. Ich habe eine vage Erinnerung: blond, dünn, zäher Schlag“, aber dünn waren wir 46/47 eh alle.

          4. Bis zum Beginn der 60er Jahre weiß auch ich noch allerhand von Pradl, sei es aus eigener Erinnerung, sei es, weil ich irgendwo nachgeschaut habe. Wenn wir nun beim Eichhof anfangen: Besitzer dieser großen Liegenschaft mit Adresse Lindengasse 5 (damals also noch LindenGASSE!) waren die Geschwister Sailer https://www.innsbruckerinnen.at/suche.php?eigentuemer=&strasse=Lindengasse&nummer=5&jahr1=1897&jahr2=1976&limit=1000&was=haus
            Hier sieht man auch den Eintrag aus dem Jahre 1941 „wird abgebrochen“ und danach als Besitzer die Stadt Innsbruck.
            Ob diese Geschwister Sailer mit der Familie Sailer auf Pradlerstraße 9, also Ihnen gegenüber, verwandt waren, weiß ich nicht.
            Der Bauer Stolz hingegen war / ist in der Egerdachstraße 8 und war somit unser Nachbar. Josef Stolz sen. muss Mitte der Zwanzigerjahre diesen Hof übernommen haben (oder eingeheiratet haben ??), er war somit in den Augen der Roilo, die schon 1908 nach Pradl kamen, ein „Zuagroaster“ und das Verhältnis miteinander war nie besonders gut! Ich könnte da einige Gschichtln erzählen!
            Josef Stolz hatte drei Söhne, die so in meinem Alter herum oder etwas älter waren: Kassian (er war der Älteste und erhielt den Bauernhof unterm Schloss Mentlberg), Anton (der Jüngste, er erhielt einen Bauernhof in Thaur oder Rum, glaube ich), der Mittlere, Josef, blieb am Broserhof Egerdachstraße 8, allerdings nicht als Landwirt (die wurde nach dem Krieg aufgegeben), sondern als Tierarzt.
            Es stimmt, dass die Stolzbrüder lange einen erbitterten Krieg wegen der seinerzeitigen Enteignungen ihrer Reichenauer Wiesen führten, davon wurde auch schon in „innsbruck -erinnert geschrieben und man kann auch sonst etwas im Internet lesen

          5. Ja, danke, Herr Roilo, jetzt hab ich diese ganze Schauer- und Raubersgeschichte nachgelesen.
            Da ist also die Stadt Innsbruck im wahrsten Sinne des Wortes „Rechts-„nachfolger von damals, wobei
            n a t ü r l i c h die Unschuldsvermutung gilt.
            Oder?

          6. Interessant wäre zu wissen, wie das nach 2013 weitergegangen ist. Möglicherweise ist Anton inzwischen ohne (streitbare) Nachkommen verstorben und die anderen haben das Handtuch geworfen? Ich glaube, dass Josef noch lebt – aber das müssten sie, Frau Stepanek ja besser wissen, Sie wohnen ja nicht weit weg.
            Beim Wiederlesen bin ich erst wieder draufgekommen, dass es sich nicht um Grundstücke in der Reichenau handelt, sondern dass diese im Bereich Langstraße / Kranewitterstraße / Koflerstraße / Egerdachstraße / Amthorstraße lagen.
            Wenn ich an die Amthorstraße denke, dann wundere ich mich, dass es damals dem Nachbarn vom Stolz, dem Stamserbauern (Plattner) nicht gleich ergangen ist. Warum? Man könnte spekulieren (auch mit Unschuldsvermutung!). Aber vielleicht übernimmt das nun der Willi, dem sind ja solche grüne Flächen in der Stadt zuwider??

          7. Sie- die Josefine Stolz, die Gattin des Tierarztes, ist am 7.9.2021 verstorben. Von ihm habe ich in der Folge nur mehr gehört, er sei im Dürerheim.
            Aber sonst „sehe“ ich auch niemanden mehr – außer mir nur vom Sehen bekannten Menschen beim Morgenspaziergang der Sill entlang – gestern war ich noch, heute vorsichtshalber nicht, da die Haus- und Hoftür bei uns um siebene sicherheitshalber noch verbarrikadiert war, weil…-….weiß mans?
            Nein, bei uns ists gut vorbeigegangen. Vielleicht haben Sie gestern gesehen, wie der kleine „Balkon“ an der Ansatzstelle der „alten Sillbrücke“ nicht mehr allzuweit, gerade noch mit 30 oder 40 cm mit dem oberen Rand, aus dem Wasser geschaut hat…
            Im Ötztal wären alle froh gewesen, denke ich, wenn es gestern so gut vorbeigegangen wäre! Gruß ins Oberland!

          8. Weil Sie den „Stamser-Bauern“ erwähnt haben:
            Da gehörte – oder gehört, fragen Sie mich nichts Näheres – der Grund hinter dem Siberschlößl in Hall dazu (zwischen Bahn und Milserstraße.
            Bei einer Ausflugsfahrt mit dem Heini – vor Jaaaaaaaaaahren! – habe ich den Plattner Hans, den Stamserbauern, +24.12.16, dort heuen gesehen. Auf meine erstaunte Frage bestätigte der Heini „Ja, des g’hört ihm!“
            Aber ob das ebenfalls ein Entschädigungsgrund war – oder sonstwie erworben – keine Ahnung. Heini hätts gewußt.
            Mit dem Tod eines Menschen geht auch immer „eine ganze Welt“ unter.

          9. Entschuldigung, da hätt ich auch früher nachschauen können:
            Die „Bundesstraße heißt im Bereich des Siber-Schlössls und der Stamser-Bauern-Gründe
            „Salzburger Straße“.

          10. Danke, Frau Stepanek, für Ihre Grüße ins Oberland. Ja, wir haben diesmal wohl alle einen mords Segen gehabt, in Pradl als auch bei uns heroben, inklusive Ötztal. Es sind ja schließlich nur Sachschäden, nicht so wie beim letzten großen Hochwasser!
            Noch zum Stamserbauern: Ich wusste von seinem Besitz in Hall – ich höre heute noch meinen Onkel Vinzenz „In Hall hat er ein Schloss und bei uns holt er die Gspual“. Es war ja damals so, dass eine der Schwestern vom Hans, ziemlich eine „Buachene“ wie ich mich erinnern kann (Name ??), mit einem Fuhrwerk und einem Blechfass drauf den damaligen „Bioabfall“ abholte.
            Wie die Plattner zu diesem Siber Schlössl am östlichen Stadtrand von Hall gekommen sind, wäre sehr interessant!

        2. Ja, Herr Roilo! – bezüglich der „G’spualn“- Abholung , die Sie erwähnen, bin ich überfragt.
          Aber die tatkräftige Plattner-Burgl ist mir gut in Erinnerung! Eines Tages kam sie mit einer großen Einkaufstasche und fragte den Heini: „Habts ös koa bruatige Zwerglhennen? Miar ham Piepelen kriegt… “ (kamen, was Legehennen anbelant, auch bei uns per Post vom „Geflügelversand „, Pekingenten auch)….und i brauchat a bruatige Hennen de sie führt…“ –
          – und nach 2, 3 Wochen kam die Zwerghenne, wieder in der großen Einkaufstasche, zu uns zurück. „Woll, guat hat sie’s gmacht! Weil woasch, wenn koa Muata dabei ischn na rennens lei kopflos ummanander – und sie hat sie zammghalten und gwarnt…“
          Die Burgi ist am 6.8.01 verstorben.
          Die Plattner Midl mit ihrem Hundl, so ein kleiner „Löwe“, die kannte ich nur vom Hörensagen. Sie hat sich östlich damals den ebenerdigen Zubau errichtet.
          Nicht einmal vom Sehengekannt habe ich die Bäurin Elisabeth, +9.3.17, die den Hans, +24.12.16 überlebt hat, obwohl sie schon lange krank gewesen sei.
          Aber unsere Freunde im Stadtarchiv werden aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommen, welche Eigendynamik „Die Möbel der Neuzeit“ entwickelt hat…!!!

          1. Ja – die Plattner Burgl und die Plattner Miadl!! Altpradler Originale – wie auch der Bruder Hans!
            Wegen unserer Freunde vom Stadtarchiv habe ich keine Bedenken! Die sind froh, wenn ihr Produkt wächst und gedeiht und sich ausweitet – oder?

  4. Die Möbel der Firma Brüll waren von hervorragender Qualität. Mein Vater hat sich noch 1938 bei Brüll die komplette Wohnzimmereinrichtung gekauft. Poliertes Nussfurnier, Möbel der Zeitmode entsprechen, überall, wo es nur ging abgerundet. Bis auf Tisch und Schrank ist noch alles vorhanden, führt aber ein unverdientes Schattendasein am Dachboden.

      1. Wenn ich dazukomme gerne. Für die am Dachboden befindlichen ist mir die Herumräumerei zu mühselig. Irgendwo hab ich aber Fotos von den Möbeln im Alltagsgebrauch. Geduld.

  5. Der Arthur hat für sich und seine Angebetete in ganz Innsbruck nichts Hübscheres und Billigeres gefunden als in der Möbelhandlung Michael Brüll. Die Firma scheint bereits im 19. Jahrhundert Garant für ein gutes Preis- Leistungsverhältnis gewesen zu sein. Hier ein Hinweis darauf aus dem Fundus meiner Torggelhaus-Recherchen:
    https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Zeitungsarchiv/Seite/Zeitung/62964/1/20.08.1893/265380/12/filterId-62964%01265380%013391764-query-Torggelhaus-filterIssueDate-%5B20.08.1883+TO+20.08.1893%5D-sort-dateAsc-filterF_type-Newspaper.html

  6. Eine Arbeitskollegin, die Evi, hat anläßlich ihrer bevorstehenden Verehelichung Anfang der 60-er Jahre beim „Brüll“ die Möbel gekauft.
    Beim Verkaufsgespräch hat ihre Mutter, die auch mit war, dem Herrn Brüll gegenüber erwähnt, daß die Großmutter , Karoline W., in jungen Jahren im Haushalt der Fam. Brüll beschäftigt gewesen sei – und konnte auch noch einige Namen von damals nennen.
    „Ich bin noch nie und nirgends mit einer solchen Höflichkeit beraten und bedient worden. Meine Großmutter war döch nur in der Küche gewesen – und er hat sich vor uns verneigt, als wären wir feine Herrschaften.“

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