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Die Schwarzen Mander (XX.)

Die Schwarzen Mander (XX.)

Die Statue Herzog Friedrichs IV. (Friedrich mit der leeren Tasche) wurde wohl nach einer Vorlage von Jörg Kölderer gegossen.

Friedrich IV., Maximilians Großonkel, hat natürlich einen prominenten Platz in der Geschichte des Landes Tirol. Er war es, der 1420 die Residenz der Tiroler Landesfürsten nach Innsbruck verlegte und zu diesem Zwecke zwei Häuser in der Altstadt, den Neuhof, erwarb, vor dem Maximilian später das Goldene Dachl errichten sollte (zu diesem Thema präsentiert das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck aktuell eine eigene Ausstellung – „Im Aufbruch. Innsbruck wird Residenzstadt“).

Friedrichs Regierungszeit war von zahlreichen Krisen geprägt. Er führte einen langen Konflikt gegen die Appenzeller, der letztlich zu keinen Gewinnen führte. Im eigenen Land formte sich eine starke adelige Opposition gegen Friedrich, zuerst mit dem sog. Falkenbund, und später dem Elefantenbund. Friedrich entschärfte die Situation u.a. durch den originellen Schachzug, dem Bund, der sich gegen alle Bedrohungen von Leib und Leben des Adels wandte (und dabei bewusst bei der Liste der möglichen Bedrohungen den Landesfürsten nicht ausschloss), kurzerhand selbst beitrat. Einer der bedeutendsten Adeligen im Lande jedoch, Heinrich von Rottenburg, lehnte sich dennoch gegen den Herzog auf und suchte Hilfe im benachbarten Bayern. Doch nachdem sich das bayrische Aufgebot noch vor der erwarteten Schlacht wieder zurückzog, geriet Heinrich in Gefangenschaft. Er starb kurz nach seiner Freilassung und Friedrich konnte die beträchtlichen Besitztümer zu seinen Gunsten einziehen.

Die Größte Kriese für seine Regierung stellte aber wohl das Konzil von Konstanz dar, mit dem das große abendländische Schisma beendet wurde. Nachdem Friedrich mit Kaiser Sisgismund in Konflikt geraten war und gewissermaßen mit dem Gegenpapst Johannes XXIII.  auf das falsche Pferd gesetzte hatte als er diesem zur Flucht verhalf als sich das Konzil gegen ihn richtete, musste er selbst nach längerer Haft selbst aus Konstanz fliehen. Über diese Flucht, bei der er schließlich inkognito durch sein eigenes Land nach Innsbruck zurückreiste, ranken sich viele Geschichten, vom Herzog, der auf der Flucht auf verschiedenen Bauernhöfen unterkommt. Obwohl die Reichsacht über ihn verhängt wurde und er zahlreiche Grenzgebiete einbüßen musste, überstand Friedrich auch diese Krise und überließ seinem Sohn Sigismund eine gefestigte landesfürstliche Verwaltung und entgegen seinem Spitznamen eine volle Staatskasse.

 (Signatur Ph-7995)

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