skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv

Die Schwarzen Mander (XIX.)

Die Schwarzen Mander (XIX.)

Seinem raschen Tempo folgend, goss Godl Zwischen 1525 und 1526 die nächste Statute, die Karls des Kühnen, dem Vater Maria von Burgunds. Der etwas eigenwillige Kopfschmuck des Herzogs dürfte sogar ein historisches Vorbild haben; prominent zu sehen ist auch an seiner Statue die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, in den er bereits im Alter von 20 Tagen aufgenommen wurde.

Mit ihm endete das Haus Valois-Burgund.

Karl zeigte bereits in jungen Jahren großes Interesse an seinen Studien, wie auch am Kriegshandwerk, ganz wie man es von dem Thronfolger am glänzendsten Hof Europas erwarten würde. Seine Regierung, die er bereits mit 22 Jahren antrat, war diplomatisch und militisch turubulent. Anfänglich mit dem französischen Thronfolger befreundet kam es bald zu Konflikten und Karl führte einen langwährigen Krieg gegen seinen westlichen Nachbarn. Aus seinen drei Ehen ging nur ein Kind, die bereits erwähnte Braut Maximilians, Maria von Burgund hervor.

Der Plan einer Heirat zwischen der burgundischen Erbtochter und Maximilian ging auf einen Vorschlag von Pius II. zurück, der als Aeneas Silvio Piccolomini ein wichtiger Sekretär und Botschafter Friedrichs III. gewesen war. Doch die Verhandlungen führten anfänglich zu nichts, da Karl verlangte, zum römisch-deutschen König gewählt zu werden, wenn auch nur bis zum Herrschaftsantritt Maximilians. Diese Bedingung war jedoch für den Kaiser völlig inakzeptabel, der von der ganz von der Vorstellung durchdrungen war, dass das Kaisertum und das Haus Habsburg unzertrennlich miteinander verknüpft waren. Die Verhandlungen wurden mit längeren Unterbrechungen weitergeführt, obwohl sich burgundische und habsburgische Truppen zeitweise auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden, als Karl versuchte, das Erzbistum Köln zu besetzten. Der Herzog versuchte ebenfalls seine Gebiete in Lothringen zu erweitern und stürzte sich in den Kampf gegen die meisten seiner Nachbarn, darunter auch die Eidgenossen, gegen die er nach drei verheerenden Niederlagen selbst in der Schlacht von Nancy fiel. Vor seinem Tod verfügte er, dass die geplante Hochzeit rasch stattfinden sollte, da er bereits befürchtete, dass der Flickenteppich verschiedener Herrschaften ihn nicht überleben werden.

Karl der Kühne hat jedoch nicht nur die offensichtliche Verbindung zu Maximilian, sondern auch eine zur vorherigen Statue der Reihe, Sigismund dem Münzreichen. Dieser verpfändete aufgrund seiner finanziellen Nöte und als Teil der Verhandlungen zwischen Friedrich und dem Herzog, zu Beginn der 1470er Jahre große Teile der Vorlande an den burgundischen Herzog.

(Signatur Ph-7990)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Zwischendurch einmal vielen Dank für diese kontinuierliche Führung durch die Hofkirche, die man als Einheimischer ja doch nie eingehend besichtigt hat. Zumindest ich nicht.

    Erinnerungswürdig auch das historische Umfeld. Man stelle sich vor, daß heutzutage die Bevölkerung eines Landes die Luft anhält, welche Braut der vermutlich an Eigeninteressen denkende Papst dem Bundeskanzler mit allen möglichen Konsequenzen inklusive Krieg jetzt wieder einreden will. Wobei zwischen einem Bundeskanzler und einem Kaiser ein himmelweiter Unterschied ist. War nur ein Vergleich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche