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Die Hungerburg Im Schnee

Die Hungerburg im Schnee

Viel zu sehen gibt es auf dieser schönen Aufnahme aus den frühen 1930er-Jahren – der heimliche Star ist aber der LKW, der eben das Grundstück der „Linde“ verlässt. Wahrscheinlich saß Franz Patscheider am Steuer, der eine Frächterei betrieb. Seine Schwiegermutter Rosa Dittrich, verw. Schwärzler, führte damals das bekannte Café-Restaurant Zur Linde (zu sehen rechts im Bild, bereits mit dem in den Jahren 1931/32 errichteten Anbau an der Nordseite). Auch der markante Kiosk an der Südostecke des Grundstückes ist gut zu erkennen.

An der Kante sehen wir in der linken Bildhälfte die beiden in den Jahren 1906 bis 1908 von Sebastian Kandler erbauten Villen Kandlerheim (links) und Karwendel (rechts). Die Familie Kandler residierte zunächst in der Villa Kandlerheim (die geschmackvolle Haustüre zieren auch heute noch die Initialien des Erbauers), übersiedelte jedoch schon bald in die Villa Karwendel.

Direkt hinter der Linde erinnert nichts mehr an den 29. Dezember 1930. Das Mariabrunn erstrahlt in neuem Glanz. In rekordverdächtiger Zeit war es nach den Plänen von Siegfried Mazagg (1902-1932) wiederauf- bzw. neugebaut worden. Bereits am 30. Mai 1931 kündigten die Innsbrucker Nachrichten die Wiedereröffnung des Hotels an:

Mit Konzert und Ball öffnet am Samstag, den 31. d. M., das nach dem Brande neu aufgebaute Hotel „Mariabrunn“ wieder seine Pforten. Die allen Innsbruckern wohlbekannte Gaststätte wurde von Architekt Mazagg nach neuzeitlichen Grundsätzen erbaut und bietet den Besuchern mit ihren ebenso geschmackvoll wie gemütlich ausgestatteten Raumen einen angenehmen Aufenthalt. Die Leitung des Hotels liegt in den Händen von Direktor Paul Ponzle, der früher das Strandhotel Lochau [am Bodensee] führte und dem der Ruf eines ausgezeichneten Hotelfachmannes vorausgeht.

(IN v. 30.5.1931, 8)

Auch ein Blick über den (Teller)Rand der Hungerburg hinaus, lohnt sich. Hier überlasse ich aber gerne den ExpertInnen das Feld …

(StAI, Archiv der NKB)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
    1. Damit stimmt auch die Datierung „aus den frühen 1930er-Jahren“. Genauer: Die Theresienkirche auf der Hungerburg wurde im Juni 1932 geweiht, laut Wikipedia fand im Jahre 1931 ein Architektenwettbewerb statt, die Kirche ist noch nicht verputzt – somit Winter 1931 / 1932

      1. Nachträglich gesehen wundert mich schon etwas der geringe Zeitabstand zwischen Wettbewerb und Einweihung! Etwas, so glaube ich, stimmt da nicht – oder?

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