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Die Größte Uhr Der Stadt

Die größte Uhr der Stadt

Teil 3 von 3 einer Serie zu Zeit-Geschichten rund um öffentliche Uhren der Stadt

Der Ort ist gut gewählt – sichtbar von unterschiedlichsten Punkten der Stadt, etwa vom Ferdinandeum oder der Maximilianstraße aus. Die Gestaltung ist klar und die Information auch aus der Ferne gut lesbar.

Seit 1952 zeigt die größte öffentliche Uhr der Stadt am Verwaltungsgebäude der Innsbrucker Kommunalbetriebe uns so die Zeit. Der Durchmesser der beiden Zifferblätter beträgt ganze 3,86 Meter. Die Zeiger sind 2 bzw. 1,35 Meter lang und wie die Minutenzeichen aus patiniertem Kupfer.

Vor allem solche technische Daten lassen sich zu dieser Uhr finden. Das gilt auch für die hier abgebildete Vorgängeruhr, die im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombeneinschlag zerstört wurde. Sie war – wie das gesamte Gebäude – 1927 nach Plänen des Architekten Lois Welzenbacher ausgeführt.

In den Innsbrucker Nachrichten z. B.heißt es dazu:

„Die stärkste Betonung erhält der Bau durch den acht Stockwerke hohen Turmaufbau, der in einer Plattform endigt und den zwei Riesenuhren, mit Zeigern von über drei Meter Länge, schmücken werden.“

Die ursprünglich angebrachte Uhr war also noch größer als die heutige. An anderer Stelle ist zu erfahren, dass die Firma Siemens & Halske aus Wien die elektrische Uhrenanlage geliefert und der Innsbrucker Uhrmacher Gustav Kröner die Montage besorgt hatte.

Obwohl Innsbruck rund 25 Jahre zuvor noch über die Genauigkeit der Uhren und die Anzeige der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) diskutierte, scheint 1927 völlig selbstverständlich zu sein, wie eine öffentliche Uhr funktioniert und welche Zeit sie zeigt. Fast so wie heute.

Einzig ein Kommentar von J. Manfreda – wahrscheinlich der Tiroler Maler Josef Manfreda – deutet auf leichte Irritation hin:

„bald werden wir uns auch mit der uhr, die statt der ziffern bloße einzelstriche zeigt, befreundet haben“.

Und weiter vermutet Manfreda, dass diese Art der Abstraktion bald dazu führen werde, dass „nur noch die kleinbuchstaben aus rationalen und ökonomischen gründen verwendung finden“.

Heute wie damals fällt die enorme Größe der Uhr auf – und ihre Sichtbarkeit in der Stadt. Sollte dieser Zeitanzeiger eine Botschaft oder einfach eine Dienstleistung sein?

Sollten Sie diese Frage beantworten können oder Lust und Laune zur Spekulation über die Gründe zur Ausführung dieser Uhr verspüren, nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-Pl-1116)

Diese Zeit-Geschichte war Teil des Stadtspaziergangs „Auf der Suche nach der öffentlichen Zeit“, den Sie zum Nachhören unter 5nach12.info/audio/ finden.

Der Beitrag entstand im Rahmen des Projekts „5 nach 12“ von islandrabe, das der Frage nachgeht, wie wir selbst im Takt der Zeit funktionieren und was uns davon abhält, zu bremsen oder gar anzuhalten.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

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