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Die Ersten Kapuziner (II.)

Die ersten Kapuziner (II.)

Kurz nachdem Tirol zur eigenständigen Provinz geworden war, verhängte der Papst aufgrund von Konflikten mit der Serenissima das Interdikt über die Republik. Es brachen Unruhen aus und die dort ansässigen Kapuziner flüchteten sich in die benachbarte Tiroler Provinz, bis sie wieder zurückkehren konnten.

Wie im vorigen Artikel erwähnt, besaßen die Kapuziner beträchtlichen Einfluss beim landesfürstlichen Paar, auch ihr Beichtvater war Mitglied des Ordens. Als diese Position von Nikolaus von Mantua übernommen wurde, gestattete ihm das Kapitel sogar im Palast Ruhelust zu wohnen. Als Anna Katharina in das von ihr errichtete Servitenkloster eintrat, ergab sich jedoch das Problem, dass Kapuziner nicht als Beichtväter in Frauenklöstern wirken durften. Durch einen päpstlichen Dispens wurde es ihm gestattet, in den Servitenorden überzutreten, um so weiterhin im Dienst Anna Katharinas bleiben zu können. Er avancierte in Kürze zum General-Kommissar des Ordens, was dazu führte, dass viele Gebräuche der Kapuziner dort Fuß fassten.

Es kam zu einer kurzen Krise zwischen Orden und Tiroler Landesfürsten, als Briefe abgefangen wurden, die nahelegten, dass ein venezianischer Pater der Kapuziner in ein Komplott verwickelt war, Venedig zu Gebietsgewinnen um Rovereto zu verhelfen. Anfänglich wollte Maximilian sämtliche italienischen Brüder in Südtirol ausweisen und die dortigen Klöster der Tiroler Provinz angliedern, wovon ihn die Kapuziner jedoch abringen konnten. Kurz darauf wurde am 1. Mai 1615 der Grundstein für ein neues Kloster des Ordens in Meran gelegt.

Die Guardiane in Innsbruck waren teils ebenso oft aus Italien wie aus deutschen Gebieten, was anscheinend manchmal dazu führte, dass eifrige Prediger, die aber noch kein sonderlich gutes Deutsch sprachen, die Einheimischen mit ihren Reden erheiterten. Die Kapuziner erhielten ihre engen Beziehungen zur herrschenden Dynastie aufrecht, sowohl zu Leopold V. und seiner Frau Claudia de Medici, als auch Kaiser Ferdinand II., der nach seiner Hochzeit in Innsbruck auch in der Kirche der Kapuziner betete. Auch Leopold I. besuchte bei seinem Regierungsantritt in Tirol die Ordensbrüder.

(Signatur Sommer 2_373)

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