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Die Anfänge Der Volksschule St. Nikolaus

Die Anfänge der Volksschule St. Nikolaus

Die Schule in St. Nikolaus war einst eine gemischte Volksschule mit drei Klassen. Die Lehrer kamen sowohl aus dem weltlichen wie aus dem geistlichen Bereich. 1870 wurden schließlich die Mädchen von den Jungen durch einen Beschluss des Innsbrucker Gemeinderates getrennt. Drei Jahre später zogen die Mädchen schließlich in ein eigenes Schulgebäude in der Innallee. Der neue Grund dafür war durch die Innregulierung entstanden.

Philipp Moll, der bisher bereits Schulleiter gewesen war, leitete die Knabenschule, die Mädchenschule wurde fortan von Aloisia Posch unterstellt. Das Lehrergehalt wurde auf 480 Gulden pro Jahr erhöht, die erwähnten Leiter erhielten 120 Gulden zusätzlich. Für die 226 Kinder, die im ersten Schuljahr die Schule besuchten, standen nur vier Lehrerinnen, inklusive der Leiterin, zur Verfügung. Die Anzahl der Schülerinnen stieg jedoch rasch an, so dass das Schulhaus bereits kaum fünfzehn Jahre nach seiner Eröffnung deutlich zu klein geworden war. Ende der 1880er wurde das Gebäude erweitert.

Die Geschichte der Schule im ausgehenden 19. Jahrhundert ist überschattet von großer Armut. 90 Prozent der eingetragenen Kinder waren aufgrund des mangelnden Einkommens ihrer Familien vom Schulgeld befreit. Es wurde debattiert, wie die Schulzeiten gelegt werden sollten, damit die Kinder ihren Eltern das Mittagessen in die Arbeit bringen konnten. Oft fielen Kinder aus, weil sie kranke Familienangehörige pflegen mussten oder selbst krank waren. Ein weiteres Zeugnis der drückenden Armut war einer der Entschuldigungsgründe für das Fernbleiben der Schule: man hatte keine Schuhe für die Kinder.

(Titelbild: Bauplan des neuen Schulgebäudes. Wie dort vermerkt war es ursprünglich für die Industrieschule geplant, erst nach dem Bau wurde es durch einen Beschluss des Gemeindesrates umfunktioniert, Signatur: Pl-561_3)

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