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Der Tag, an dem die Berge heller leuchten als die Sterne

Der Tag, An Dem Die Berge Heller Leuchten Als Die Sterne

Auf dem Bild von heute, das in Form einer Postkarte am 04. Juni 1930 verschickt wurde, säumen die Lichter des Sonnwendfestes die Gipfel der Nordkette. Mit dem Fest wird der längste Tag und die kürzeste Nacht im Jahr gefeiert. Zu diesem Anlass werden auf den Bergen massive Feuer gemacht. Diese sollen ‚böse Geister und Feen‘ vertreiben. Der Rauch, der durch die Zugabe von frischen Zweigen intensiviert wird, solle das Pflanzenwachstum in den Tälern anregen.
Der Horizont über den Alpen färbt sich an diesem Abend blau, gelb und orange. Auf der historischen Aufnahme sind diese Farben nicht zu sehen. Doch die Lichter, die von den Feiernden wie eine Lichterkette am Bergkamm entlang entzündet wurden, stehlen den Sternen die Show und scheinen den gesamten Abendhimmel zu erhellen. Zu den Lichtpunkten gesellt sich das eine oder andere brennende Symbol wie ein Herz Jesu oder ein lateinisches Kreuz, das in der Aufnahme von heute zu sehen ist.

Am 21. Juni findet das Sonnwendfest 2025 statt; verschlägt es Sie dann auch hoch auf die Berge?

Autorin: Linda Riedl

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-11016)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
    1. Bestimmt kennt sie den Unterschied. Aber der Herz Jesu Sonntag ist ja stets der 3.Sonntag nach Pfingsten und fällt – wie vielleicht hier – manchmal auf Sonnwend. Es wären sonst viel mehr Herzen und Kreuze zu sehen.
      Die Feuer wurden zumindest auf der Nordkette leider immer weniger, aber glücklicherweise beobachtet man eine zunehnend traditionsbewusste Jugend. Man darf also hoffen.

  1. Die Feuer wurden immer im Abstand einer Woche entzündet. Ein Volksfest. In den Straßen von Innsbruck, welche einen ausgiebigen Blick auf die Berge zuließen, verwandelten sich in lebhafte Corsos, Kinder durften am Abend aufbleiben. Das Signal zum Entzünden der Feuer ging ursprünglich vom Brandjoch aus, im Lauf der Zeit machte jeder was er wollte. Da war die größte Sorge schon das umweltfreundliche Brennmaterial. Keine Latschen und erst recht keine Autoreifen.

    Aber auch im Internet tut man so, als ob die Herzjesufeuer nichts anderes als christianisierte Sonnwendfeuer wären, also das selbe. Man weiß heutzutage wirklich rein gar nix mehr. Der Rest der Links – soweit ich die Geduld hatte nachzulesen – reduziert sich auf dumbes Eventgeschrei für die offenbar prinzipiell für ebenso dumb gehaltenen Touristen, längst übertrumpft von Nachtwanderungen mit Fackeln, oder die Sonnenaufgang Bergtour (tatsächlich, die Sonne geht auf, na sooowas, die schaltet ja gar niemand ein), für die Fußmaroden wenigstens Sonnenaufgangsfrühstück im Restaurant der Bergstation.

    Es ist wirklich nimmer viel los, es ist auch keiner mehr interessiert. Letztes Jahr war ich zum ersten Mal allein auf den Feldern. Früher ein gesellschaftliches Ereignis auf dem man viele Bekannte getroffen hat.

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