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Der Mandolinen- Und Gitarrenklub

Der Mandolinen- und Gitarrenklub

Im Jahr 1920 wurde in Innsbruck der „1.Mandolinen- und Gitarrenklub“ gegründet. Auf dem Titelbild sieht man die Mitglieder desselben. Durch eine fehlende Datierung, lässt sich allerdings nicht sagen, ob es sich dabei um die Gründungsmitglieder handelt bzw. wer die einzelnen Mitglieder waren. Lediglich vom Herren in der Mitte des Bildes, der als einziger kein Instrument hält, sondern einen Taktstock umfasst, kennen wir mit gewisser Sicherheit den Namen: Es war dies der Dirigent und Leiter des Ensembles Albert Bedendo.

Wenngleich der Mandolinen- und Gitarrenklub sich als erster Klub dieser Art titulierte, war dies nicht vollkommen exakt, denn bereits um die Jahrhundertwende 1900 gab es im Umfeld des Circolo Accademico Italiano ein kleines Mandolinenorchester, das sich als Verein konstituiert hatte. So wie die Mitglieder jenes Mandolinenensembles meist italienischer Herkunft waren, hatten offenbar auch einige der Mitglieder des 1920 gegründeten Klubs, so suggerieren es zumindest die Namen, italienische Wurzeln. Dies und die Tatsache, dass die Mandoline als typisch italienisches Instrument galt, sorgte in der aufgeheizten Stimmung um 1900 – siehe dazu etwa den Beitrag hier – besonders aber nach dem Ersten Weltkrieg auch für Kritik an dem Klub. So liest man etwa im Allgemeinen Tiroler Anzeiger vom 31. Jänner 1920: „In den gegenwärtigen Zeiten der nationalen Nöten des deutschen Volkes und besonders in Anbetracht des Tirol angetanen Unrechtes ist es keinesfalls zu begrüßen und nicht zu verstehen, daß von Tirolern für das Nationalinstrument der Italiener Reklame zu machen gesucht wird.“

Trotz dieser Kritik bestand der Klub indes für fast zwei Jahrzehnte und erfreute mit zahlreichen Konzerten, die in der Regel in Innsbrucker Gasthäuser stattfanden, seine Zuhörer.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-G-26851)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Fotograf des Bildes ist jedenfalls Herr Alfons Kroiss.

    Sein Atelier war in der Universitätsstraße 13. Weiters war er Nachfolger des Fotografen Geza von Nemeth. Um 1930 fungierte Alfons Kroiss als Vorsteher der „Genossenschaft der Photographen für Nord- und Osttirol“.

  2. Sehr interessant der Mandobass rechts im Bild, der in seiner Dimension an einen Guitarrón erinnert, wie er in mexikanischen Marriachi-Gruppen gespielt wird.

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