Der Maler und der Landsknecht (I.)

Im Beitrag zur Innsbrucker Plattnerkunst wurde der in der Stadt ansässige Maler Paul Dax erwähnt und seine bewegte Lebensgeschichte angedeutet. Doch eigentlich benötigt man mindestens einen eigenen Artikel, wenn nicht eine kleine Serie, um diese darzulegen.

Dax wurde 1503 in Sterzing geboren und ging vermutlich dort und in Brixen bei örtlichen Malermeistern in die Lehre. Einen Namen machte er sich jedoch anfangs mehr „durch sein Schwert als durch seinen Pinsel“.[1]  

Südlich seiner Heimat wüteten mit einigen Unterbrechungen bereit seit 1494 die Italienischen Kriege, in denen der französische König und die Habsburger um die Vormacht kämpften, woran sich auch die Republik Venedig, der Papst und die Herzöge von Mailand auf der einen wie der anderen Seite beteiligten.

Im Februar 1525 hatte die französische Armee eine vernichtende Niederlage in der Schlacht von Pavia gegen das kaiserliche Heer unter Karl V.  erlitten, in welcher Franz I. in Gefangenschaft geraten war. Im Anschluss war im Januar 1526 der Friede von Madrid von ihm unterzeichnet worden, mit dem er die französischen Ansprüche auf Artois, Mailand und Burgund aufgegeben hatte. Doch nach seiner Freilassung war der Vertrag sofort für ungültig erklärt worden. Der Papst, bisher auf Seite der Habsburger, fürchtete nun deren Übermacht und schmiedete die Liga von Cognac, welcher er, Frankreich, Venedig, Florenz und Mailand angehörten. Somit flammte der Krieg noch im selben Jahr wieder auf.  Eilig musste der Kaiser neue Truppen sammeln, um der Allianz die Stirn bieten zu können. Somit wurde Tirol zum Aufmarschgebiet für ein Heer von Landsknechten unter Georg von Frundsberg – innerhalb eines Monats scharten sich in Meran, Bozen und Trient 12.000 Mann um die kaiserlichen Banner. Einer von ihnen war der 23jährige Paul Dax.

[1] David Schönherr, Paul Dax, Maler, Glasmaler, Feldmesser, Baumeister, Freundsberg’scher Landsknecht (…), S. 2.

Selbstportrait von Paul Dax, 1530