Der Feind sieht dein Licht!
Noch lange bevor im Dezember 1943 die ersten Bomben auf Innsbruck fielen, wurde auch dort das Verdunkelnverordnet. Nach der Landung der Alliierten in Sizilien im Rahmen der Operation Husky lag Innsbruck in Reichweite der amerikanischen Bomber, somit mussten die Präventivmaßnahmen auch auf Tirol ausgedehnt werden. In den Zeitungen erschien jeden Tag die Zeit, während welcher sämtliche Fenster zu verdunkeln waren. Dies galt nicht nur für Innsbruck und andere Städte des Landes, sondern auch für sämtliche Dörfer.
Im hier zu sehenden Artikel der Innsbrucker Nachrichten aus dem August 1943 wurde die mangelnde Befolgung der Vorschriften zur Verdunkelung in der Stadt bemängelt. Wie im Artikel „Fliegeralarm (I.)“ war man allgemein in Innsbruck der Bedrohung aus der Luft gegenüber relativ entspannt eingestellt, da die Bomber, welche man bereits gesehen hatte, immer weiter Richtung Norden nach Bayern geflogen waren, ohne die Stadt anzugreifen – so wähnte man sich in Sicherheit.
Der erste Nachtangriff erfolgte erst im November 1944 – insgesamt wurden nur drei der 22 Angriffe auf Innsbruck bei Nacht geflogen. Die Nachtangriffe bargen zahlreiche Risiken für die Bomber. Erstens flogen sie ohne Begleitschutz, womit sie zur leichten Beute für deutsche Jäger wurden, falls sie entdeckt wurden. Zweitens bestand die Gefahr, dass Teile der Maschine vereisen konnten.