Das kann nicht Innsbruck sein! – XI
Irgendwo führt offenbar eine kleine, unbedeutende eingleisige Nebenbahn, die aber immerhin schon elektrifiziert ist, an ein paar Häusern vorbei. Wir schreiben übrigens das Jahr 1953.
Die Durchfahrt eines Zuges, der aus drei Personenwagons und wohl einem Güterwagon besteht, dürfte noch ein echtes Ereignis gewesen sein. Immerhin schauen die meisten Menschen zu. Das sind übrigens mehr, als es im ersten Moment erscheint. Rechts unten könnte ein Kiosk seine Tische aufgestellt haben und sich einiger Gäste erfreuen. Davor vermutlich eine Familie und „heroben“ zwei Mütter mit Kinderwägen mit Besatzung.
In Innsbruck kann das nicht sein. Da sind wir uns doch einig. Oder?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Ich tippe auf die Völser Landesstrasse östlich des Gasthofes Peterbrünnl. Der Zug führe somit in Richtung Oberinntal.
Ja, ich bin auch Ihrer Meinung (aber nicht so früh aufgestanden )
Hier war der Schranken mit den Bahnwärterhäusln, auf der anderen Seite später die Endstation der Obuslinie C (Wiltenberg) – auch mit einem Kiosk. Das Titelbild in https://innsbruck-erinnert.at/milchproben-ziehen/comment-page-1/#comment-9109 passt dazu
Richtig! Der Fotograf steht auf der Völser Landesstraße mit Blick auf das Bahnwärterhäusl. Hinten sieht man eines der später spektakulär abgebrannten Sägespänsilos der Firma Retter herausschauen.
Über den Waldweg rechter Hand kommt man an der Villa Sprenger vorbei zum Gasthaus Husslhof und zum Andreas Hofer Weg.
Hinter dem Bahnwärterhaus lag die Endstation des Obus C,
Ich bilde mir ein, wir haben hier schon einmal ein neueres Bild dieses Bahnübergangs gesehen, mit einem schneidig dahinfahrenden Mopedfahrer als Blickfang?
An einen Kiosk an dieser Stelle kann ich mich nicht erinnern. Wahrscheinlich war ich damals noch garnicht auf der Welt. Zumindest nicht wissentlich.
Die Strommasten aus Beton waren für uns Kinder ein ideales Spielgerät. Man konnte auf den ebenerdigen Waben herumturnen und auf dem glatten Beton des eine kleine Pyramide bildenden Fundaments am Hosenbosden herunterrutschen.
Bitte um Entschuldigung, Herr Hirsch! Ihren Eintrag habe ich erst nachher gesehen!
Ich hab selber das angegebene Datum 1953 übersehen. Damals war ich mit fünf Jahren schon wissentlich auf der Welt. So genau liest man nicht immer alles. Außerdem wissen wir ja, welche Zeitspannen zwischen Kommentar schreiben und Kommentar sichtbar liegen können.
Die Sonnenschirme sind mir wirklich ein Rätsel- Es gab zwar etwas oberhalb ein kleines Gasthaus, Felseck hat es glaub ich geheißen, mit einer Stiege herunter zur Landstraße, vielleicht haben die eine illegale Dependance eingerichtet?
Daß die Arlbergbahn so lange eingleisig verlief, wundert mich hinterher. War eben – siehe O-Ton Dr. Morscher – eine unbedeutende Nebenbahn.
Der Strommasten aus Beton trägt die vor 100 Jahren errichtete 55 kV Bahnstromleitung vom ersten Kraftwerk Schönberg zur Netzkuppelanlage in Zirl. Gekuppelt wurde dort das ÖBB 55 kV Netz mit dem 110kV Netz über Trafos und mit jenem der DB über das Kraftwerk Kochel.
Interesant und erwähnenswert im Zeit Bezug zu heute ist vielleicht der Grund der Elektrifizierung dee Arlbergbahn vor ziemlich genau 100 Jahren. Der Kohlenpreis ist enorm gestiegen. Die Ursache der sauberen Energie bei uns lag tatsächlich in der Auflösung der Monarchie mit dem Verlust kohlereicher Kronländer im Osten.
Wenn es nicht die O-Buslinien gegeben hätte, wären wir als Buben wohl nie in diese für Pradler doch weit entfernte Gegend am anderen Ende der Welt gelangt! So war es für uns eine mords Hetz, Obus-Runden zu unternehmen: Hinauf zum Großen Gott oder in die Arzler Schottergrube oder so wie hier nach Wiltenberg, ja sogar die Neupradler Schleife bedeutete für uns viel. Es ging ja weniger darum, irgendwohin zukommen, es war dies die einzige Möglichkeit, mit einem KFZ zu fahren. Schnell nach dem Krieg hatte ja niemand ein Auto und ich habe gerade nachgezählt: Von den insgesamt 22 Bewohnern unserer beiden Häuser besaß auch niemand einen Führerschein!
Danke für die nette Erinnerung! Wurde auch noch von mir genossen, zuerst mit den Eltern, dann mit der Monatskarte für Schüler.
Mit der 3er nach Pradl! Mit dem B durch Dreiheiligen in die Türingstraße! Oder mit dem K nach Amras oder St. Nikolaus.
Anerzogen oder genetisch bedingt? Vor ein paar Jahren bin ich mit dem J von Igls auf die Hungerburg, zurück in die Stadt und mit dem M nach Mentlberg, von dort zu Fuß heim.