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Casino Zum Geselligen Vergnügen

Casino zum geselligen Vergnügen

Anders als das Katholische Kasino handelt es sich hier um ein Casino im „klassischen“ Sinn. Dieses wurde, mit Blick auf die Statuten, um 1834 gegründet. Laut eigenen Angaben hatte man den „Zwecke, den Verband des gesellschaftlichen Umganges unter den gebildeten Klassen aller Stände dieser Stadt enger zu knüpfen, besonders jedoch gesellschaftliche Unterhaltungen und Lektüre von Zeitschriften mittelst geringer Beiträge herbeyzuschaffen.“ Aufgrund dieser Berufung wurde das Casino in zwei Bereiche geteilt: das Unterhaltungs-Casino und das Lese-Casino. Mitglied konnte man in beiden werden, jedoch musste man für beide eine jährliche Beitragszahlung leisten.

Sie fragen sich, wer überhaupt Mitglied dieses prestigeträchtigen Vereins werden durfte? Laut den Statuten waren Personen erlaubt „die sich durch Bildung, gute Sitten, und unbefangene Gesinnung auszeichnen“. Diese, so wird in den nächsten Zeilen beschrieben, stammen in der Regel aus den Kreisen des Adels, der k. k. Militäroffiziere, der landesfürstlichen, städtischen und ständischen Beamten, der Geistlichkeit, des höheren Handelsstandes, der Doktoren und der Akademiker mit entsprechendem Zeugnis der Professoren. Wer sich nicht in diesen sozialen Kreisen bewegte hatte die Möglichkeit, mittels „Ballotirung“ (Abstimmung) in die Gesellschaft aufgenommen zu werden.

Das Casino war auch für Familienmitglieder des pater familias zugänglich und durch seine Rolle als „Schule der Bildung und des guten Geschmackes für den jüngeren Theil der Familie“ musste man darauf achten, dass in den Räumlichkeiten des Casinos der größte Anstand zu erbracht wird. Dazu zählte unter anderem, dass man bei Veranstaltungen weder mit Stöcken noch in Mänteln, Kapots und Gehröcken eintreten durfte. Ein striktes Rauchverbot von Tabak war ebenfalls vorgegeben!

Die folgende Ansichtskarte zeigt, wie man sich Casinos aus dieser Zeit vorstellen kann.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, VO-35 und Ph-7323)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Die Casino-Anstalt zum geselligen Vergnügen ist sicherlich älter als 1834. Im Boten von Tirol findet sich nämlich bereits im Jahre 1820 eine Stellenanzeige, in welcher die Casino-Vorsteher die Stelle eines „Dienst-Aushilfs-Individuums“ inserieren:
    https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Zeitungsarchiv/Seite/Zeitung/47/1/04.12.1820/149682/9/filterId-47%01149682%011414011-query-%22casino+innsbruck%22%7E10.html

    Als Gründungsjahr der Casino-Anstalt ist das Jahr 1808 dokumentiert. 1865 wurde das Lesecasino abgespalten und an die Wagner´sche Universitätsbuchhandlung übertragen:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18650920&query=%22lese-casino+innsbruck%22~10&ref=anno-search&seite=5

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