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Wenn Künstler Fasching Feiern …

Wenn Künstler Fasching feiern …

… dann entwerfen sie sich die Dekoration natürlich selbst – Ehrensache. Für das große Künstlerfest, das am 25. Feber 1936 in den Stadtsälen über die Bühne ging, übernahmen gleich mehrere namhafte Tiroler Künstler die Ausgestaltung der einzelnen Räume. Lange vor dem großen Tag begannen die Planungen und Vorbereitungen für den Höhepunkt des Innsbrucker Faschings, der in diesem Jahr unter dem Motto „Die Bunte Welt“ stand.

Blick in den von Luis Alton (1894-1972) gestalteten Raum. Nach Ansicht der Innsbrucker Nachrichten überbot sich die Tiroler Künstlerschaft bei ihrem Künstlerfest „in witzigen und hie und da etwas bissigen Darstel­lungen, dabei nie den Rahmen des allgemein Erlaubten über­schreitend.“
Nicht wenige der Dekorationen waren recht freizügig ausgefallen …
Blick in den Großen Stadtsaal. Für die Musik sorgte kein geringerer als Charlie Gaudriot (1895-1978), der „dreimaligen Sieger des Goldenen Ban­des der Jazzkapellen“ und sein Ensemble.

Von den Ballgästen wurde foolgende Kleidung erwartet: „Damen in Kostüm oder Abendkleid, jedoch unter allen Umständen Gesichtsmaskenzwang. Damen ohne Maske dürfen die Ballsäle nicht betreten. Herren in Gesellschaftsanzug, jedoch ohne Gesichtsmaskenzwang.“ Für Ballgäste mit einer empfindlichen Frisur stand zudem „in einem eigenen Raume des Stadtsaales […] ein Fri­seur bereit“, um „allfällige Schäden wieder gutzumachen.“

Der Abend war ein voller Erfolg. Wie die Innsbrucker Nachrichten befanden, verdeutlichte das Künstlerfest nicht nur, „daß die Tiroler Künstlerschaft Sinn für Humor und Faschingstreiben hat, sondern [es] bewies auch einen Einfallsreichtum und im allgemeinen guten Geschmack des Innsbrucker Publikums, der hoch über aller Erwartung stand. War schon bei den Damen das Kostüm beinahe selbstverständliche Voraussetzung, so traten sogar unter den Herren Frack und Smoking vor der ‚bunten Welt‘ in den Hintergrund.“

(StAI, Slg. Richard Müller)

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