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Bilder, Die Die Welt – Nicht ? – Braucht – III

Bilder, die die Welt – nicht ? – braucht – III

Ist das ein Bild, das die Welt braucht? Oder eben nicht? Ich lasse die Frage an dieser Stelle einmal offen. Wir blicken auf ein Haus, das gar nicht da ist. Dabei ist es genau das einzige fehlende Gebäude, das in einer Reihe bereits wieder aufgebauter Häuser stehen sollte. Es steht jedenfalls fest, dass es von dieser Aufnahme wohl nie eine Ansichtskarte geben wird. Auch kein Buchcover wird sich dieser Ansicht erbarmen.

Natürlich wollen wir wissen, welches Haus wir hier nicht sehen. Was befindet sich hier heute? Das ist aber viel zu kurz gegriffen.

Für uns Neugierige ist aber nicht (nur) das fehlende Gebäude von Interesse. Für die Autofreaks gibt es viel zu identifizieren her. Seltsame Fahrzeuge in alten und neuen Formen. Aber was sind die Marken und Modelle?

Für die Innsbruck-ForscherInnen gibt es eine Reihe von Geschäftswerbungen von bedeutenden und weniger bedeutenden Geschäften in Innsbruck. Oder wer aus dieser Gruppe kennt den Fahrrad Ahrer nicht? Eben.

Für die Straßenbahnfreunde gibt es schließlich auch noch was zu sehen.

Und so kehren wir wieder zur Ausgangsfrage zurück: Ein Foto, das die Welt braucht. Oder etwa doch nicht?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz; Kr/Ne-8113)

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
  1. Das wird der traurige Rest des Hotel Viktoria sein. Der Bombentreffer forderte auch Menschenleben unter den dort einquartierten Wehrmachtsangehörigen, die Urlaub hatten und auf der Durchreise waren.

    Das Haus links wird es ein paar Jahre später trotz bemühter Wiedererrichtung auch wieder nimmer geben. Die Autos sind Konfektionsware der frühen 50er, der Oldsmobile war schon auf einem anderen Foto einmal im Bild. Das einzige wirklich alte Auto dürfte das schwarze Taxi T 1516 sein. Aber was ist das links daneben? Ich übergebe an Berufenere.

  2. Die Location kann ich nicht herausfinden, aber meine Antwort auf die Frage: Ja, ein Foto, dass die Welt braucht. Diese amateurhaften Aufnahmen bieten einfach mehr als ein Profibild. Direkt aus dem Leben, mittendrin, Alltag eben und so schön authentisch.

  3. Ich sehe das wie Florian Winkler: ja, dieses Bild braucht die Welt! Dank Herrn Hirsch dem Südtiroler Platz zuordenbar, sonst hätte ich das auch nicht ohne größere Mühe erkannt, mein erster Gedanke war „irgendwo in der Leopoldstraße“.
    Ich bin mir gar nicht sicher, ob das wirklich nur ein Schnapschuss oder die Bildkomposition nicht doch sehr durchdacht ist.
    Mir als Spätgeborenem, der keine Bombenspuren in Innsbruck mehr mit eigenen Augen gesehen hat (nur auf Reisen am Balkan) bringen solche Aufnahmen die Zeit des Wiederaufbaus nach dem WWII in der werdenden Großstadt sehr gut näher, so wie es sonst nur Dokumentarfilme vermögen. Zunächst einmal sehen wir viele Autos, die schon den einige Jahre später ausgeuferten und mit der Ölkrise wieder verschwundenen Trend zum Ami-Schlitten zeigen, und Werbung bzw. Geschäftsschilder, beides Symbole des beginnenden Wirtschaftswunders. Dazwischen der mächtige Vierachser der IVB, aller Wahrscheinlichkeit nach als Linie 4 (es fehlt die seitliche Zielbeschilderung), und einige herumwuselnde Leute. Die Sichtachse Richtung Martinswand und die noch sichtbare Zerstörung am Rande, die die Baulücke als unabsichtlich deklarieren, zementieren das Wo und Wann.
    Ich werde später noch ein zeitlich und örtlich passendes Foto aus meinem eigenen Bestand dazuposten.

  4. Das sind zwei ganz tolle Farbfotos, Herr Schneiderbauer! Mit liebenswürdigen Details wie der tirolerisch getrimmten Urlauberbasisfamilie im Vordergrund und dem Müden jungen Mann mit Sakko und Sandalen, zusammengesunken unter dem Blumenschmuck. Der schmächtige Igler Bus, der ebenfalls Kräfte sammelt, eher er die Igler Steigung im ersten Gang hinaufkeuchte. Weiter hinten der Farbe Creme-Violett nach zu schließen ein Bahnbus, und dann das einladende Tor des Adambräugartens!
    In die andre Richtung sieht man zwei Exponenten der verfluchten Straßenkreuzer. Meine Eltern warnten mich vor diesen AUtos wegen ihres leisen Motorgeräusches, welches uns Kinder von seinem samtweichen Heranrollen nicht warnte wie ein plärrender VW oder ein ordinär trötender Fiat.
    Kleine Bemerkung vom selbsternannten Luftfahrtexperten: Auf dem nach Süden gezielten Foto fehlt das KLM Büro. Die KLM flog ab 1950 nach Innsbruck, stellte die Flüge aber spätestens 1956 wieder ein. Ich habe das Büro eigentlich für zeitnahe der Eröffnung der Flüge angesehen.
    https://postimg.cc/dkPBVH1X
    Das Busaufgebot im Vordergrund ist wohl Folge der Ankunft eines Sonderzuges.
    Die Baulücke bestand ewig und wurde erst mit der „großstädtischen“ Verbauung des Bahnhofplatzes geschlossen.

    1. Danke für das weitere Addendum, Herr Hirsch; für mich besonders interessant ist, dass auf Ihrem Bild drei Postbusse an der gleichen Stelle stehen wie auf meinem ersten Bild. Dort scheint demnach deren (temporäre?) Endstation gewesen zu sein. Die quer versetzte zweite Halle des damals neuen Hauptbahnhofs war , wie mir erst jetzt auffällt, gerade in Bau; ich schließe daraus, dass auch der Busbahnhof dahinter mit seinen Bussteigen und der Ladenzeile noch nicht fertig war.
      Der abgebildete IVB-Bus ist also der „J“? Ich hatte den „D“ vermutet, denn auf anderen Bildern steht der an dieser Stelle, ich poste dazu später noch ein oder zwei Fotos.

      1. Das war wahrscheinlich noch früher. Ich habe auch, wie ich grade feststellen mußte, mindestens zwei Postkarten, eine sogar in Farbe aus der Zeit des Baus des ÖGB Hauses, auf welcher die im Folgenden erwähnte Traditionshaltestelle vor dem Bahnhofgasthaus anderweitig verparkt ist. Jedenfalls ist es der Type nach der J, der wie der K so ein Kastl mit lächerlich kleinem Motor war. Der D hatte einwenig andere Busse mit einer etwas gestreckteren Form der Motorhaube. Ich hab als Haltestelle für den J immer die Mittelfahrbahn und für den D vor dem Bahnhofsrestaurant, wo auch heute noch die diversen 500er Linien warten, in (trügerischer?) Erinnerung.

        1. Hier stand der D zumindest 1960 mal am Mittelsteig:
          https://postimg.cc/hz9g7zRt
          Es ist aber das einzige Bild in meinem Besitz, auf dem die Linienbezeichnung zu erkennen ist. Ich will natürlich dennoch gern glauben, dass das die J-Haltestelle war. Leider sind solche Details in der Literatur nicht sehr gut dokumentiert.

          1. Nachdem ich nun ein paar Minuten darüber gebrütet habe: dieses Foto könnte auch ein Nachweis dafür sein, dass der D dort eben _nicht_gehalten hat. Auf anderen Bildern wie diesem https://postimg.cc/0MXw4yNx (keine Datierung, frühestens 1958) ist zu sehen, dass dieser Bussteig für zwei Busse ausgelegt war. Eine Interpretationsmöglichkeit des Bildes mit dem D am Mittelbussteig wäre: dieser Bus hält irregulär an der eigentlich nicht vorhandenen Position 3 dieses Bussteigs. Die zwei Positionen vor ihm werden für die eigentlich dort haltenden und ihre Ausgleichszeiten abwartenden Linien freigehalten. Vielleicht ist die eigentliche Halteposition des D vor der Bahnhofsreste gerade nicht benutzbar. Sowas kommt heute auch noch ab und zu vor.

  5. Herrn Schneiderbauer ein weiteres Danke für das letzte gezeigte Foto. Inzwischen bin ich überzeugt, daß mein Kindergedächtnis Lücken aufweist, bzw. die Erinnerung an den „D“ vielleicht von jenen aus den 60er Jahren überstrahlt wird, wo die Verkehrsführung des Bahnhofplatzes eine andere war. Schon die Verkehrsinseln mit den markanten Zirben waren neu. Der Individualverkehr war später Richtung Norden auf die Mittelfahrbahn verlegt worden, und aus dieser späteren Zeit wird meine Vorstellung von der Haltestellenverteilung herstammen. Auf dieser Farbpostkarte sieht man die Verlegung der Haltestellen für die Obuslinien und für den Bus, den ich für den D halte, direkt neben das Bahnhofgebäude. Des weiteren eine Bushaltestelle links vom jetzt durchgehenden östlichen Mittelstreifen, wo ich den J in Erinnerung habe. https://postimg.cc/5jN48GwB
    Im frühen Zustand scheint es tatsächlich so zu sein, daß neben dem noch verstehbaren Lieferverkehr auch dem PKW-Verkehr die Priorität eingeräumt worden ist und man zum Besuch des Bahnhofrestaurants nicht erst zwei Straßen überqueren mußte.
    Wahrscheinlich ist auch die Typenzuweisung zu dem K und D nicht evangelikal streng gewesen. Aber im allgemeinen glaub ich doch, daß im Regelfall der K und der J mit den Gräf & Stift fuhren, der D mit den Magirus.

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