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Bergisel Oder Berg- Isel?

Bergisel oder Berg- Isel?

Im Laufe meiner Recherchen hier im Stadtarchiv, bin ich schon öfter auf verschiedenste Schreibweisen unseres Innsbrucker Hausberges gestoßen. Doch wie schreibt man diesen historische wichtigen „Berg“ wirklich? Wie hat sich dieser Name im Laufe der Zeit verändert, wie ist er entstanden?

Jeder kennt ihn und fast jeder hat ihn schon mindestens einmal besucht- den Bergisel. Doch ist der Bergisel nicht nur aus geschichtlicher Sicht für uns relevant, sondern auch wegen der jährlich stattfindenden Wettkämpfe im Schispringen. Nicht nur das, auch Legenden ranken sich um diesen Hügel. Hier soll der Kampf der beiden Riesen Haymon und Thyrsus stattgefunden haben- und wie diese Überlieferung endet wissen wir ja alle…

Die erste Silbe „Berg-“ entspricht etymologisch nicht dem deutschen Wort Berg, da sich der Name des Hügels aus einem vorrömischen Wort ableitet wie etwa das vergleichbare Burgeis im Südtiroler Vinschgau.

Ein Burgus war in der Römerzeit ein befestigtes Haus, das einem Turm ähnelt. Ebenso ist auch eine Benennung nach der keltischen Göttin Bergusia gut vorstellbar. Doch ist eine entsprechende Namensform „mons Burgusinus“ in einer Urkunde für das nahegelegene Stift Wilten von 1140 bezeugt, wobei das Schriftstück erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verfertigt wurde. Im „Bergiselbuch“ von Oswald von Gschliesser, Hans Kramer, Osmund Menghin, Georg Mutschlechner, Fritz Steinegger lässt sich – unter anderem- diese Namensetymologie nachlesen.

Eine spätere lautliche Angleichung, die auch die gelegentliche Schreibung „Berg Isel“ verursachte, erfolgte durch Volksetymologie.

(Titelbild: Postkarte mit Ansicht des Bergisels , Signatur Ph-7121)

Verfasserin: Laura Madreiter

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Man erkennt an der Bergisel Flanke eine Art Turmruine. Ein Kontrollblick entdeckt diese auch auf einigen alten Ansichtskarten, wenn auch manchmal mit etwas Phantasie. Die fiel mir bisher nie auf.

  2. Zu der angesprochenen „Turmruine“ kann ich etwas beitragen. Es handelt sich dabei um die Seitenblende (heute noch sichtbar) eines Schießstandes der Tiroler Kaiserjäger. Von dort wurde auf Entfernungen von 400, 500 und 600 Schritt geschossen. Die Zielerdeckungen für 400 und 500 Schritt befanden sich in der Einsiedlerau, das ist die damals so genannte Fläche, die heute zur Gänze von der Baustelle des Brennerbasistunnels beansprucht wird. Die Zielerdeckung für 600 Schritt war auf der anderen Seite der Sill, ziemlich genau dort wo die beiden Tunnelröhren vorangetrieben werden, damals führte dahin ein von den Kaiserjägern errichteter Steg. Der Schießbetrieb auf diesem Stand wurde in den 1930er Jahren eingestellt, da aus Sicherheitsgründen immer die Viller Straße gesperrt werden musste und dies für den zunehmenden Verkehr zu Behinderungen führte.

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