Baustellenfotos …
… haben wir Ihnen ja in den vergangenen Wochen und Monaten schon einige präsentiert, aber diese Aufnahme von Richard Frischauf hat Seltenheitswert. Wie oft haben Sie schon einmal eine Planierraupe innerhalb eines Gebäudes in Aktion gesehen? Eben! Die Raupe gehörte dem Innsbrucker Lohnbagger- und Transportunternehmen Max Witschel (die Firma hatte ihren Sitz am Fürstenweg).
Auch wenn momentan nicht eben viele Arbeiter zu sehen sind, so befinden wir uns zweifelos auf einer Großbaustelle. Anhaltspunkte zur Orientierung gibt es leider nicht viele, aber Sie können uns sicherlich dennoch sagen, wo wir uns hier befinden …
Viel Vergnügen!
(StAI, Bestand Medienservice, Frischauf-Foto ohne Sig.)
Ursulinenkloster am Marktgraben, wow!
Wobei ich mir bei genauerer Betrachtung jedoch immer unsicherer werde, ob dieser Rateversuch wirklich stimmen kann.
Nicht daß ich zweifle, aber ich komm mit der Fensteranordnung nicht ganz klar. Was wäre das für ein Gebäudeteil von außen gesehen (gewesen)? Innenhofseite?
Ja, die Anordnung der Fenster spricht wohl gegen die Lokalisierung im Ursulinenkloster. Zuerst dachte ich, vielleicht ist es im Innenhof, aber dort schauen die Fenster auch anders aus.
Das ist ja eine spektakuläre Aufnahme! Kann es sein, dass es sich um die Dogana (Nordseite) handelt?
Es handelt sich jedenfalls um ein sehr altes und ehrwürdiges Gebäude, wie das Mauerwerk und die Reste von Stuckverzierungen ganz links im Bild hindeuten.
Vielleicht steht die Fassade unter Denkmalschutz. Sonst würde man eigentlich erwarten, dass man das Gebäude aus Kostengründen komplett abreißt, statt aufwändig zu entkernen und die Fassade stehen zu lassen.
Beim Hotel Goldener Greif in der Leopoldstraße hat man auch die Fassade stehen gelassen und dahinter neu gebaut. Aber die Fensteranordnung passt hier auch nicht dazu.
Die Klosterkaserne scheint es wohl auch nicht zu sein.
Grad so vor mich hin geraten: Das große alte Vierkanthaus (Bezeichnung vergessen) nördlich des Waltherparks hat man glaub ich auch als Denkmalschutzgründen stehen lassen müssen, innen aber komplett „ausgeboandelt“.
Es muß jedenfalls den Natursteinmauern nach zu schließen, im alten Stadtkern zu finden sein.
Laut dem Franziszeischen Kataster war hier das k.k. Strafhaus. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befanden sich ganz in der Nähe das Armenhaus und das Städtische Zwangsarbeitshaus.
Lauter Einrichtungen, welche komplett aus der Stadterinnerung verschwunden sind.
Vielleicht ergeben sich seitens der Autoren und Autorinnen ja irgendwann Beiträge zu diesen Institutionen.
Die Obere Innstraße hieß damals übrigens Kaiserstraße.
Der Pulverturm? Da konnte die Raupe ja direkt hinfahren 🙂
Es muss das Landestheater sein.
Das Tiroler Landestheater (Große Haus) stammt in seiner ursprünglichen Bausubstanz aus den 1840er-Jahren. Das Große Haus wurde 1961 vorübergehend geschlossen und in den Folgejahren umgebaut und wesentlich erweitert. 1967 wurde es dann wiedereröffnet.
Aus dieser Umbauphase dürfte das Foto stammen.
Chapeau, Herr Auer! Das ging ja wieder mal schnell. Der Beitrag vom 4. August 2021 zeigt das Landestheater. Hier kann man anhand der Fenster-Anordnungen an der Südseite sehr gut die Übereinstimmung mit dem heutigen Titelbild erkennen.
https://innsbruck-erinnert.at/leider-fast-schon-ein-nachruf/
Vielen Dank, Frau Stolz! Sehr hilfreich war jedenfalls Ihr Hinweis auf die Dogana.
Beim Anschauen von Bildern der Dogana ist mir plötzlich die Übereinstimmung der Fenster mit dem Landestheater aufgefallen. Ein Heureka-Moment.
Die Lösung ist also indirekt Ihrem Hinweis zu verdanken!
Gibt es ein Foto von der Seilergasse 10 (bzw. 8-10-12) aus den 1970ern oder früher?
Das würde ich gerne vergleichen, nachdem ja in den 1980ern bei einem von Herrn Auer beschriebenen Vorgang – blöderweise – einiges eingestürzt ist …
Wieder ein sehr spannendes und gelungenes Rätsel, lieber Herr Egger!
Diese Baustelle ist immer wieder ein Genuss zum Anschauen.
Es gibt so viele Details zu entdecken, wie zum Beispiel die Leiter am Eingang, das schöne Gewölbe oder die alten Handläufe des Stiegenhauses, welche man in der Mauer belassen hat.