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Ein Werbeblick In Die Vergangenheit

Ein Werbeblick in die Vergangenheit

Werbung aus früheren Zeiten hat oft ihren ganz eigenen Charme, und nicht selten erzählt sie Geschichten über Konsumverhalten, Wirtschaft und Alltag. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist dieses historische Etikett für den „Tirolia-Zichorienkaffee mit milderndem Zusatz“, produziert in der Fabrik Leopold Johann Oberlindober in Innsbruck. Über die Fabrik gab es schon vor längerer Zeit einen Beitrag, allerdings war dort hauptsächlich der Feigenkaffee ein Thema.

Auch der Zichorienkaffee war wie der Feigenkaffe besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten beliebt. Hergestellt aus gerösteter Zichorienwurzel, bot er eine günstige und koffeinfreie Alternative zum Bohnenkaffee. Spannend wäre noch zu wissen was der milderen Zusatz gewesen ist, und inwiefern er den Geschmack des Kaffees veränderte. Da es den Kaffee auch noch heute gibt, bin ich mir sicher, dass jemand unter unseren Leser*innen uns zum Geschmackserlebnis Zichorienkaffee etwas sagen kann.

Die Gestaltung des Etiketts verrät viel über die visuelle Sprache der damaligen Zeit: Markant, einfach und auf Wirkung bedacht hat das Sujet noch immer eine gewisse Wirkung,

Ob als Zeitdokument, Designstück oder nostalgischer Blickfang, dieses Etikett erzählt auf kleinstem Raum von einem Kapitel Tiroler Alltagsgeschichte, das heute fast vergessen scheint: von der Zeit, als Kaffeeersatz aus Zichorie ein fester Bestandteil vieler Küchen war.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Fl-483)

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