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Der Ahnenpass (II.)

Der Ahnenpass (II.)

Der hier zu sehenden Ausgabe war ein Zitat des Hitlers vorangestellt: „Es gibt nur ein heiligstes Menschenrecht und dieses Recht ist zugleich die heiligste Verpflichtung, nämlich: dafür zu sorgen, dass das Blut rein erhalten bleibt, um durch die Bewahrung des besten Menschentums einer edleren Entwicklung dieser Wesen die Möglichkeit zu geben.“ Vergleicht man das mit der ersten Erklärung der Menschenrechte von 1789, muss man wohl sagen, dass der Wertverfall anscheinend nicht nur Währungen zu schaffen machen kann.

Um ihr „heiligstes Menschenrecht“ wahrzunehmen, wurden viele Deutsche zu Amateur-Familienforschern, denn es war freilich nicht immer einfach, seinen Stammbaum bis vor die Napoleonischen Kriege zurückzuverfolgen. Ämter erhielten Anfragen, in denen sie gebeten wurden, den Todesschein des Großvaters des Bittstellers ausfindig zu machen, allerdings lediglich mit der Angabe, er sei irgendwann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verstorben. Priester und Beamte wurden mit so vielen Anfragen bombardiert, dass es zur Norm wurde, 4-6 Wochen auf eine Antwort warten zu müssen.

Dementsprechend sind auch in den Ahnenpässen im Stadtarchiv sehr unterschiedlich vollständige Daten zu sehen. In dem hier abgebildeten sind nur die Großeltern und ein Urgroßelternpaar eingetragen, ebenso finden sich aber auch Pässe, in denen tatsächlich selbst die Ur-ur-urgroßeltern eingetragen sind, auch wenn bei diesen außer den Namen keine Daten mehr angegeben werden konnten.

(Ahnentafel für 5 Generationen, Div-844_05)

(Titelbild: Div-844_03)

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