Der Städtetag 1928 (II.)
Der (außerordentliche) Städtetag selbst fand am 24. Juni in Klagenfurt statt. Er stand ebenso unter dem Zeichen der schweren Situation der Kommunen. Der Tag wurde vom Wiener Bürgermeister Karl Seitz eröffnet, erster der Redner war der Grazer Vizebürgermeister Rückl. Er kritisierte insbesondere die im ersten Artikel erwähnte Beschlagnahmung eines höheren Teils des Steueraufkommens seitens des Bundes in der Höhe von 40 Mio. Schilling (ca. 180 Mio. Euro).
Ihm folgte Anton Eder, der Innsbrucker Bürgermeister. Eder prangerte ebenfalls die Finanzpolitik der Bundesregierung an, damals eine Koalition der Christlich Sozialen und der Großdeutschen Partei unter Bundeskanzler Ignaz Seipel, und forderte eine parteiunabhängige Zusammenarbeit im Städtebund um ihr stark entgegentreten zu können.
Innerhalb der Vertreter der Städte wurde wiederum debattiert, wie stark die Regierung zu kritisieren sei, Eder und Rückl wurde vorgeworfen, ihre scharfen Worte würden eine Lösung erschweren. Es wurde eine Abordnung gewählt, welche die Forderungen diesmal direkt dem Bundeskanzler überreichen sollte.
(Signatur Ph-3244)