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Karl V. In Innsbruck (I.)

Karl V. in Innsbruck (I.)

Kaiser Maximilian hielt sich bekanntlich oft in Innsbruck auf und die Stadt verdankt ihm neben ihrem Wahrzeichen auch das neue Zeughaus und die Schwarzen Mander. Vielleicht weniger bekannt ist, dass auch sein Enkel, Karl V., Innsbruck mit seiner kaiserlichen Präsenz beglückte. Karl war in den Niederlanden geboren worden (in Gent) und reiste während seiner Herrschaft mehr oder weniger stetig durch seine zahlreichen Territorien in Europa. Wenn er sich den Angelegenheiten des Heiligen Römischen Reiches widmete, dann reiste er auch manchmal durch Innsbruck, aber das eine Mal als er länger in der Stadt weilte, 1552, befand er sich nicht auf dem Höhepunkt seiner Herrschaft.

Seitdem ein gewisser Augustinermönch 1517 für Aufruhr gesorgt hatte, brodelte es in den deutschen Landen. Zahlreiche Versuche einer gütlichen Einigung zwischen sich zunehmend verhärtenden konfessionellen Fronten waren bereits gescheitert bis es schließlich zum bewaffneten Konflikt gekommen war. Obwohl der Kaiser 1547 in der Schlacht bei Mühlberg über die Protestanden triumphiert hatte, hatte er sich mit einer Reihe von fragwürdigen Entscheidungen zuvor neue Feinde gemacht und viele Freunde vor den Kopf gestoßen. Jetzt braute sich ein Gewitter zusammen, das er und sein Hof jedoch geflissentlich ignorierten, bis der Blitz vor ihren Zehen einschlug.

Zwei protestantische Armeen, angeführt von Moritz von Sachsen und Albrecht Alcibiades von Brandenburg und unterstützt von König Heinrich II. von Frankreich, marschierten 1552 gegen den völlig unvorbereiteten Kaiser. Karl hatte weder Geld noch Soldaten und war gezwungen bei Nacht und Nebel aus Innsbruck nach Villach zu fliehen, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.

Zwar konnte er bald nach Innsbruck zurückkehren und anschließend in die Niederlande reisen und den französischen König letztlich zurückschlagen, aber er war gezwungen mit den deutschen Protestanten den Passauer Vertrag zu schließen, der schließlich zum Augsburger Religionsfrieden von 1555 und damit zur offiziellen Anerkennung ihrer Konfession führte.

(Signatur Ph-G-12936)

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