Wo befinden wir uns?

Die Perspektive, die sich mir auf diesem Foto bietet, hat mich länger zum Rätseln gebracht.
Der Fotograf hat es gerade noch geschafft ein wenig von der Straße abzulichten. Diese wird von einem schrägen Lattenzaun mit Stacheldraht gesäumt. Dahinter ist ein Stück Wiese und dann ein Kornfeld zu sehen. Im Mittelpunkt steht aber ein großes Gebäude, dessen sichtbare Seitenfassade zum Teil mit großen Ranken verwachsen ist. Dies scheint gewollt, betrachte man die Rankhilfen an der Hauswand. Was noch auffällt, sind die verschiedene Bauphasen am Gebäude. Neben der recht auffälligen Häusernaht zwischen Altbau und Anbau, weist die rechte Seite an der Fassade kleine rechteckige Fenster auf, wo hingegen auf der linken Seite größere Fenster mit verschiedenen Formen zu sehen sind. Auch die Schornsteine sind einen Blick wert.
Die der Straße zugewandte Häuserfassade ist mit überdachten Balkonen versehen. Könnte sie den Eingangsbereich des Hauses darstellen?
Ich glaube herausgefunden zu haben, wo der Fotograf bei diesem Schnappschuss gestanden ist. Gänzlich sicher bin ich mir aber nicht, weshalb ich Ihre Meinung erbete. Das Gebäude gibt es immer noch (wenn auch in anderer Form) und die Eigentümer sind auch noch die gleichen geblieben.

Gratulation an Herrn Auer! Das Rätsel wurde erfolgreich gelöst. Es handelt sich um die Niederlassung der Herz-Jesu-Missionäre in Hötting. Die ehemalige Villa Guem wurde 1911 von dem Orden erworben und 1935 aufgrund der steigenden Mitbrüderzahlen erweitert. Das Foto stammt wohl aus dieser Zeit herum.
Was allerdings nicht genannt wurde, ist der Standort des Fotografs bei diesem Foto. Dieser stand nämlich nicht in der Frau-Hitt-Straße 14, der offiziellen Adresse des heutigen Studentenwohnheims, sondern, wie vermutet, in der Sternwartestraße und richtete seine Fotokamera Richtung Osten.

Titelbild: StAI, Ph-39279
Text: Martina Pomaro