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Wer Bin Ich_Hans Kinzl

Wer bin ich_Hans Kinzl

Hans Kinzl wurde 1898 in St. Florian in Oberösterreich geboren. Er studierte Geographie und Geschichte in Innsbruck. Im Jahr 1928 ging er mit seinem Lehrer Johann Sölch nach Heidelberg und verfasste dort seine Habilitationsschrift zum Thema „Gletscherschwankungen in den Alpen“. Ein Jahr später, 1932, brach er auf Einladung vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein zu seiner ersten Expedition in die Cordillera Blanca in Peru auf. Es folgten noch zwei weitere Forschungsreisen in die Peruanischen Anden. Die dabei angefertigten Landkarten machten die Cordillera Blanca zum glaziologisch und siedlungskundlich am besten erforschten tropischen Hochgebirge.

Im Jahr 1935 übernahm Hans Kinzl als außerordentlicher Leiter das geographische Institut an der Universität Innsbruck, da der bisherige Ordinarius 1934 wegen seiner NS-Aktivitäten des Amtes enthoben wurde. Bei seiner dritten Expedition im Jahr 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus und er musste bis 1941 in Peru bleiben. Mit seiner Rückkehr nach Innsbruck wurde Hans Kinzl 1942 zum ordentlichen Professor ernannt.
 
Nach dem Krieg leitete die Entnazifizierungskommission der Universität eine Untersuchung aufgrund der Ernennung ein und stellte ihn im Wintersemester 1945/46 frei. Die französische Militärverwaltung übte massiven Druck auf die Universität Innsbruck aus, damit Hans Kinzl entlassen wird, unter anderem auch wegen seiner Mitgliedschaft beim Frontkämpferbund „Stahlhelm“ in seiner Heidelberger Zeit. Im Entnazifizierungsakt von Hans Kinzl ist zu lesen, dass „ihm berufliche und wirtschaftliche Schädigung nach dem März 1938 zugefügt wurde. […] Obwohl er schon im Februar zum Ordinarius an der Lehrkanzel für Geographie vorgeschlagen wurde, erfolgte seine Ernennung erst vier Jahre später.“
1950/51 wurde Hans Kinzl zum Dekan der Philosophischen Fakultät und 1958/59 zum Rektor der Universität Innsbruck berufen.

Neben glaziologischen Forschungen widmete sich Kinzl auch der historischen Bevölkerungsgeographie, die auf der Auswertung der Matriken (Kirchenbücher) beruht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die historische Kartographie, insbesondere von Peter Anich.

Im Laufe seines Lebens erhielt Hans Kinzl zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ehrenring der Stadt Innsbruck.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Foto Frischauf, Ph-4868)

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