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Der Zauberkünstler Frascati, Teil 1

Der Zauberkünstler Frascati, Teil 1

Auf der Suche nach neuen Themen für „Innsbruck erinnert“ stieß ich durch Zufall auf das oben abgebildete Plakat, das als Werbemittel für drei im Jahr 1947 stattgefundene Auftritte des Zauberkünstlers Frascati im Innsbrucker Laurin Kino diente.

Das Plakat weckte meine Neugierde. Wer war dieser Zauberkünstler Frascati? Nach einigen Recherchen stellte sich heraus, dass Frascati der Künstlername des am 15. März 1899 in Matrei am Brenner geborenen und am 7. März 1970 in Innsbruck verstorbenen Zauberkünstlers Willy Mair war.

In den Innsbrucker Nachrichten vom 31. Dezember 1938 erschien ein Artikel in dem Willy Mair davon berichtete wie er zur Zauberei kam und wie schwierig es für ihn war, in diesem Metier Fuß zu fassen: „Wann ich zur „Zauberei“ kam? Erst mit dreißig Jahren! Tatsächlich, ich zählte beinahe dreißig Jahre, als ich das erstemal Gelegenheit hatte, einen Zauberkünstler zu sehen. Wie mir heute klar ist, hatte diese Begegnung entscheidende Bedeutung in meinem Leben. Die Vorführungen dieses Künstlers erweckten in mir ungeheures Interesse, von dieser Vorstellung ging ich ganz benommen heim, ließ mich durch nichts ablenken, wiederholte in Gedanken alles Gesehene, soweit ich mich eben noch erinnern konnte, und versuchte mir das eine oder andere zu erklären, was natürlich vollkommen fruchtlos blieb. Nur die eine Erkenntnis schöpfte ich daraus, daß alle Vorführungen nur auf die einfachste, also logische Art, niemals aber mit Hilfe übersinnlicher Kräfte zustande kommen. Daraus ergab sich für mich die Folgerung: zeige ich irgend einen kleinen Gegenstand vor, so muß ich ihn auch verbergen können, und zwar so, daß er von einem vor mir stehenden Menschen nicht mehr gesehen werden kann. Aus diesem Grundprinzip der „Zauberei“ bauend, begann ich mit einem Fingerhut und mit einem kleinen Ball vor dem Spiegel als Ersatz für das Publikum zu üben. „Aller Anfang ist schwer!“ Wieviele Stunden ich mit solchen Versuchen zugebracht habe, kann ich heute wohl nicht mehr sagen. Die Geduld habe ich jedenfalls dabei nicht verloren. Es dauerte Wochen, bis ich meinen Fingerhut „tadellos“ verschwinden und erscheinen lassen konnte. Dann gings auch mit dem Ball. Meine Freude an dem Spiel — etwas anderes war es für mich bis dahin noch nicht — verwandelte sich in Begeisterung, deshalb erlernte ich neben meinem Beruf noch weitere kleine Kunststücke mit Zigaretten, Eiern, Münzen, Spielkarten usw. Darüber verging fast ein Jahr.“

Bei einem Volksfest an seinem damaligen Wohnort trat Willy Mair erstmals vor Publikum auf. „Dieses Fest war mir ein Ansporn, um weiterzulernen, zu üben und zu kombinieren. Wie so viele andere, wurde ich dann arbeitslos, mußte mir außerdem mein kriegsverletztes Bein operieren lassen und hatte während meiner fünfmonatigen Genesung Zeit genug, gründlich über meine magischen Talente nachzudenken. Damals faßte ich den festen Entschluß, Berufszauberkünstler zu werden.“

Wie es mit der Zauberkarriere Willy Mairs weiterging, können Sie im zweiten Teil des Artikels, der am 22. Juli 2023 erscheinen wird, erfahren.

(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-396)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Auf der Bühne des großen Saales im Gasthof „Fritzner Hof“ gastierte sowohl im Frühjahr 1947 als auch 1948 ein Zauberkünstler.
    Wir von der „2.Klasse“, nämlich 3. (4.) – 8. „Schulstufe“, sind mit Herrn Lehrer Josef Peer zur Nachmittagsvorstellung gegangen. Mir ist erinnerlich, daß der Herr Zauberer ein ganzes wunderschönes Blumenbukett einfach aus seinem Ärmel zog.
    Und einem Mitschüler aus der 6. Schulstufe „molk“ er auch noch Schnaps aus der Nase.
    Daß aus bedruckten Papierschnipseln wieder eine komplette TT wurde, verstand sich von selbst.
    Aber obs dieser Frascati war? Zeitlich täts passen.

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