Was kostet die Welt?
1886 ging das k.k. Nationaltheater in den Besitz der Stadt Innsbruck über. Bevor der Übergabevertrag vom Innsbrucker Gemeinderat akzeptiert wurde, wurde lange mit dem k.k. Finanzministerium verhandelt.
In der Gemeinderatssitzung vom 27. Februar 1886 legte die k.k. Statthalterei einen Übernahmevertrag vor, nachdem das Gebäude, nicht jedoch der Grund, „unentgeltlich“ in den Besitz der Stadt übergehen sollte – allerdings würden für die Schenkung des Hauses, dessen Wert auf 80.000 Gulden (ca. 1,30 Mio. Euro) geschätzt würde, Gebühren in der Höhe von 10.500 Gulden (ca. 180.000 Euro) anfallen, die von der Stadt zu tragen seien. Der Gemeinderat weigerte sich jedoch, das Haus zu diesen Bedingungen zu übernehmen.
Im April desselben Jahres berechnete das k.k. Finanzministerium die Gebühren erneut, diesmal ausgehende von einem Gebäudewert von 15.000 Gulden (ca. 250.000 Euro – wie sich der Wert des Hauses innerhalb von drei Monaten um vier Fünftel verringerte ist leider nicht bekannt). Des Weiteren sollten die Gebühren nun zu gleichen Teilen zwischen Stadt und Hofärar übernommen werden. Somit blieben nur mehr 262 Gulden (ca. 4.500 Euro), die das Budget der Stadt Innsbruck belasten würden.
Aufgrund dieser neuen Berechnung bewilligte der Gemeinderat am 19. April 1886 die Übergabe und das k.k. Nationaltheater wurde zum Innsbrucker Stadttheater.
(Signatur Ph-7066-3)