Unbestimmbar?
Im Juli 1956 hat Kurt Reuter im Wilden Westen unserer Stadt diese interessante Aufnahme gemacht. Einzig das Fahrradwrack trübt die Idylle etwas, fast könnte man meinen, es sei als ein modernes Vanitas-Motiv bewusst in das Bild mit aufgenommen worden (andererseits wollte es Kurt Reuter vielleicht auch einfach nur nicht wegräumen).
Wenn Sie sich nun fragen, wo genau dieses Haus stand (oder steht), so müssen wir leider passen. In unserer Datenbank heißt es zu dieser Aufnahme nur: „Unbekanntes und wohl unbestimmbares Haus in Hötting-West, wohl im Bereich der Lohbachsiedlung“. Nun, ich bin mir sicher, unsere ExpertInnen nehmen die Herausforderung an und es wird wohl nicht lange dauern, bis Sie dieses Haus bestimmt haben (zumal es im Hintergrund zumindest einen markanten Orientierungspunkt gibt) … viel Vergnügen 🙂
(StAI, KR-NE-8205)
Als Anhaltspunkt sieht man am Bild rechts hinten den „Saurweinhof“ (westlich vom Berchtoldshof), welcher schon mehrmals auf Innsbruck erinnert zu sehen war.
Zwischen dem Haus im Vordergrund und dem Saurwein-Hof sieht man vermutlich die Masten der Mittenwaldbahn, somit müsste das Haus im Bereich der heutigen Karl-Innerebner-Str. gestanden haben.
Das Haus gib es wie im Foto gezeigt in dieser Form whrscheinlich nicht mehr.
Lohbachsiedlung ist für diesen Blickwinkel zu tief angesetzt da der Vögele Bichl dann noch dazwischen wäre.
Das ist ein guter Tipp, Herr Heis. Auf Ihre Expertise hab ich eh gehofft. Mein Nachschlag zum Thema ist eine kleine Bastelei mit Perspektiven, die am verlinkten Bild die mögliche Örtlichkeit eingrenzt.
Ausgangspunkt ist einerseits das Foto vom Flughafenfest im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/schule-in-der-luft/ welches den Saurweinhof aus etwas westlicherer Richtung zeigt, andererseits ein altes Luftbild, aus dem die Richtung des Dachfirsts hervorgeht. Diese beiden Sichtlinien sind die absoluten Grenzen des Bereichs des Kamerastandortes plus dem Verlauf der am Foto oberhalb erkennbaren Mittenwaldbahn und der kleinen Hangkante über dem Vögelebichl. Der Hof ist auf dem aktuellen Foto etwas östlicher als auf dem Flughafenbild, ich habe, eher geraten als gerechnet, dies als grüne Linie eingetragen. Der Standort des Hauses sollte nicht allzuweit links oder eher rechts davon innerhalb der Grenze Bahn-Hangkante zu suchen sein.
https://postimg.cc/qh1HQk8c
Der Fleißaufgabe, auf alten Luftbildern das Häusl in diesem Bereich zu finden überlaß ich gerne Fleißigeren.
Interessant ist auch , woher das vor dem Haus deutlich erkennbare kleine Gerinne herkommt und hinfließt.
Ich tippe auf den Bereich der heutigen Kreuzung Karl-Innerebner-Straße X Tschiggfreystraße.
Fliedergasse, evt. ein Vorgängerbau zu Hnr 2 (die Bodensenke davor könnte der Lohbach sein)
meiner Peilung nach befand sich das Häuschen da, wo heute Lohbachweg A 4 ist.
nicht zu übersehen ist das kleine Nebengerinne vom Lohbach im Vordergrund.
Heute kann man noch erahnen woh es verlaufen ist, da es damals auch als Grundgrenze
diente. Wenn mann sich die Tyrolean-map 1940 ansieht, kann man den Verlauf des Nebenarms vom heutigen
Franz Baumannweg über Technikerstraße Kranebitter Allee und dann beim Lohbachweg A nach Nordosten Richtung
Lohbach verfolgen. Von Grundstück Lohbachweg A 2 bis Lohbachufer 14 kann man an den Grundstücksgrenzen den Verlauf
des Bächleins noch genau sehen. (Tiris) Ich denke, das desshalb auch die Technikerstraße in so einem Bogen verläuft, weil früher
der Feldweg dem Verlauf dess Gerinnes folgte. siehe „Wilder Westen“ meine Bilder dazu https://c.gmx.net/@327419402670577029/ExAlhK48SCWE90syuioGOA
Sehr geehrter Herr Thien,
vielen Dank für Ihre Anmerkung, das klingt sehr plausibel! Werden wir so in der Archivdatenbank hinterlegen.
Beste Grüße,
Matthias Egger