„In dieser Villa…

… haben wir uns nachmittags noch Zimmer angesehen u. könnten eines bekommen mit 2 Zimmern u. gedecktem Balkon mit Pension à 4–4,50 Kronen pro Person. Die Lage ist wunderschön, die reine Sommerfrische u. man hat von der Tramway noch etwa 8 Minuten zu steigen, was für Maja in der Mittagshitze nicht angenehm wäre u. viel Zeit in Anspruch nimmt. Wir wollen jetzt die Offerten noch abwarten“, heißt es auf der Rückseite dieser Ansichtskarte, die Dr.  Zakrzewski in Monheim am Rhein Ende Mai 1913 von seiner Gattin erhielt.

Diese Ansichtskarte ist zugleich eine der wenigen Hinweise auf die Existenz der Pension Villa Andechs in Mühlau. In den Adressbüchern scheint sie nicht auf; in den Tages- und Wochenzeitungen finden sich nur vereinzelt Hinweise. Im Jahr 1905 wird der landschaftliche Rechnungs-Offizial Andreas Mair als Besitzer der Villa (damals Mühlau Nr. 99, heute Thomas-Riss-Weg 10) erwähnt; im Jahr darauf findet sich das erste Inserat der Pension in Dillingers Reisezeitung:

In den folgenden Jahren finden sich vereinzelt weitere Inserate, wie etwa das unten abgebildete aus dem Jahr 1914:

Mit dem Ersten Weltkrieg und dem damit einhergehenden wirtschaftlichen Zusammenbruch kam auch das Ende der Pension. Ende Februar 1919 wurde die Einrichtungsgegenstände versteigert:

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sommer-1)