Digitales Innsbruck, XIV.
Mit der Überschrift „Die Blutbuche steht Zentimetergenau im Computer“ informierten die Innsbrucker Stadtnachrichten im Jahr 1991 über eine digitale Revolution in puncto Vermessung und Verzeichnung. Bereits seit dem Jahr 1988 hatte das damalige Amt für Stadtvermessung damit begonnen, die „Naturstandskarte“ von 1897 penibel genau in den Computer zu übertragen. Zum Teil musste nicht nur mit den alten Plänen gearbeitet werden, sondern es konnte nur noch auf Fotos davon zurückgegriffen werden, da die Originale bereits zerstört waren.
Eine „Naturstandskarte“ gibt exakt den Zustand in der Natur wieder: Neben Häusern sind auch Straßen und Gehsteige, Kanal-Einlässe, Laternen oder, wie schon im Titel verraten, Bäume mit exaktem Standort verzeichnet – darunter auch die obgenannte Blutbuche.
Auch die immer wieder nötige Neuaufnahme von Vermessungsdaten „im Feld“ erfolgte, wie im Titelbild zu sehen, schon digital mit dem elektronischen Tachymeter. Damit war es möglich die Messdaten automatisch auf den Computer zu übertragen und somit Fehlerquellen weitgehend auszuschalten. Als Speichermedium diente auch damals nicht mehr Papier sondern die Diskette, und die Ausgabe der Pläne erfolgte schon über einen Plotter.
Die Früchte dieser Arbeit können heute von allen BürgerInnen benutzt werden. Der vom Referat „Geographisches Informationssystem“ betreute online Stadtplan ist eines der vielen Produkte dieser Arbeit. Darin kann man unter anderem im städtischen Baumkataster überprüfen wie viele Blutbuchen es im Stadtgebiet überhaupt gibt, oder ob die besonders schöne aber leider gesundheitlich angeschlagene Blutbuche vor dem Haus der Musik noch an Ort und Stelle ist.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-25853, Ph-25849)