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Ich Habe Da Ein Album Entdeckt… – XII

Ich habe da ein Album entdeckt… – XII

Es gibt wohl nicht so viele Fotos, die so sehr den Geist einer Zeit atmen wie dieses. Wir befinden uns wohl in den späten 1950er oder frühen 1960er Jahren. Die Auto-ExpertInnen unter Ihnen werden das Zeitfenster wohl noch deutlich einengen können. Ein VW-Käfer und sonst noch ein Auto.

Das Gebäude selbst ist ein Kind seiner Zeit. In der Architektur, aber auch in den Versatzstücken: Die Werbeschriften, das Sportgeschäft Rainalter mit seinen verhängten Auslagen. Es ist nicht ganz klar, ob es die Waren vor dem Sonnenlicht schützen soll oder ob die Auslagen gerade umgestaltet werden, was eher anzunehmen ist.

Auf der Terrasse ganz oben schüttelt eine Frau ein Liegetuch aus. Die Balkone haben einen leichten Touch von Gefängnissen. Dafür recht lichtdurchflutet.

Irgendwie schaut es ein bisschen nach der Zeit aus, als Roger Moore noch James Bond war. Oder doch Sean Connery?

Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph/A-24.508.

Dieser Beitrag hat 32 Kommentare
  1. Ein wunderbares Architekturbild. Links oben sieht man den Schriftzug „Pension Serles“.

    Ich gehe hier täglich vorbei, aber auf die Mosaike an der Fassade habe ich bisher noch nie bewusst geachtet. Werde nächstes Mal einen Blick in die Höhe werfen.

  2. Laut dem Tiroler Kunstkataster wurde das Haus in den Jahren 1957 bis 1960 erbaut.
    An der Ostfassade befinden sich 18 Kunstwerke in einem Mix aus Sgraffito und Mosaik.

  3. Also zur Datierung der Bond-Filme:
    Roger Moore spielte erst ab 1973 die Rolle des James Bond….. Er trat damit die Nachfolge von Sean Connery und George Lazenby an.
    Der vorigen Oktober verstorbene Sean Connery verkörperte die Agentenrolle des James Bond ab 1962. Der Todestag des unvergesslichen Schauspielers jährt sich in diesen Monat zum 1. Mal.

    Am 5. Oktober 1962 wurde der allererste James Bond Film in London uraufgeführt, also exakt heute vor 59 Jahren!

    1. Da stand doch etwas nach hinten versetzt, das große Zelgerhaus. Und irgendwo gab es einmal ein Foto aus der Vorbombenzeit zum Raten.

    2. Vielen Dank, lieber Herr Roilo, dass Sie sich für meine damalige Frage einsetzen. Das ist jetzt aber ein Missverständnis. Ich habe nicht nach einem Vorgängerbau der „Alten Post“ gefragt – wusste gar nicht dass/ob es einen gibt – sondern nach einem Gebäude auf der Rückseite (Landhausplatz), mit einer ziemlich markanten Architektur. Diese Frage haben Sie mir aber freundlicherweise bereits einen Tag später beantwortet u. zw. nicht nur teilweise, sondern sehr exakt mit Adresse (Salurnerstraße 18), Hausbesitzer (Firma Rebitzer) und Quellenangabe (Findbuch 1940). Mein diesbezüglicher Wissensdurst wurde also mit Ihrer Hilfe ausreichend gestillt, nochmals danke!

    3. Ok – soviel zum Thema Missverständnis, Herr Roilo: jetzt hab‘ ICH es erst gecheckt, dass Sie nicht den Vorgängerbau der „Alten Post“ meinten, sondern den von dem Gebäude am Titelbild. Durch den Hinweis von Herrn Engelbrecht auf die Adresse (Salurnerstraße 18) hat’s nun auch bei mir „klick“ gemacht und ich konnte den von Ihnen erkannten Zusammenhang nachvollziehen. In diesem Fall tut sich doch noch eine Frage auf, denn das „Rainalter-Haus“ war sicher nicht der unmittelbare Nachfolger vom „Rebitzer-Haus“, oder?

      1. Grüß Gott, Frau Stolz! Ja, genau so meinte ich es. Vor „Reifen Rebitzer“ muss das Haus auch schon irgendeine andere Bedeutung gehabt haben oder für einen anderen Zweck gebaut worden sein – dieses nach Ihrer Beschreibung „noch unbekannte Haus mit Turm und ganz schön vielen Kaminen“.

        Auch über den Zeitpunkt des Abrisses und was dazwischen hier war könnte man noch nachforschen!

  4. Für Leute, die mit dieser Perspektive nicht so viel anfangen können: Salurnerstrasse 18, gegenüber Casino …

    Und auch ich werde nächstes Mal den Blick erheben: Die Terrasse hatte ich noch nie wahrgenommen. Wohl ein eigenes Glück, von da oben jew. die teuren Gestaltungsvarianten bewundern zu können.

  5. Soll ich jetzt sagen, daß ich die Mosaike schon oft bewundert habe…Nicht zuletzt deshalb, weil es heute undenkbar wäre, Geld für auch noch so schlichte Kunst zu verplempern. Das Haus ist mir wohlbekannt, ums Eck ist der früher wohlsortierte Zeitschriftenladen Möldner gewesen, heute mehr Faschings- und Feuerwerksartikel. Da war ich am Wochenende Neue Zürcher und Süddeutsche kaufen. Und auf ein kleines Ratscherl mit der freundlichen Frau Elfie, die alternierend mit der Frau Viola Wochenenddienst hatte.

    Die Aufschrift Pension Serles gab es noch lange nach dem Ende der Pension. Vor Bau des Holiday Inn war der Blick zur Serles tatsächlich frei. Nach dem Ende der Pension gab es immer wieder ad hoc Unterkunft suchende Fremde, die beim Möldner nach dem Eingang gefragt haben. Booking com gab es noch nicht.

    Den Reinalter hab ich als vermutlich erstes Geschäft vergessen. Meine Erinnerung beginnt mit dem S18 Herrenmodengeschäft, welches dem Schirmer gehörte. Irgendwann war Prenatal eingemietet, und dann die GIS. Erinnerungslücken inklusive.

  6. Sport Reinalter bringe ich in Verbindung mit Sepp Reinalter – dem Keilhosen Erfinder und Hersteller in der Anichstraße Nord irgendwo zwischen Fallmerayer und Bürgerstraße!

    1. Das ist sicher richtig. Zwischen dem 2. und 3. Stock befindet sich nämlich eine Neonreklame mit dem Schriftzug „Reinalter Keilhosen“.

    1. Der eigentliche Bacchus Keller hat vor ca. zwei Jahren geschlossen.
      Es gibt einen Nachfolger, aber nur FR und SA ab 23 Uhr …

  7. Ja, jenseits der Durchfahrt zum Hinterhof, Aber es soll mit dem Vorbesitzer nichts mehr zu tun haben. War nie dort, zuerst zu jung, dann zu alt, und hingepaßt habe ich sowieso nie. Ebenfalls nicht mehr wie früher: Im Hinterhof war die Waffenwerkstatt Marhold und, für die meisten bekannter, der Ausgang des Nonstop-Kinos. Geblieben sind die dramatisch Besitzstörung kreischenden Halteverbotstafeln der Tiwag, womit wir schon wieder bei den Parkplätzen gelandet sind.

    1. Auch ich habe nicht hingepasst – und nun, unter den jetzigen Verhältnissen, schon überhaupt nicht mehr!!! Aber einmal, vor Jahren, hat es mich da hinunter verschlagen, im Rahmen einer Nachfeier zu einem Maturatreffen. Ich weiß nur mehr, dass es steil hinunterging (eh klar bei einem Keller), dass ich aber schnell umkehrte und die Kollegen alleine ließ!

  8. Die Hoffnung, einen weiteren Hinweis auf das markante Gebäude mit Turm u. verglaster Veranda aus dem Zötsch-Bild zu finden, https://innsbruck-erinnert.at/selten-in-farbe-ein-raetsel-mit-vielen-hinweisen/ das, wie sich heute herausstellte, irgendwann mal ein Vorgängerbau vom „Rainalterhaus“ war, hat mich weiter suchen lassen. Dabei habe ich ein Foto vom Landhausplatz gefunden (Quelle: bildarchiv-kulturforschung.at), das 1910 anlässlich einer Ballonfahrt entstanden sein soll. Die Bildunterschrift verweist u. a. auf die Welsergasse und auf einen nicht mehr existenten Ansitz Heidenburg.
    Leider ist es mir nicht gelungen, dieses Ballon-Bild direkt zu verlinken, es ist aber zum Glück das erste aus der Serie „Flug über’s Land“ der o. a. Webseite: https://www.bildarchiv-kulturforschung.at/b-i-l-d-a-r-c-h-i-v-e-x-t-r-a/die-welt-von-oben/
    Ich habe diese Aufnahme mit dem Luftbild von 1940 verglichen https://tyrolean-map.legner.me/#19/47.26368/11.39626/Image_1940 und mit den Bildern, die der Fotograf Newesely vom Hochhaus aus machte https://innsbruck-erinnert.at/rundblick-vom-hochhaus/ Aber irgendwie komme ich mit der Luftaufnahme aus dem Ballon einfach nicht zurecht. Kann mir bitte jemand aus dem Spezialistenkreis einen Tipp geben, an welchem Punkt auf diesem Bild ich starten soll, um das eine oder andere wieder zu erkennen? Meine zahlreichen Versuche endeten immer in irgendeiner Ungereimtheit. Vielleicht bin ich aber heute einfach nur keine Schnell-Checkerin, gell Herr Roilo.

    1. Eine tolle Aufnahme, Frau Stolz! Vielleicht beginnen Sie ganz links im oberen Drittel: Das wäre das Eckhaus Salurnerstraße – Adamgasse. Dann wandern Sie die breite Straße (heutige Salurnerstraße) nach rechts, in diesem Fall also nach Westen und Sie kommen zur Triumphpforte, die man gerade nicht mehr sieht. Oben auf diesem Foto ist also Süden. Der schräge Weg wäre die Welsergasse, wie sie einmal war.

      1. Hoffentlich habe ich Sie jetzt nicht verwirrt, Frau Stolz! Ich hätte die Beschreibung nach dem Drehen des Fotos machen sollen, gell

        1. Auf Sie ist einfach Verlass, Herr Roilo, danke! Ich habe das Bild auch im wahrsten Sinne des Wortes gedreht und gewendet, aber die für mich markantesten Anhaltspunkte in dieser Gegend haben mir einfach gefehlt. Hochhaus und das Neue Landhaus gab’s noch nicht Triumphpforte und Servitenkirche haben es grad nicht mehr ins Bild geschafft. Die Welsergasse mit ihrem nahezu diagonalen Verlauf konnte ich schon ausmachen, es sieht auf dem Bild aber so aus, als würde sie direkt von der Salurnerstraße in den Landhausplatz einmünden und nicht von der Wilhelm-Greil-Straße. Womöglich hat mich auch das viele Grün verwirrt, schade um diese Oasen!
          Mich hat einfach interessiert, ob dieses spezielle Haus aus dem Zötsch-Bild von ca. 1938/39, die „Zelger-Villa“, wie ich inzwischen dank Herrn Hirsch erfahren habe, auch 1910 schon existierte. Es hätte ja sonst für diese doch recht aufwändige Architektur eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer gehabt, wenn 1957 bereits das „Reinalter-Haus“ gebaut wurde oder sich zwischenzeitlich womöglich noch ein weiteres Gebäude an dieser Adresse befand.

          1. Grüß Gott, Frau Stolz! Leider muss ich schnell weg – aber ich weiß nicht, kennen Sie diese verschiedenen historischen Karten auf der tirol.gv.at Seite? Wenn nicht, fangen Sie einmal bei der Redlich-Karte von 1907 an (also noch vor diesem Luftbild)
            https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=Detailkarten_georef&scale=9027.9954667531&centerx=1269091.257342162&centery=5985184.266595379&centerspatial=102100&map=2697
            (dann 1914 ….) und vergleichen Sie mit jetzt (oder auch davor). Echt interessant!
            Liebe Grüße (ich muss jetzt schnell zu einer Ausflugsfahrt per Bus! Sie werden staunen: Von Imst nach Innsbruck – Hofburg / Hofkirche!!)

  9. Vielen Dank für den spannenden Artikel von 1906, Herr Roilo!

    Anhand dieses Artikels sieht man, dass es bereits vor über 100 Jahren Bestrebungen gab, auf dem Areal des heutigen Landhausplatzes eine öffentliche Parkanlage zu errichten.
    Der gesundheitliche Wert solcher Grünanlagen für die Stadtbewohner war damals bereits wohlbekannt.

  10. Die vielbesagte Villa Zelger dürfte ursprünglich die Adresse Welsergasse 4 gehabt und eigentlich Villa Visneider geheißen haben.
    Die Villa würde heute mitten auf dem Landhausplatz stehen.
    Das Haus Salurner Straße 18 steht wohl etwas entfernt auf dem Areal des ehemaligen Gartens und ist somit kein direkter Nachfolgerbau, wie man auf den Luftbilder gut erkennen kann.

    1886 gab es bei der Villa Zelger vormals Visneider sogar eine Gärtnerei:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=18860512&query=%22villa+zelger%22&ref=anno-search&seite=17

    1. Das klingt wirklich stimmig, Herr Auer. Die Villa liegt um einiges näher an der Welsergasse als an der Salurnerstraße. Ein Herr Anton Visneider hat offensichtlich einmal ein Geschäft besessen. Der Eintrag im Innsbrucker Adressbuch von 1900 unter der Rubrik „Specereiwaren-, Delicatessen- und Calonialwaren-Handlungen“ lautet: Winkler Georg (Firma Anton Visneider), Hofgasse 6. Sollte er der Besitzer der Villa gewesen sein, ist das Geschäft wohl gut gelaufen.
      Und der im Zusammenhang mit dem Ballon-Bild erwähnte Ansitz Heidenburg, auch „Rappschlössl“ genannt, hatte die Adresse Welsergasse 7 (Carl Unterkirchner: Chronik von Innsbruck, 1897). Bei Staffler findet sich unter dem Schlagwort „palaisartige und ausgezeichnete Privatgebäude“ die Begründung für den Spitznamen: „Heidenburg im Servitengäßchen gegen Osten und rückwärts der Neustadt, eine Besitzung des Regierungsrathes Dr. Rapp, wurde von der E. H. Claudia mit Diplom vom 14. Mai 1644 als ein Edelsitz des Erbauers Wilhelm Allemann, l. f: Kontrollors, erklärt“. (Joh. Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg, statistisch, …., Band 1, 1841). Wenn Herr Dr. Rapp ident ist mit dem zweimaligen Landeshauptmann, Franz Xaver Rapp Freiherr von Heidenburg, dann hatte er es jedenfalls nicht weit in seine Amtsstube. Das Gebäude wurde im Krieg großteils zerstört, der Rest nach dem Krieg entfernt, um mit dem Bau des Befreiungsdenkmales beginnen zu können. (Horst Schreiber: Das Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz) unter https://www.eduard-wallnoefer-platz.at/images/downloads/1_das_befreiungsdenkmal_am_eduard-wallnoefer-platz_in_innsbruck.pdf
      In dem Beitrag wird übrigens in einer Planskizze noch eine weitere Villa auf diesem Areal, die Villa Haslwanter erwähnt. Schon erstaunlich, was dieses „Grätzl“, wie Frau Ursprunger es so treffend bezeichnete, alles zu bieten hat.

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