An der Innbrücke
Diese am 8. Oktober 1906 gelaufene Postkarte ist ein gutes Beispiel für die Vielfältigkeit des Mediums Postkarte. Da Postkarten nicht nur als Kommunikationsmittel verwendet wurden, sondern auch begehrte Sammelobjekte waren, ließen sich die Produzenten immer wieder neue Motive, Materialien und Drucktechniken einfallen. Der Kunde sollte schließlich zum Kauf animiert werden. Bei dem hier vorgestellten Exemplar wurde zwar auch die dutzendhaft verwendete Ansicht der 1873 eröffneten Eisenfachwerkbrücke über den Inn mit dem Blick auf die Innsbrucker Altstadt als Hauptmotiv verwendet, aber dazu ließ sich der Produzent noch etwas Originelles einfallen: Hinter der Stadtansicht sind – vor einem schwarzen Hintergrund – sechs Knaben wie die „Orgelpfeifen“ aufgereiht. Sie alle sind in Tracht gekleidet und tragen verschiedene Kopfbedeckungen, die zum Teil recht keck auf den Köpfen platziert sind. Mit einem schelmischen Lächeln scheinen die jungen Burschen direkt mit dem Betrachter Blickkontakt aufzunehmen. Im geschwungenen Textfeld steht der Titel der Postkarte: „Innsbruck. An der Innbrücke“. Der Schreiber der Karte fügte dann nur noch das Datum und seine Unterschrift dazu und schon war die Grußbotschaft fertig.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-26339)
Ein Wiedersehen mit dem Pissoir auf der anderen Innseite!
Dazu gab es unlängst einen ebenfalls interessanten Beitrag.
1914 geschah in dieser friedlichen Gegend sogar ein Mordversuch:
https://innsbruck-erinnert.at/ein-pissoir/
Und die Localbahn in der Haltestelle.. auch eine seltene Aufnahme.
Sehr gut beobachtet!