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„Die Brandjöchler“

„Die Brandjöchler“

Wie viele andere alpine Vereine gingen auch die in Hötting ansässigen „Brandjöchler“ aus einer sogenannten Tischgesellschaft hervor. Wie einer knappen Meldung in den Innsbrucker Nachrichten vom 27. September 1911 zu entnehmen ist, hatten die Mitglieder kurz zuvor den Sprung von der eher lose organisierten Tischgesellschaft zum behördlich genehmigten Verein gewagt. Die Statuten seien bereits von der Statthalterei genehmigt worden, so die IN.

Erklärter Vereinszweck war es, den Bergsport durch die „Veranstaltung von gemeinsamen alpinen Touren und Ausflügen; Einführung von Kursen und Vorträgen über erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen des Bergsportes“ und die „Abhaltung von Versammlungen und geselliger Zusammenkünfte“ zu fördern. Grundsätzlich konnte „jede unbescholtene Person männlichen Geschlechts“ dem Verein beitreten, sofern sie das 18. Lebensjahr überschritten hat[te]“ und die Vereinsleitung ihre Zustimmung gab. Auch deklarierten sich „Die Brandjöchler“ in ihren Statuten als „nichtpolitischer“ Verein. Allerdings fällt auf, dass sie sich schon sehr bald als „Deutsch-alpiner Verein“ bezeichneten, was durchaus Rückschlüsse auf die vorherrschende politische Ausrichtung zulässt.

Ihre Klubabenden hielten „Die Brandjöchler“ zunächst beim Löwen in Hötting ab; bald aber auch im Gasthaus Einhorn bzw. beim Tiger in der Höttinger Au. Auch ein Vereinsfest wurde im Juli 1913 beim Stamser gefeiert.

Innsbrucker Nachrichten vom 5. Juli 1913.

Im Herbst 1912 pachtete der Verein „die Galthütte für die Zeit von Galli bis Georgi“ [d. h. vom 16. Oktober bis zum 24. April] von der Gemeinde Hötting. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges scheint das Vereinsleben jedoch ein abruptes Ende gefunden zu haben. Der letzte Hinweis auf einen Klubabend findet sich in den Innsbrucker Nachrichten vom 25. Juli 1914. Nur drei Tage später sollte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklären …

(Titelbild: StAI, Gemeindearchiv Hötting, Karton 1911/12)

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