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Im Wiltener Hausnummerndschungel

Im Wiltener Hausnummerndschungel

Das linke Haus hat eine normale Wiltener Häusergeschichte. Erbaut um 1900 in der stolzen und unabhängigen Stifts-Gemeinde, war es das zweite Haus der Sonnenburgstraße. Da bei der Vergabe der Hausnummern von einem klosterzentristischen Weltbild ausgegangen wurde, bekam der nördlich des Hauses Nummer 2 gelegene schmucke Neubau die Nummer 2a. Nach der Eingemeindung Wiltens ins Innsbrucker Stadtgebiet tauschten die beiden Häuser. Zentrum der Welt war ja nun der Pfarrplatz zu St. Jakob, heute Domplatz. Aus der Sonnenburgstraße 2a wurde Nummer 2, aus Nummer 2 wurde Hausnummer 4. Der ohne Zweifel einzige Mensch, der für jedes Innsbrucker Haus die vormaligen und nunmehrigen Hausnummern kennt, ist der Magister der Zahlenalchemie Peter Helfer. Er forscht bisweilen auch im Auftrag des Stadtarchivs, seine Listen sind heute schon täglich genützte Auskunfteien zur Innsbrucker Hausnummern-und Besitzer*innengeschichte im Archivalltag; in Verbindung mit den können Adressbüchern noch schöne Projekte zu Bevölkerungsgeschichte weitergedacht werden.

Das rechte Haus erlebte auch ein typisches Wiltener Häuserschicksal: Es wurde nach einem Volltreffer im Zweiten Weltkrieg nicht mehr errichtet. Über den Tag, als hier in der Sonnenburgstraße die Bomben in die Häuser krachten, berichtet aus erster Hand der bekannte Innsbrucker Händler für Papier und Alte Dinge Herr Ekkehart Guberth. Der Bub Eyck Guberth saß damals mit seiner Familie im Keller des Hauses daneben…
Das Gespräch führte Hansjörg Grießer für eine Wiltener Ausstellung 2015. Das seltene Bild hat damals übrigens Herr Hirsch vorbeigebracht. Kleine Welt!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Vom 13.6.1950 -31.5.1968habe ich in der südlichen Andreas-Hofer-Str. gewohnt Mein Schulweg und später der Weg zur Arbeit und nachhause hat m ich immer wieder an diesem Haus vorbeigeführt.
    Allkerdings da hatte es die Anschrift „Fischergasse 15“
    Ich erinnere mich, daß in diesem Haus eine Frau Benedetti mit ihrem Enkel wohnte.
    Die gewaltsame „Modernisierung“ und Aufstockung dieses Hauses fand meiner Erinnerungv und meines Wissens nach erst
    n a c h dem Jahr 1968 (vielleicht in den 70ern) statt.
    Übrigens ist dieses Haus (wie auch das gegenüberliegende mit der Nr. 13 (erbaut 1893!),das ihm in einigen Einzelheiten ähnelt, schgon auf den Wiltener Plänen eingezeichnet (Seiten 304/305) (Schönegger: Ibk. im historischen Kartenbild“ ) und zwar bevor das danebenstehende Haus Sonnenburgstr.2 vom Baumeister Retter für Julius Steffan erbaut worden ist
    (das war lt.Österr. Kunsttopographie – Profanbauten 2. Teil im Jahr 1907!)
    Bezüglich der Hausnummern 2 bezw. 2a dürfte es sich um ein ehemaliges Stöcklgebäude von Nr. 2 handeln Werkstatt? Gärtnerhaus? später Waschküche?, dasnochvor dem Bau des Haupthauses errichtet worden ist (viell. ebenerdig?) und das später verschwan d – oder auch nicht.

    Was wohl in die nordseitige Figurennische des Hauses „Fischergasse 15“ hineinkommen hätte sollen? Ein Merkur vielleicht? Oder doch, wie manche gemutmaßt haben werden, „a Nackerte“, also vielleicht eine Venus??? Wir werdens nie, nie mehr erfahren…

    1. Vielleicht findet sich in den hinterlassenen Fotoalben des mittlerweile verstorbenen Herrn Ekkehard Guberth das Foto einer Kaffeegesellschaft unter dem Baum im Garten zwischen Fischergasse 15 und 17, auf welchem man im Hintergrund die Fenster des tatsächlich beim Bombenangriff zerstörten Hauses Sonnenburgstraße 2a, vorm. 2, sieht.
      Am Kaffeetisch müßte links vorne eine ältere Dame im Kostüm sitzen (der Rock etwas „länger“), nämlich Herrn Guberths Großmutter mütterlicherseits, Frau Steffan (verw. Müller, geb. v.Saalfeld)

      1. Ergänzung:
        Frau Steffan, verw. Müller, geb. v.Saalfeld war die Mutter von Frau Hermine Guberth geb.Steffan,
        somit die Großmutter des jüngstverstorbenen Ekkehard Guberth und die Urgroßmutter seiner
        Tochter, Frau Britta Guberth.

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