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Eine Exkursion Ins Innsbrucker „Heidenland“

Eine Exkursion ins Innsbrucker „Heidenland“

Die Exkursion fand 1952 statt. Es sollte in einem neuen Innsbrucker Siedlungsgebiet ein Grundstück gefunden werden, um dort ein Gotteshaus zu errichten. Das Ergebnis war diese Notkirche.
Um welche Kirche handelte es sich?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24488-2-40, 1957)

Bei den Kommentaren tauchte die Frage auf, wieso „Heidenland“. Dieser Begriff stammt aus einem Brief von Monsignore Prälat Dr. Josef Gorbach. Er galt als Pionier auf dem Gebiet des Kirchenneubaus, vor allem in neuen Siedlungsgebieten. Mit der Erschließung und Bebauung der Reichenau mit Wohnblocks nach 1945 entstand ein neuer Stadtteil an der Sillmündung.

Nun ein Ausschnitt aus dem Brief von Prälat Josef Gorbach aus dem Jahr 1960 zur besseren Erklärung:
„Mit Hochwürden Herrn Msgr. Weiskopf, dem heutigen Provikar, hatte ich einen Abendbesuch in die Gegend des Pradler Saggens gemacht, um die dortige Diasporalage in Augenschein zu nehmen; von diesen Exkursion ins Innsbrucker „Heidenland“ an brannte die Sehnsucht in mir, mitten unter diesen allzuweit von ihrer Pfarrkirche entfernt wohnenden lieben Menden dem Herrn ein Heiligtum zu errichten.“
(Pfarrchronik der Pfarre St. Paul, Reichenau)

Die Adresse der Notkirche war Reichenauer Straße 45/Oswald-Redlich-Straße

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare
    1. Grüß Gott Herr Roilo,
      ich widerspreche Ihnen ungern, aber bei der hier dargestellten Notkirche handelt es sich eindeutig um jene Notkirche im Bereich
      Oswald-Redlich-Straße/Pradler Saggen. Diese Kirche stand bis zur Fertigstellung der Pauluskirche und wurde auch von mir als
      Kind häufig besucht.
      Ein Foto dieser Kirche befindet sich im Beitrag vom 10.7.2020.

      Mit freundlichen Grüßen
      Hermann Pritzi

  1. Das eigentliche Ergebnis der Grundstücksuche für eine Kirche der Pfarre Pradl-Ost war die Schutzengelkirche in der Gumppstraße – also ein bissl weiter ‚oben‘ (südlich)!

  2. Auweh – da war ich zu schnell! Ich habe nur die Südtirolerhäuser und die Nockspitze gesehen. Danke, Herr Pritzi, ich weiß, sie wohnten hier näher dran.
    Aber, Sie sind sicher meiner Meinung: Was diese Notkirche für die Pauluskirche war, war die in der Amthorstraße für die Schutzengelkirche

    Alles Kirchen im „Heidenland“ also – aber warum eigentlich Heidenland? Sie, Herr Pritzi lebten länger hier, wurde Pradl irgendwann ‚umgetauft‘?

    1. Danke Herr Roilo, also „Einspruch“ angenommen.
      An die Notkirche in der Amthorstraße kann ich mich nicht erinnern, sie dürfte wohl am östlichen Ende der Amthorstraße
      gestanden haben.
      Den Begriff „Heidenland“ habe ich bisher nie gehört.

          1. Lagerhaus? Eher Almhütte! Aber die in der Oswald Redlich Straße sah auch nicht gerade wie eine Kirche aus 😉

  3. Das Haus links der Notkirche bleibt bestehen, das Haus hinter der Kirche und das Haus mit dem Eck wurde bereits abgerissen und durch Neubauten der NHT ersetzt. Schade, denn die Blöcke wurden jetzt durch Erdgeschoß und drei Stock erhöht. Waren davor Parterre und zwei Stockwerke. Die Wohnungen hatten meist drei Zimmer, Küche, Bad und Vorraum und waren für eine Familie für ca. vier Personen ausreichend dimensioniert, aber entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen.
    Ich werde die großen Innenhöfe, zwischen den Wohnblöcken nie vergessen, für uns Kinder war das ein großer Spielplatz, zum Fußballspielen und Radfahren bestens geeignet. Aber ich verstehe, dass für junge Familien leistbare Wohnungen benötigen und daher die großen Flächen genützt werden.

    1. Herr Pritzi – wo ist diese Notkirche nun wirklich gestanden? Ich kann sie nirgends richtig einordnen! Pradler Saggen 12 / 14 vielleicht?? Und was war das früher??

      1. Die Kirche hatte die Hausnummer Reichenauer Straße 45, sie stand aber tatsächlich näher zur
        Oswald-Redlich-Straße. Zu diesem Thema gibt es zwei Beiträge vom 10.7. und 3.8.2020, wo der
        Standort der Notkirche beschrieben sind. Anschließend der Notkirche war war damals eine
        unverbaute Fläche, die bis zur Fenner Straße reichte.

        1. Danke, Herr Pritzi. Interessanterweise bin ich, als es diese Notkirche gab und auch danach nie mehr in diese Gegend gekommen, wohl aber als kleiner Bub während des Krieges und knapp danach. Zwei Bezugspunkte hatte ich hier: Die Bäckerei Wachtler, die ja auch Ihnen ein Begriff sein wird, und den Schrebergarten einer unserer Hausparteien, in der riesigen Anlage ungefähr dort, wo heute die Pauluskirche steht. Diese Schrebergartenanlage ist auf dem Luftbild aus 1940 gut ersichtlich.

          1. Herr Roilo den Wachtler, wie wir ihn nannten, gibt es immer noch allerdings nur mehr
            in Form eines Kaffeehauses. Die Bäckerei selbst ist schon vor einigen Jahren nach Rum,
            in die Siemensstraße, übersiedelt. Im selben Gebäude am nördlichen Eck war der
            „Eller Metzger“ und gegenüber, auf Oswald-Redlich-Straße 1, das Lebensmittelgeschäft
            Barbach. Wir waren in dieser Gegend bestens versorgt, da in der Kärntner Straße, neben
            dem Postamt das Lebensmittelgeschäft Nigg war und in der Prinz-Eugen-Straße ist immer
            noch die Apotheke.

  4. Heißt das: Das Haus ganz links ist Reichenauerstr. 45? Das Haus direkt der Notkirche gibt es schon länger nicht mehr? Das Haus rechts ist kein Eckhaus sondern die zwei Häuser Oswald-Redlich-Straße 1 und Pradler Saggen 1, die eigentlich in einer Flucht stehen aber aus dieser Perspektive wie versetzt aussehen?

    1. Ja das Haus links der Kirche hat die Nummern Reichenauer Straße 45 und 47.
      Die Adresse Oswald-Redlich-Straße 1 trägt jenes Haus gegenüber der Metzgerei Stolz, an der Kreuzung
      Prinz-Eugen-Straße, aber nur der erste Eingang. Die weiteren Bezeichnungen sind dann
      Prinz-Eugen-Straße. Das Haus hinter der Notkirche gibt es schon lange nicht mehr, wie Sie richtig
      geschrieben haben. Ich schrieb das Eckhaus, das einen zurück versetzten Teil hatte und noch nicht
      zur Gänze abgerissen wurde, trägt durchgehend die Bezeichnung Pradler Saggen. Wir nannten
      dieses Haus ob seiner Farbe den „blauen Block.“

  5. Ja das Haus links der Kirche hat die Nummern Reichenauer Straße 45 und 47.
    Die Adresse Oswald-Redlich-Straße 1 trägt jenes Haus gegenüber der Metzgerei Stolz, an der Kreuzung
    Prinz-Eugen-Straße, aber nur der erste Eingang. Die weiteren Bezeichnungen sind dann
    Prinz-Eugen-Straße. Das Haus hinter der Notkirche gibt es schon lange nicht mehr, wie Sie richtig
    geschrieben haben. Ich schrieb das Eckhaus, das einen zurück versetzten Teil hatte und noch nicht
    zur Gänze abgerissen wurde, trägt durchgehend die Bezeichnung Pradler Saggen. Wir nannten
    dieses Haus ob seiner Farbe den „blauen Block.“

    1. Grüß Gott Herr Pritzi! Über meine Erinnerungen an die Bäckerei Wachtler habe ich Ihnen schon einmal im Beitrag http://innsbruck-erinnert.at/neue-heimat-fern-der-heimat/comment-page-1/#comment-1690 erzählt, allerdings ist bei damals bei mir ein Wachter daraus geworden. Wenn die Zeiten wieder einmal anders sind freue ich mich schon, wenn wir uns in diesem nunmehrigen Kaffeehaus Wachtler wie vereinbart treffen können!
      Noch was zu dieser riesigen Schrebergartenanlage, die ich im vorhergehenden Eintrag angeschnitten habe: Wenn man früher die Reichenauerstraße hinunter ist, dann waren ja ab den „Heimstätten“ bzw. der Karavoglstraße (also wo heute das Reithmann Gymnasium steht) bis hinunter zum Gutshof / Alten Flughafen auf der rechten Seite nur Wiesen. Diese waren unterbrochen durch lange Grundstücksstreifen mit Schrebergärten. Die größte derartige Anlage müsste im Bereich der heutigen Pauluskirche gewesen sein – am Luftbild 1940 sieht man sie, wie schon geschrieben, sehr gut. Hier hatte unsere Frau Rutzinger, die in der Pradlerstraße 15 im gleichen Stockwerk wie wir wohnte, einen Gartenteil. Es war der vierte rechts, das weiß ich heute noch ganz genau. Frau Rutzinger pilgerte hier im Sommer jeden Tag unter der Woche mit einem Leiterwagele hinunter, oft durfte ich mitgehen und mithelfen!

      1. Guten Tag Herr Roilo,
        an die Schrebergärten in diesem Bereich kann ich mich nicht erinnern, jedoch an die vielen großen unverbauten Wiesen, von der heutigen Andechsstraße bis zum alten Flughafen. Mein Jahrgang
        war übrigens der Erste der in der Pauluskirche die Erstkommunion empfing.
        Wenn wir Kinder beim Wachtler einkauften, bekamen wir immer ein paar Stollwerk
        geschenkt. Die Tiroler Rennradfahrer, mit Emil Wachtler, Waroschitz und noch einige andere,
        waren damals für uns Kinder die großen Helden.
        Wenn die Covid-Zeit überstanden ist, freue ich mich auf einen Ratscher mit Ihnen zu treffen.

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